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Esther 4,12-14 / Matthäus 16,25 / Lukas 9,24

Mittwoch 16.11.2010 - Der Fokus: Esther 4,1-17 Die Reaktion von Esther nach der Mitteilung Mardochais über die Vernichtung der Juden - Esther 4,12-14 / Matthäus 16,25 / Lukas 9,24Das Ego sterben lassen - THOTKN 57

Selbstvergessen im Vertrauen auf Gott, den Weg der eigenen Berufung in schwierigen, aber auch in alltäglichen Situationen gehen, auch wenn ins Ungewisse führt

Die Orientierung:

Esther 4,12-14 Als man Mordechai die Worte Esters mitgeteilt hatte, ließ er ihr antworten: "Bilde dir nicht ein, dass du als einzige Jüdin dein Leben retten kannst, nur weil du im Königspalast wohnst. Denn wenn du in diesem Augenblick schweigst, wird von anderswo her Hilfe und Rettung für die Juden kommen. Doch du und deine Verwandtschaft, ihr werdet zugrunde gehen. Wer weiß, ob du nicht gerade für eine Zeit wie diese zur Königin erhoben worden bist." 

Mardochai erklärte Ester mit anderen Worten: „Wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren. (Matthäus 16,25 / Lukas 9,24) Wenn Du aber bereit bist, dein Leben für Gottes Sache zu verlieren, so wirst Du es finden. Das ist deine Schicksalsstunde! Wähle mit Bedacht den richtigen Weg! Weise nicht einfach alles von Dir!“ Ich glaube, dass es solch einen Augenblick im Leben eines jeden Gotteskindes gibt. Es ist der Moment, in dem Gottes Absichten und Pläne für dein persönliches Leben gleichsam mit ungewissem Ausgang in der Schwebe hängen. Wahre Erfüllung kommt mit der Erkenntnis, dass Du es nicht in Dir selbst findest, was Dir Erfüllung bringt. Alle eigenen Unzulänglichkeiten in den Tod zu geben, das ist der einzige Zugang, das Nadelöhr zur Fülle des Reichtums in Christus. Major Ian Thomas aus "Tote können nicht sterben" Seite 57

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Matthäus 16,25+26

Mittwoch 15.2.2017 – Der Fokus: Matthäus 16,21-28 Die erste Leidensankündigung von JesusMatthäus 16,25+26Dem Alltag eine Seele geben - GRÜASG 10

Sich Zeit nehmen die eigene Seele aufgehen zu lassen, dass sie im Alltag unsere Selbstbezogenheit hinter sich lassen kann, was dann uns aber auch unseren Mitmenschen gut tut 

Der Lebensstil: 

Matthäus 16,25+26 Denn wer sein Leben unbedingt bewahren will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben meinetwegen verliert, der wird es gewinnen. Denn was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber das Leben einbüßt? Was könnte er schon als Gegenwert für sein Leben geben?

Wenn die Spiritualität keinen sichtbaren Ausdruck findet, ist sie wertlos und kraftlos. Spiritualität will den Alltag durchdringen. Der Geist Gottes will die konkrete Welt meines Lebens verwandeln. Der Alltag ist der Ort der Gotteserfahrung. Wenn ich diese Sichtweise Benedikts übernehme, dann gebe ich meinem Alltag eine Seele. Dann muss sich meine Seele nicht dem Alltag entziehen. – Wir brauchen heute wieder eine Spiritualität, die die Kraft hat, sich in diese Welt hinein zu inkarnieren, die dem Alltäglichen, Durchschnittlichen und Banalen eine Seele gibt, damit wir nicht nur zurückgezogen an Orten der Stille, sondern mitten im Alltag die Weite und den Reichtum unserer Seele zu spüren vermögen. Anselm Grün aus „Dem Alltag eine Seele geben“ Seite 10


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Markus 8,35 / Matthäus 10,39

Dienstag 7.5.2013 - Der Fokus: Markus 8,34-38 Der Preis der JüngerschaftMarkus 8,35 / Matthäus 10,39  – Die Einstellungen der Nachfolge / Die Voraussetzungen um Liebe leben zu können / Das GlückDUVEZA 208

Sich selbst und alles an dem man sich festhalten kann loslassen und lernen sich zu verflüssigen und abzufließen wie ein sich anwärmender gefrorener Bach 

Die Faszination: 

Leben, so lernen wir hier, finden wir nicht im Haben-Wollen, Besitzen-Wollen, An-uns-Reißen oder Festklammern. Wir finden es nicht, indem wir versuchen, es krampfhaft zu sichern. Das Geheimnis eines erfüllten Lebens heißt vielmehr Hingabe. Wer sein Leben behalten will, wird es verlieren. Die großen und entscheidenden Dinge empfangen wir nur, wenn wir uns hingeben. Was ich meine, wird vielleicht am deutlichsten am Beispiel der Liebe. Liebe ist ein Vorgang, bei dem ein Mensch sich an einen anderen verliert. Und gerade indem er sich verliert, findet er sich. Gerade indem er etwas von sich wegschenkt, empfängt er Liebe ist ihrem Wesen nach Hingabe, und bei unendlich vielen Paaren und Beziehungen kann man sehen, wie wahr die Warnung ist, die Jesus in unserem Vers ausspricht. Denn wer sein Leben will behalten, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinet- und des Evangeliums willen, der wird's behalten. (Markus 8,35) In dem Moment wo wir nur noch auf uns selbst schauen, verlieren wir nicht weniger als alles. Im Festhalten liegt kein Leben. – Das Gleiche gilt auch für das Glück. In der neuen Forschung hat man einen Fachbegriff für das Glück gefunden. Er heißt FLOW – was so viel bedeutet wie Fließen, Strömen. Glücklich bin ich dann, wenn es fließt, wenn ich mich verströme, wenn ich ganz eins bin mit dem, was um mich herum ist. Das heißt, wenn ich mich verliere: an einen Menschen, an meine Arbeit, an ein Musikstück, an die Natur um mich herum … Wenn ich mich verliere und verströme an das, was um mich herum ist, dann bin ich glücklich. Douglass und Vogt aus „Expedition zum Anfang“ Seite 208

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Lukas 9,62 / Lukas 9,23

Donnerstag 10.2.2022 – Der Fokus: Lukas 9,57-62 Jünger werden und sein ohne wenn und aber  - Lukas 9,62 / Lukas 9,23Präsentes durchgängiges Vorgehen Akt um Akt - Pfarrer Michael Nitzke 

Tag für Tag – besonders heute – die Vorgehensweisen unseres Lebens möglichst gerade und harmonisch mit den Vorherigen angehen und durchziehen, besonders dann wenn es trübes Wetter ist, um so Gott zur Wirkung kommen zu lassen 

Die Mahnung:

 Wir müssen alle unser Kreuz auf uns nehmen. (Lukas 9,23) Aber auch wirklich unser Kreuz, nicht sein Kreuz oder das eines derer, die ihm gefolgt sind. Wir müssen erkennen, was von uns ganz persönlich gefordert ist, wie wir die besonderen Aufgaben lösen, die uns individuell gestellt sind, und was wir in dieser Situation dazu beitragen können, in der Welt das Licht Jesus Christi zum Leuchten zu bringen. Und Jesus hilft uns bei diesem Weg. Er hilft uns mit seinen eigenen Worten, die uns doch oft so fremd erschienen. Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. (Lukas 9,62)  - So ein antiker Pflug ist heute vielen fremd. Aber beim Pflügen kommt es darauf an, eine gerade Linie zu ziehen, um den Platz auf dem Feld auszunutzen, damit viel Getreide darauf wachsen kann. Bei dieser Arbeit kann man sich nicht umdrehen, dann wird unweigerlich die Furche krumm und schief. Genauso wenig hilft es nicht, nur in die Ferne zu schauen. Beim Pflügen, muss ich nur den kleinen Bereich vor meinen Füßen im Blick haben, dann wird sich eine gezogene Linie harmonisch an die andere anfügen. - Im übertragenen Sinne heißt das für mich: Wenn ich dem Weg Jesu folge, darf ich nicht zurückschauen, ich darf mich nicht an die Vergangenheit klammern und ihr nachtrauern. Ich darf aber auch nicht das erblicken wollen, was ich noch gar nicht sehen kann. Ich darf nicht zu weit nach vorn schauen, das heißt, ich brauche keine Angst vor der Zukunft zu haben. Wenn ich nur vor meine Füße schaue, dann kann ich Schritt für Schritt meinen Weg gehen. Und dann darf ich sicher sein, dass Jesus mich begleitet, wenn ich seinem Weg folge. So werde ich auch die Aufgaben, die am Wegesrand auf mich warten erkennen und mit seiner Hilfe bewältigen. Pfarrer Michael Nitzke aus seiner Predigt zu Lukas 9,57-62 „Ich will dir folgen“ 

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Lukas 9,23+24

Mittwoch 16.11.2011 – Der Fokus: Lukas 9,23-27 Nachfolge im Verlieren des Eigenlebens erfüllt leben Lukas 9,23+24 Sich vom Eigenleben lösen - GRÜWZL 85

Nachfolge erleben, indem wir uns von unserem Eigenleben lösen, indem wir es ableiten, um dann aufleben können und gestärkt zunehmend mehr wie Jesus leben können

Der Lebensstil: 

Lukas 9,23+24 Er sprach aber zu allen: Will jemand mir nachkommen, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. Denn wer seine Seele retten will, der wird sie verlieren; wer aber seine Seele verliert um meinetwillen, der wird sie retten. 

Das Wort von der Selbstverleugnung ist oft genug missverständlich ausgelegt worden als Selbstverneinung, Selbstverbiegung und Selbstentwertung. Doch das ist nicht damit gemeint. Es geht auch darum dieses Wort von Jesus nicht nur asketisch auszulegen, als ob wir alle Leidenschaften abtöten müssten. Aber wir brauchen innere Distanz zu der Tendenz in uns, die alles haben, alles vereinnamen, alles für sich gebrauchen möchte, die immer nur um sich kreist, die auch Gott noch zu sich hinabzieht. Wer nur auf sein kleines Ich fixiert ist, dem geht es nur um “angstvolle Selbstbewahrung” (Drewermann). Wer Christus nachfolgt, dem weitet sich das Herz, der hält sein zerbrechliches Ich Gott hin. Wenn Gotteserfahrung dazu dient, das Ego aufzublähen, dann wird der Mensch blind und er gerät in die Irre. Das Wort von der Selbstverleugnung ist also kein asketisches, sondern ein mystisches Wort. Es zeigt Jesus als den Lehrer mystischer Weisheit. Jesus will seine Jünger in eine Spiritualität führen, die Gott Gott sein lässt und die Wirklichkeit so sieht, wie sie ist. Ohne Gott und die Wirklichkeit für sich vereinnamen zu wollen. Anselm Grün aus „Wege zum Leben“ Seite 85