Foto Pixabay

.

Johannes 13,1

Freitag 26.5.2023 – Der Fokus: Johannes 13,1-20 Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße - Johannes 13,1Die Liebe von Jesus erkennenGRÜHLW 41

Jesus wahrnehmen, als jemand der seine Liebe zu uns im Leiden und Sterben vollendet hat, um unsere Liebesbeziehungen ebenso kompromisslos zu vollenden

Die Faszination:

Johannes 13,1 Vor dem Passahfest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater. Wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung. 

Wenn Johannes gerade im Kreuz die Liebe von Jesus bis zur Vollendung erkennt, so vermutlich deshalb, weil er um die Einheit von Liebe und Schmerz weiß. Es gibt keine menschliche Liebe ohne Schmerz. Und offensichtlich kommt auch Gottes Liebe im Schmerz zur Vollendung. Wenn Gott den Menschen liebt, macht er sich damit selbst verwundbar. Das Kreuz symbolisiert beides: die Liebe Gottes zum Menschen und sein Leiden an seiner Verschlossenheit. Indem wir auf das Kreuz schauen, werden wir eingeweiht in das Geheimnis der göttlichen Liebe. Und wir erahnen am Kreuz, dass auch unsere Liebe zu Gott nicht ohne Schmerzen sein wird. Das wir dort, wo wir Gott lieben, an unserer Enge leiden. Wenn die Liebe uns für Gott aufbricht tut es weh. - Jesus hat in seiner Liebe Menschen immer wieder berührt und umarmt. Er hat ihnen Nähe geschenkt. Sie fühlten sich in seiner Nähe wohl. Offensichtlich gingen von ihm eine Wärme und eine Liebe aus, die anderen vermittelte, dass sie ganz und gar angenommen sind, dass sie geliebte Söhne und Töchter Gottes sind. Das Kreuz ist für Johannes nicht das Scheitern dieser Liebe, sondern Vollendung. Anselm Grün aus „Im Haus de Liebe wohnen“ Seite 41

Foto Fotolia

.

Markus 15,42-45

Dienstag 22.4.2025 – Der Fokus: Markus 15,42-47 Das Begräbnis von JesusMarkus 15,42-45 Die Liebe von Jesus erkennen - Anselm Grün GRÜHLW 92

Den mit ausgestreckten Armen gekreuzigten und toten Jesus, wie einen Menschen umarmen, um seine Liebe tiefer wahrnehmen zu können

Die Faszination:

Markus 15,42-45 Es wurde nun schon Abend, und es war Rüsttag, der Tag vor dem Sabbat. Da wagte es Josef aus Arimathäa, zu Pilatus zu gehen und ihn um den Leichnam von Jesus zu bitten. Er war ein angesehenes Mitglied des Hohen Rates und einer von denen, die auf das Kommen des Reiches Gottes warteten. Pilatus war erstaunt zu hören, dass Jesus schon tot sein solle. Er ließ den Hauptmann kommen und fragte ihn, ob Jesus wirklich schon gestorben sei. Als der das bestätigte, überließ er Josef den Leib. Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz ab

Für mich ist ein Weg Gottes Liebe körperlich zu erfahren eine Gebärde. Unsere Liebe zu einem Menschen drücken wir auch mit Gebärden aus. Wir umarmen den andern. Wir berühren seine Hände, wir küssen ihn. Die Gebetsgebärden haben die gleiche Form wie menschliche Liebesgesten. Dabei ist für mich vor allem die Kreuzgebärde die Liebesgebärde schlechthin. Wenn ich Christus am Kreuz betrachte, wie er seine Arme ausstreckt, so fühle ich mich von ihm umarmt. Wenn ich selbst meine Arme ausbreite, habe ich das Gefühl, dass in mir Liebe strömt, dass ich ein Gefäß bin, in das die Liebe Gottes hineinfließt. Da ahne ich dass in mir so viel Liebe ist, dass sie auch aus mir herausfließen kann. ohne dass ich davon leer werde. Anselm Grün aus „Im Haus der Liebe wohnen“ Seite 92