CHRISTI HIMMELFAHRT - Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. Joh 12,32

Predigttexte: Johannes 17,20-26  Epheser 1,15-23

Solange ein Mensch neben uns lebt, sind wir fixiert auf das, was wir sehen. Aber sein eigentliches Geheimnis übersehen wir oft. Christus musste zum Vater gehen, damit wir nicht an seiner historischen Gestalt hängen bleiben. Wenn er geht, können wir alles verinnerlichen, was er gelebt hat. Christus kann nun in uns Gestalt gewinnen. So gehjt es am Fest Christi Himmelfahrt darum, dass wir Christus nicht oben im Himmel suchen, sondern in uns. Anselm Grün zur Christi Himmelfahrt aus "Dem Alltag eine Seele geben" Seite118 GRÜASG 118

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Apostelgeschichte 1,10+11 / Markus 16,19

Montag 5.5.2025 – Der Fokus: Apostelgeschichte 1,8-11 Die Himmelfahrt von Jesus ChristusCHRIST HIMMELFAHRT - Apostelgeschichte 1,10+11 / Markus 16,19Die Macht der Dämonie - Eugen Drevermann DREMEZ 730

Jesus Christus zur Rechten Gottes sitzend im Himmel wissen, unseren Platz dort genießend im Glauben wahrnehmen und sein Wiederkommen aufmerksam erwarten

Die Orientierung:

Apostelgeschichte 1,10+11 Als sie nach seinem Weggang immer noch gespannt zum Himmel aufschauten, da standen auf einmal zwei Männer bei ihnen. Sie waren in leuchtendes Weiß gekleidet. "Ihr Männer von Galiläa", sagten sie, "was steht ihr hier und starrt in den Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wurde, wird genauso wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel gehen sehen." 

Wie hat es nur dahinkommen können, dass man den Glauben an den Himmel als etwas beinahe Verdächtiges, ja Krankhaftes hat hinstellen können: als eine Flucht vor der Welt und als eine Bewegung der Angst vor den Dingen? Es geht in Wahrheit darum, zugleich mit dem inneren Gleichgewicht eine ruhige Freiheit gegenüber der Welt ringsum zu gewinnen. Der Mensch bestimmt sich wesentlich durch das, wozu er sich verhält. Gibt es für ihn nur die Dinge der Welt, so wird er notwendig und ganz in das Getriebe der Dinge hineingezogen. 

Seine Welt besteht dann nur noch aus Gegensätzen wie Leben und Tod, Lust oder Unlust. Gewinn und Verlust, Glück oder Unglück, Ehre und Tadel. – immer, immer wird er das eine fliehen und das andere suchen müssen. Auf diese Weise wird sein Leben zu einer Flucht ohne Ende, immer wieder entsteht der Zwang, sich an die Umstände anzupassen: um Unlust zu vermeiden, um Verlust zu verhüten, um Unglück fernzuhalten, an die Umstände anzupassen: um Unlust zum Tadel auszuweichen und nur indem man den Gesetzen und Vorschriften der Umstände folgt, mag man glauben, sein Glück zu finden, Lust zu erlangen oder Ehre einzulegen; doch alles wird dabei nur immer äußerlicher, immer unfreier, immer unpersönlicher - man selbst wird dabei immer mehr ein Ding. Es ist gerade diese Erlebnisweise, die in ihrer substanzlosen Ausgeliefertheit an die Umgebung den Kern all dessen ausmacht, was im Markus-Evangelium im Getriebe der Angst als „Dämonie“ bezeichnet wird: eine fortschreitende Zerstörung des Ichs in dem irrsinnigen Bestreben, gerade so sein Glück machen zu können; eine ständige Erniedrigung des Menschen unter das erstickende Gestrüpp alltäglichen Kleinkrams; ein ermüdendes Kreislauf-Einerlei ohne Ausblick, ohne Richtung, ohne Perspektive, ohne einen festen Halt und ohne jeden festen Sinn. 

Christi Himmelfahrt ist im Grunde ein ganz ruhiges „Fest“ oder besser, es ist die Ruhe, die dadurch entsteht, endlich zu wissen, wohin wir gehören, wo wir zu Hause sind, wofür wir wirklich leben und wovon unser Leben eigentlich abhängt. Um dieses freie Heraustreten aus der Versklavung der Umstände, um diese Überwindung der Herrschaft der Verhältnisse, um diese Gewinnung eines Standpunktes über den Dingen geht es bei der Vision der Himmelfahrt von Jesus. Es ist die Entdeckung eines Vorgangs, der sich ganz im Inneren abspielt, wenngleich er als Bild wie ein Vorgang im Raum empfunden und dargestellt werden muss.

Wie soll man die Freiheit von allen äußeren Bestimmungen anders beschreiben als dadurch, von der Erde weggenommen zu werden und hoch, immer höher hinaus an die Seite Gottes entrückt zu werden? Uns selber sehen zu können mit den Augen Gottes, die Übersicht über unser Leben zu gewinnen und die Welt nicht mehr als ein Warenlager und Tollhaus betrachten zu müssen, sondern sie verstehen zu können von dem in sich ruhenden Gleichmaß der Ewigkeit aus, und zu wissen, dass es keine Macht gibt, die unser Ich zu zerstören vermöchte - das ist es, was Jesus in seiner ganzen Person uns ermöglichen wollte. Markus 6,19 Deshalb ist er aufgefahren in den Himmel, sitzend zur Rechten Gottes, von wo er kommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten. Eugen Drevermann aus „Markus-Evangelium Teil 2“ Seite 730

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Epheser 1,18-20

Freitag 14.5.2021 – HIMMELFAHRT – Der Predigttext: Epheser 1,15-23 - Epheser 1,18-20Die Kraft - Dekan i.R. Hans Peetz

Sich immer wieder wach machen, um aus der allzu menschliche Schläfrigkeit aufzuwachen und wie überwältigend groß die Kraft ist, mit der er an uns Gläubigen wirkt.

Der Lebensstil: 

Epheser 1,18-20 Er (Gott) öffne euch das innere Auge, damit ihr seht, welche Hoffnung er euch gegeben, zu welch großartigem Ziel er euch berufen hat. Er lasse euch erkennen, wie reich er euch beschenken will und zu welcher Herrlichkeit er euch in der Gemeinschaft der heiligen Engel bestimmt hat. Ihr sollt begreifen, wie überwältigend groß die Kraft ist, mit der er an uns, den Glaubenden, wirkt. Es ist dieselbe gewaltige Kraft, mit der er an Christus gewirkt hat, als er ihn vom Tod auferweckte und in der himmlischen Welt an seine rechte Seite setzte. 

Die christlichen Osterlieder verspotten nicht die bedauernswerten Menschen, die das Haus oder das Bett - in Zeiten der Pandemie - hüten müssen oder wollen. Sie verspotten den Mächtigsten der Mächtigen: »O Tod, wo ist dein Stachel nun« (1.Korinther 15,26). Und sie preisen und bekennen Jesus Christus als Sieger. 

Die gleiche Kraft und die gleiche Macht sind wirksam, wenn Menschen das glauben können. Von dieser Kraft heißt es im Predigtwort: Die wir glauben durch die Wirkung seiner mächtigen Stärke. Wenn wir Menschen das glauben können, ist dieselbe Kraft am Werk, die Jesus Christus von den Toten auferweckte. - Manchmal sagt man das von einem starken Kaffee oder Tee: »Der weckt Tote auf«. Das kann die Müdigkeit vertreiben und die Lebensgeister wecken. Manchmal braucht man schon einen starken Wachmacher für den müden Körper. Um wieviel stärker muss der Wachmacher für die Seele sein. Was muss da nicht alles an Barrikaden oder Mauern weggeräumt oder eingerissen werden, welch große Steine vom Herzen weggerollt werden wie vom Grab Jesu. Angst oder Sorgen, die uns gefangen nehmen; dieses tief in uns sitzende Misstrauen oder auf der anderen Seite, diese Leichtgläubigkeit, die uns allen den anderen Versprechungen nachlaufen lässt; der Widerspruch der Vernunft und der Erfahrung, die sich nicht einfach wegdiskutieren oder abschalten lassen, weil sie ja realistisch gesehen Recht haben – ihr bestimmtes und begrenztes Recht. Gott nimmt sie ernst, auch wenn Jesus schon einmal seufzt über den Kleinglauben seine Jünger. - Wie lange? Jesus gibt die Antwort selbst: Immer und überall, bis an der Welt Ende. Denn diesen Glauben, dieses Wissen um Gottes Macht haben wir in Gestalt der Hoffnung. Nicht als Besitz, als Einmaleins des Lebens oder wie ein Naturgesetz, das gilt, wie eins und eins zwei ergeben. Sondern als erkämpfte, ertrotzte und zugleich immer wieder geschenkte Hoffnung und Gewissheit. Erkämpft und ertrotzt gegen den übermächtigen Widerspruch, wenn von Gott, von seiner Macht und seiner Liebe nichts zu spüren ist, wenn andere Mächte und Mächtige das Weltgeschehen bestimmen. Dekan i.R. Hans Peetz aus VELKD.de

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Mittwoch 20.5.2020 – CHRISTI HIMMELFAHRT – Der Predigttext: Johannes 17,20-26Johannes 17,24Leben in der Ewigkeit - Samuel Keller

Zunehmend von der Herrlichkeit von Jesus Christus leben, die in uns Christen ist und uns verbindet, bis wir sie im Himmel voll erleben werden  

Die Faszination:

Johannes 17,24 Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen nämlich meine Herrlichkeit sehen können, die du mir gegeben hast, weil du mich geliebt hast - schon vor Erschaffung der Welt.

Hat uns der Heilige Geist innerlich das Zeugnis gegeben, dass das wirklich uns gilt: "die du mir gegeben hast", dann soll das "Wo" des Heilands auch unser "Wo" werden. Seine Bitte klingt an dieser Stelle so eigentümlich befehlend: "Ich will", dass wir den Eindruck bekommen, als bitte er jetzt nicht mehr, sondern zeige nur an, was er beschlossen hat. Und diese feste Tatsache bezieht sich auf unser Glück, dass wir nahen, lebendigen Anteil bekommen sollen an Jesu ewiger Herrlichkeit. Wir können uns das nicht vorstellen, unsere stärkste Phantasie hat keine Farben, das Bild zu malen, und doch können wir uns darauf freuen, weil wir Zutrauen zu Jesus haben und wissen, was wir an ihm haben. Samuel Keller aus Evangeliums.net

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Freitag 30.5.2014 - CHRISTI HIMMELFAHRT - Predigttext: Epheser 1,15-23 - Epheser 1,19-21 - ROHWLG 149/150 - Der Prophet Jesus

Im Heiligen Raum, in dem Jesus Christus als König, Priester und Prophet regiert zunehmend intensiver bleiben und dadurch verwandelt werden

Die Verwandlung:

Epheser 1,19-21 Ihr sollt begreifen, wie überwältigend groß die Kraft ist, mit der er an uns, den Glaubenden, wirkt. Es ist dieselbe gewaltige Kraft, mit der er an Christus gewirkt hat, als er ihn vom Tod auferweckte und in der himmlischen Welt an seine rechte Seite setzte. Dort thront jetzt Christus über allen unsichtbaren Mächten und Gewalten, über allem, was irgend Rang und Namen hat, in dieser Welt und auch in der kommenden.

 - Wir müssen uns in den heiligen Raum ziehen lassen, der auch der Schwellenraum bezeichnet werden kann. Dort findet jede Art von Transformation statt. - Im Heiligen Raum kann die alte Welt zusammenbrechen, und die neue Welt kann sich enthüllen. Wenn wir in unserem Leben keine Schwellenräume finden, beginnen wir, die Normalität zu vergöttern. Schließlich glauben wir, dass die Normalität die einzige Realität sei, und unser Leben verwelkt. - Ich finde es interessant, dass Jesus als Priester, Prophet und König bezeichnet wird. Wir führen seine Priesterschaft jeden Sonntag im Gottesdienst fort, wir haben Feste und Symbole, die Christus als König feiern, aber niemals in der gesamten Welt, habe ich eine Kirche gefunden, die den Namen „Christus der Prophet“ trug. Und es gibt keinen Feiertag des Propheten Christus. Wir wollen nicht, dass Christus das System abbaut. Wir wünschen uns den Christus, der den Status Quo absegnet. – Echte Mystiker werden sowohl der Kirche als auch dem Staat wirklich bedrohlich. Sie sind nicht käuflich, weil ihr Lohn irgendwo anders herkommt. – Richard Rohr aus "Wer loslässt wird gehalten" Seite 149/150

Ja mein lieber Rabbi, danke dass wir Zugang haben dürfen zum Heiligen Raum, in dem Du als König regierst, als Priester betest und als Prophet an uns direkt wirken kannst. Danke dass ich in den letzten Tagen Zugang gefunden habe zu diesem Raum, der auch in mir ist und in dem ich ununterbrochen Gottesdienst feiern und Dich loben kann. Danke dass Du dort für mich Priester bist und für mich beten kannst. Danke dass ich mich dort auch Dir als Prophet stellen kann, der mich zur Umkehr führen kann. Danke dass ich immer wieder mein System, das ich mir aufbaue zusammenbrechen lassen kann, weil Du mich aus den Trümmern weiter mit einer fast unendlichen Geduld weiter neu gestaltest. Wenn ich in Deinem Heiligen Raum bin erlebe ich Deine unendliche Kraft und das ist Lohn genug, dass ich keinen anderen brauche.