Sich vom Eigenleben lösen

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Lukas 11,44-46 / Römer 7,18 / Galater 2,20

Montag 21.3.2022 – Der Fokus: Lukas 11,37-54 Die Lehre wider die Pharisäer und Schriftgelehrten - Lukas 11,44-46 / Römer 7,18 / Galater 2,20Frei zur Nachfolge > Sich vom Eigenleben lösen - SANHVG 260f

Direkt aber auch nicht indirekt Menschen durch Druck unterschiedlicher Art vereinnamen, sondern sich von manipulativer Liebe - von Christus durch und durch gekreuzigt - befreien lassen, indem er durch uns leben kann

Die Mahnung:

Leider sind viele Christen der Meinung, sie wären durch die Bekehrung völlig verändert worden, obgleich diese nur der Anfang eines Prozesses ist. Und so sind auch sie nicht nur in ihren vererbten, unbewussten Ansprüchen verharrt, sie haben dem noch alles hinzugefügt, was sie momentan in der Gemeinde lernen. So rücken die Mauern des Gefängnisses nur noch enger zusammen. Christus hat etwas über Gesetzeslehrer gesagt, das manchmal auch für uns Christen gilt. Weh euch! Ihr seid wie unkenntlich gemachte Gräber. Die Menschen laufen darüber hinweg und merken nicht, wie sie verunreinigt werden." "Rabbi", sagte einer der Gesetzeslehrer, "damit greifst du auch uns an!" Jesus erwiderte: "Ja, weh auch euch Gesetzeslehrern! Ihr ladet den Menschen kaum tragbare Lasten auf und macht selbst keinen Finger dafür krumm. (Lukas 11,44-46). Erst muss vieles von uns mit Jesus sterben, damit unsere „Du sollst“ und „Du müsstest“-Welten endlich den Versuch bleiben lassen, unseren Partner zu zwingen, unseren Vorstellungen zu entsprechen und ihn stattdessen so sein zu lassen, wie Gott es beabsichtigt hat. – Wir haben keine lauteren Motive. Nichts wohnt in uns, das durch und durch gut wäre. (Römer 7,18) All unsere Gerechtigkeit ist wie ein beflecktes Kleid. Alle Vorstellungen und Arten der Liebe, mit denen wir groß wurden, sind Sünde und müssen sterben. All die guten Dinge, die ein Teil von uns wurden als wir heranwuchsen – Loyalität. Zuwendung, Zärtlichkeit, Dankbarkeit, Höflichkeit und vieles andere mehr – wurden durch die Sünde verdorben und müssen am Kreuz sterben. – John und Paula Sanford „Heilung des verwundeten Geistes“ Seite 260f Die einzige Hoffnung ist, dass mein ICH mit all seinen Vorgehensweisen immer wieder gekreuzigt werden, dass immer weniger ich lebe, sondern Christus in mir. (Galater 2,20) Holgus


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Römer 6,8

Donnerstag 8.4.2021 – Der Fokus: Römer 6,1-13 Die Befreiung von der Macht der Sünde in der Vereinigung mit Christus - Römer 6,8Das Ego sterben lassen - Aiden Wilson Tozer 

Denn alten Menschen immer wieder soweit es bewusst sein kann sterben lassen, dass der neue voller Kraft in Christus aufstehen und agieren kann

Der Lebensstil:

Römer 6,8 Wenn wir nun mit Christus gestorben sind, vertrauen wir darauf, dass wir auch mit ihm leben werden. 

Hast du festgestellt, dass heute sehr, sehr viele die Möglichkeit für selbstverständlich halten, für Christus zu leben, ohne mit Ihm gestorben zu sein? Dies ist ein ernster Fehler, und wir wagen nicht, ihn unwidersprochen zu lassen! Der siegreiche Christ hat zwei Leben kennengelernt. Das erste war sein Leben in Adam, das durch das fleischliche Herz bestimmt wurde und das auf keine Weise und unter keinen Umständen Gott gefallen kann. Es kann nicht bekehrt werden – es kann nur sterben. Das zweite Leben eines Christen ist das neue Leben in Christus. Das Leben eines Christen mit dem Adamsleben zu führen, ist völlig unmöglich. Doch große Scharen sind sich sicher, sie könnten das tun, und stolpern so, Jahr für Jahr, von einer Niederlage in die andere. Das Schlimmste ist: Sie halten diesen halb toten Zustand für normal! Ein anderer Aspekt dieser Haltung zeigt sich in dem Bemühen vieler, geistliches Werk ohne geistliche Kraft zu vollbringen. David Brainerd verglich einmal einen Menschen, der ohne die Kraft des Geistes Gottes versucht, geistliche Arbeit zu leisten, mit einem Mann, der ohne Finger versucht, eine komplizierte Handarbeit auszuführen. Das Bild ist sehr eindrücklich und übertreibt in keiner Weise die Tatsachen. Der Heilige Geist ist kein Luxus, bestimmt für Christen der Extraklasse, so wie ein hübsches Titelbild und ein Ledereinband die Luxusausgabe eines Buches kennzeichnen. Der Geist ist eine unverzichtbare Notwendigkeit. Nur der ewige Geist kann Werke von Ewigkeitswert schaffen! Aiden Wilson Tozer aus Evangeliums.net

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Esther 4,12-14 / Matthäus 16,25 / Lukas 9,24

Mittwoch 16.11.2010 - Der Fokus: Esther 4,1-17 Die Reaktion von Esther nach der Mitteilung Mardochais über die Vernichtung der Juden - Esther 4,12-14 / Matthäus 16,25 / Lukas 9,24Das Ego sterben lassen - THOTKN 57

Selbstvergessen im Vertrauen auf Gott, den Weg der eigenen Berufung in schwierigen, aber auch in alltäglichen Situationen gehen, auch wenn ins Ungewisse führt

Die Orientierung:

Esther 4,12-14 Als man Mordechai die Worte Esters mitgeteilt hatte, ließ er ihr antworten: "Bilde dir nicht ein, dass du als einzige Jüdin dein Leben retten kannst, nur weil du im Königspalast wohnst. Denn wenn du in diesem Augenblick schweigst, wird von anderswo her Hilfe und Rettung für die Juden kommen. Doch du und deine Verwandtschaft, ihr werdet zugrunde gehen. Wer weiß, ob du nicht gerade für eine Zeit wie diese zur Königin erhoben worden bist." 

Mardochai erklärte Ester mit anderen Worten: „Wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren. (Matthäus 16,25 / Lukas 9,24) Wenn Du aber bereit bist, dein Leben für Gottes Sache zu verlieren, so wirst Du es finden. Das ist deine Schicksalsstunde! Wähle mit Bedacht den richtigen Weg! Weise nicht einfach alles von Dir!“ Ich glaube, dass es solch einen Augenblick im Leben eines jeden Gotteskindes gibt. Es ist der Moment, in dem Gottes Absichten und Pläne für dein persönliches Leben gleichsam mit ungewissem Ausgang in der Schwebe hängen. Wahre Erfüllung kommt mit der Erkenntnis, dass Du es nicht in Dir selbst findest, was Dir Erfüllung bringt. Alle eigenen Unzulänglichkeiten in den Tod zu geben, das ist der einzige Zugang, das Nadelöhr zur Fülle des Reichtums in Christus. Major Ian Thomas aus "Tote können nicht sterben" Seite 57

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Freitag 27.3.2020 – Die aktuelle Studie - Der Fokus: Johannes 12,23-50 Jesus sagt seine Kreuzigung voraus - Johannes 12,24Das Ego sterben lassen - Martin Schleske

Im Alltag zunehmend lernen, das sich verselbstständigende Leben absterben zu lassen, um in Verbindung mit Jesus das tun zu können, was Gott für uns vorsieht

Die Orientierung:

Johannes 12,24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, so bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, so bringt es viele Frucht.

Wir sollen nicht durch eine weltflüchtige Sehnsucht nach Vollkommenheit unser Leben zerstören. Wir sollen vielmehr durch Widrigkeiten und Enttäuschungen hindurch unsere heutige Berufung erfüllen. Es sind die Geburtswehen der zukünftigen Welt. Wir sind immer Werdende. Selbst unser Vergehen wird ein Werden sein. Das Weizenkorngleichnis sagt: Dein Leben ist kein Sterben, das seinem Tod entgegen lebt. Wäre es so, dann wären wir unentwegt Getriebene. Wir müssten in unserem weizenkornkurzen und -kleinen Leben alles erleben, alles herausholen, alles perfektionieren, müssten uns verewigen. – Die Nähe zu Gott, in der wir heute schon leben können, entfaltet eine andere Freiheit; Wir leben nicht unserem Tod entgegen, sondern wir sterben unserem Leben entgegen Nicht erst in unserer letzten Hingabe (dem Tod), sondern auch in jeder alltäglichen Hingabe an das, worin wir heute schon Sinn erahnen und Freude erfahren, wird stets etwas Schlummerndes zum Leben erweckt. Es ist die Schönheit der Gnade , die das tut. Martin Schleske aus dem Artikel der Zeitschrift Aufatmen 1/2020 „Heilsame Gegensätze“.

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1.SONNTAG NACH WEIHNACHTEN 30.12.2018 – Pretigttext: Matthäus 2,13-23 – Matthäus 2,13 / Psalm 2,3Wilhelm Busch - Das Ego sterben lassen

Herodes als Prototyp des modernen Menschen begreifen, der alles subtil kontrollieren will und dem jedes Mittel dazu recht ist.

Die Auseinandersetzung:

Mt 2,13 Als sie aber entwichen waren, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum und spricht: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter und fliehe nach Ägypten und bleibe dort, bis ich es dir sage; denn Herodes will das Kindlein aufsuchen, um es umzubringen.

Der Krieg zwischen dem Menschen, der sich selbst behaupten will, und dem Christus Gottes tobt weiter. Herodes ist längst gestorben. Die Front geht seither weiter um den ganzen Erdball. Immer wieder erhebt sich der Mensch, der sich selbst behaupten will, gegen Gott und Seinen Christus und erklärt - wie es in Psalm 2,2 steht -  „Lasst uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile!" - Die Front geht um den ganzen Erdball. Und sie geht mitten durch unser eigenes Herz. Ja, der Herodes ist in uns! Immer wieder fängt er an, großspurig zu reden von „meinen Interessen", von „meinen Rechten" und von „meiner Freiheit". Er hat mancherlei Namen bekommen, dieser „Herodes in uns". Man nennt ihn „den alten Menschen", das „eigene Ich". Wir kennen ihn alle, diesen Herodes in uns. Die Frage ist, wie wir mit ihm verfahren. Wenn wir ihn machen lassen, dann geschieht das Schrecklichste: Das Kind geht weg — weg von uns, die wir berufen waren zum Reiche Gottes. Es geht weg zu den Ägyptern oder andern Heiden, die nichts von Ihm wussten und die Ihn gern aufnehmen. Herodes in uns muss sterben, damit Jesus in uns leben kann. Wilhelm Busch aus Evangeliums.net

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Dienstag 2.10.2018 - Fokus: 1.Korinther 15,29-581.Korinther 15,36ROSCAR - Das Ego sterben lassen

Unser Leben als Christen nicht ins Trockene bringen wollen, sondern von Jesus ausäen lassen, in der Erde verfaulen und das neue Leben aufwachsen lassen.

Die Faszination: 1.Korinther 15,36 "Du Narr, was du säst, wird nicht lebendig, es sterbe denn."

Der Apostel will gleichsam sagen: Du Narr, der du einen Augenblick das für ungereimt und unmöglich ansehen kannst, was du doch täglich in einem viel weniger wichtigen Fall vor Augen hast, dass nämlich Gott die toten, trockenen Samenkörner gerade während ihres Verfaulens in der Erde fruchtbringend macht, so dass sie in neuen, lebendigen und schöneren Gestalten auferstehen. Kannst du nicht begreifen, dass Gott unseren begrabenen und vermoderten Leibern eine Auferstehung geben kann, während du doch siehst, dass Er die unbedeutenden Samenkörner des Weizens der Auferstehung würdigt? Du siehst in jedem Frühjahr die Auferstehung vor Augen. Du siehst, wie der Same, der im Herbst ganz trocken in die Erde gelegt wird, als weggeworfen, verfault und im Winter steinhart gefroren unter einem großen, dicken Leichentuch von Schnee und Eis daliegt, wie kalte, rauhe Winterstürme über das weite Grab dahinfahren und wie der Same während der langen Monate und der finsteren Nächte des Winters dir gleichsam als ganz verloren und weggeworfen erscheint. Aber wie geht es? Endlich erscheint der langersehnte Frühling, die Sonne breitet wieder ihre Strahlen aus, und durch ihre Wärme löst der Schöpfer das Leichentuch auf und gebietet den Toten aufzuerstehen. Jetzt steigen aus der Erde neue, lebendige und frische Gestalten grüner Halme zu Tausenden hervor, die dem Ackersmann den ausgestreuten Samen später vielfältig wiedergeben. Carl Olof Rosenius aus Evangeliums.net

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Montag 9.7.2018 – Bibelabschnitt: Galater 2Galater 2,20 / Römer 7,19+20 – CARBDL 46 – Das Ego sterben lassenDer Hauskreis: HKFO 180705Das Video: Das ist das Geheimnis

Mindestens einmal am Tag, aber auch immer zwischen durch das Ego mit Christus sterben lassen, dass Gott in uns Handlungsspielraum gewinnt.

Die Faszination: Gal 2,19+20 Nun bin ich aber durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, um Gott zu leben, ich bin mit Christus gekreuzigt. Und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt im Fleische lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. – Gott liebt dich so, als ob es im ganzen Kosmos nur zwei Wesen gäbe: Gott und dich. Gott braucht den Menschen nicht, um glücklich zu sein, und doch liebt er ihn so, als ob Er ohne ihn ewig unglücklich wäre. Obwohl er die ganze Ewigkeit hindurch ohne uns ausgekommen ist, demütigt Er sich wie ein Sklave aus Liebe zu uns, als ob Er nicht einen Augenblick ohne uns auskommen könnte: „Gott liebt die Seele so sehr“, sagt die heilige Kathalina von Genua, „als ob die Seele Gott wäre und Gott ihr Sklave.“ Das einzige, das uns von Gott trennt, ist unser Ego, unsere Liebe zu uns selbst. Darum kann sich die Vereinigung mit Gott nur dann vollziehen, wenn das Ego gestorben ist. Entweder Gott oder ich. Im gleichen Augenblick, in dem das Ego aus unserem Inneren verschwindet, nimmt Gott Wohnung in uns. Ernesto Cardenal CARBDL 46

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Donnerstag 22.1.2015 – Die Buchstudie: Zwölf Schritte der HeilungJohannes 12,24 / 2.Korinther 12,9 - ROHZSH 32 - Das Ego sterben lassen Kapitel 1 Machtlosigkeit - Aufgehen in der Schwachheit und des inneren Sterbens

Immer weiter als Weizenkorn schwach werden und in unserer Erde Gott absterben, um aufzugehen im Licht Gottes, um fruchtbar in underen Umfeldern wirken zu können. 

Die Herausforderung:

Johannes 12,24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. - 2.Korinther 12,9 Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. 

Erst wenn wir ganz unten angekommen sind und unser Reservetank leer ist, haben wir keinen Grund mehr, einfach auf eine höhere Oktanzahl unseres Brennstoffes umzusteigen. Erst wenn wir auf einen Menschen, eine Situation, ein Ereignis, eine Idee, einen Konflikt oder eine Beziehung stoßen, die wir selbst nicht managen können, machen wir Bekanntschaft mit dem wahren Manager. – Diejenigen die bisher glaubten, ihr Leben im Griff zu haben oder in Griff kriegen zu können, werden versuchen mittels Willenskraft und Bestimmtheit ein noch stärkeres Selbst aufzubauen, um die Zügel wieder in die Hand zu bekommen und die Kontrolle wieder zu erlangen. – Dieses Selbst reagiert immer unangemessen oder falsch. Seine Reaktion wird das Leben, die Liebe oder das innere Leben niemals vertiefen oder verbreitern. Unser Ego ist immer an Äußerlichkeiten gebunden, weil es keine innere Substanz hat. Es definiert sich durch Anhaftungen und Abneigungen. Die Seele dagegen haftet weder an, noch hasst sie – sie begehrt und liebt und lässt los. Richard Rohr aus "Zwölf Schritte der Heilung" Seite 32

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Dienstag 5.2.2013 - Lesung: Matthäus 10,16-11,1 - Matthäus 10,39 - FOSNAF 103 - Das Ego sterben lassen

Alles was wir festhalten wollen, auch uns selbst, verlieren und leer werden, dass Gott uns wieder die Hände füllen kann. 

Die Orientierung: Mt 10,39 Wer sein Leben findet, der wird es verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden. – Selbstliebe und Selbstverleugnung sind keine Gegensätze. Jesus sagt uns ganz deutlich, dass die Selbstverleugnung der einzig sichere Weg ist, auf dem wir uns selbst lieben können. – Immer wieder müssen wir uns klarmachen, dass Selbstverleugnung die Freiheit bedeutet, anderen nachgeben zu können. – Selbstverleugnung ist nicht das gleiche wie Selbstverachtung. Selbstverachtung bringt zum Ausdruck, dass wir keinen Wert besäßen. Selbstverleugnung hingegen zeigt uns, dass wir von unendlichem Wert sind, und lässt uns erkennen, wie wir ihn einsetzen können. Richard Foster FOSNAF 103

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Lukas 9,23+24

Mittwoch 16.11.2011 – Der Fokus: Lukas 9,23-27 Nachfolge im Verlieren des Eigenlebens erfüllt leben Lukas 9,23+24 Sich vom Eigenleben lösen - GRÜWZL 85

Nachfolge erleben, indem wir uns von unserem Eigenleben lösen, indem wir es ableiten, um dann aufleben können und gestärkt zunehmend mehr wie Jesus leben können

Der Lebensstil: 

Lukas 9,23+24 Er sprach aber zu allen: Will jemand mir nachkommen, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. Denn wer seine Seele retten will, der wird sie verlieren; wer aber seine Seele verliert um meinetwillen, der wird sie retten. 

Das Wort von der Selbstverleugnung ist oft genug missverständlich ausgelegt worden als Selbstverneinung, Selbstverbiegung und Selbstentwertung. Doch das ist nicht damit gemeint. Es geht auch darum dieses Wort von Jesus nicht nur asketisch auszulegen, als ob wir alle Leidenschaften abtöten müssten. Aber wir brauchen innere Distanz zu der Tendenz in uns, die alles haben, alles vereinnamen, alles für sich gebrauchen möchte, die immer nur um sich kreist, die auch Gott noch zu sich hinabzieht. Wer nur auf sein kleines Ich fixiert ist, dem geht es nur um “angstvolle Selbstbewahrung” (Drewermann). Wer Christus nachfolgt, dem weitet sich das Herz, der hält sein zerbrechliches Ich Gott hin. Wenn Gotteserfahrung dazu dient, das Ego aufzublähen, dann wird der Mensch blind und er gerät in die Irre. Das Wort von der Selbstverleugnung ist also kein asketisches, sondern ein mystisches Wort. Es zeigt Jesus als den Lehrer mystischer Weisheit. Jesus will seine Jünger in eine Spiritualität führen, die Gott Gott sein lässt und die Wirklichkeit so sieht, wie sie ist. Ohne Gott und die Wirklichkeit für sich vereinnamen zu wollen. Anselm Grün aus „Wege zum Leben“ Seite 85