Jesus als Therapeut

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Markus 5,18+19

Donnerstag 18.2.2021 – Der Fokus: Markus 5,1-20 Der Besessene von Gerasa wird befreit von Dämonen - Markus 5,18+19 - Das Familienleben / Jesus als Therapeut / Die Persönlichkeitsentwicklung - DREMEE 364

Nachfolge leben lernen, entweder im Auszug aus der Herkunftsfamilie oder in der Integration in ihr, um die Heilung in Christus zu bestätigen, zu bewähren und auszuleben

Die Orientierung: 

Markus 5,18+19 Als Jesus dann ins Boot stieg, bat ihn der Geheilte, bei ihm bleiben zu dürfen. Doch er gestattete es nicht, sondern sagte: "Geh nach Hause zu deinen Angehörigen und berichte ihnen, wie viel der Herr in seinem Erbarmen an dir getan hat."

Etwas ist an dieser Heilungsgeschichte bemerkenswert. Es geschieht, wie auch sonst im Neuen Testament, dass der Besessene, der nun geheilte, Jesus bittet, bei ihm bleiben zu dürfen, und es ist das einzige Mal im ganzen Evangelium, dass diese Bitte nicht erhört wird. Jesus gebietet diesem Mann im Gegenteil, zurückzugehen zu den Seinen, in sein Haus, wie wenn er ihm sagen wollte: „Es gibt für Dein Leben künftig eine Gefahr und eine Chance. Die Gefahr droht, dass ein Drang zur Freiheit in der Hauslosigkeit erneut erwacht und dich wiederum wegzieht von dir selber. Es besteht aber auch die Chance, dass du beginnst, mit Menschen zu leben und sie als deine Hausgenossen kennenzulernen. Diese Chance musst du nutzen!“ Es ist ein ganz überraschender Befehl von Jesus. An vielen Stellen des Evangeliums bemüht Jesus sich, Menschen aus ihrer Borniertheit des Alltags, aus der Verflachung ihrer engstirnigen Bürgerexistenz in die Freiheit zu rufen., und so fordert er sie auf, alles zu verlassen, was sie einschnürt und einengt. - Hier geht es Jesus darum, einen Menschen, der nie ein Zuhause gehabt hat, auf dieser Erde inmitten seiner Angehörigen heimisch zu machen. Der eigene Vater, die eigene Mutter können oft schlimmer wirken als der Tod, und es ist wie eine Bestätigung und Bewährung der Heilung dieses Besessenen, wenn er es lernt, mit gerade den Menschen zusammenzuleben, vor denen er ursprünglich bis an den Rand des Todes geflohen ist. – So völlig undogmatisch kann Jesus handeln, dass er niemals eine Lebensform für jedermann verbindlich macht, sondern von Fall zu Fall sich fragt, was für den Einzelnen richtig ist. Eugen Drevermann aus „Das Markusevangelium – Erster Teil“ Seite 364


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Dienstag 19.4.2016 – Die Chronik: Die Passion des Königs - Der Fokus: Johannes 9,1-41Johannes 9,1-3 - GRÜWZL 518 - Die Bilder von Jesus: Jesus als Therapeut - Masken und Rollen zerbrechen

Im Wartezimmer der Krankheit, Jesus Therapeut sein lassen, der uns umfassend heilen will, dass unser wahres Selbst in Wort und Tat zum Ausdruck kommen kann.

Die Orientierung:

Johannes 9,1-3 Und da er vorbeiging, sah er einen Menschen, der von Geburt an blind war. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern; sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbar würden!

Die Frage nach der Schuld ist für Jesus nebensächlich. Entscheidend ist, dass an dem Blinden das Werk Gottes offenbar wird. Wir sollten nicht nach der Ursache der Krankheit fragen, sondern danach, worauf uns die Krankheit hinweisen und wozu sie uns führen will. Die Krankheit kann der Ort sein, an dem Gott an uns handelt, an dem unsere Masken und Rollen zerbrechen und unser wahres Selbst hervorbrechen kann. Anselm Grün - Jesus, Wege zum Leben Seite 518

Ja mein lieber Rabbi, das ist wohl ein Sinn der Krankheit, dass unser wahres Selbst aus uns hervorbrechen kann und dass wir auf Deine Therapien vertrauen. Therapiere Du uns noch besser, dass wir seelische Gesundheit zum Ausdruck bringen können. Wenn Du uns geheilt hast und wir Dir folgen, wenn unser wahres Selbst aus sich herausgeht, dann wirkt es heilend und lässt gesunden oder wir kommen auch in Konflikte mit unseren Mitmenschen. Lehre Du mich Deine Sendung verstehen, wie Du Deine verstanden hast und die Werke noch zu tun, die Du für mich vorbereitet hast. Ja lass mich keine mehr Zeit verlieren und Deine Aufträge ausführen.

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Samstag 7.2.2015 - Die Chronik: Der provozierende König - Der Fokus: Lukas 6,6-11 Jesus heilt am Sabbath - Lukas 6,8 - Jesus als Therapeut - GRÜWZL 193

Uns vor Gott stellen, dass er uns von aller Anpassung heilen und uns zu seinem Werk machen kann, was nachhaltigen Nutzen bringt

Die Herausforderung:

Ich kann mir vorstellen, was das Problem dieses Mannes war: Mit der Hand gestalte und forme ich mein Leben und packe ich etwas an. Mit ihr nehme ich mein Leben in die Hand. Ich nehme mir was ich brauche. Und ich gebe was ich zu geben habe. – Die verdorrte Hand weist auf einen Menschen hin, der sich angepasst hat, der seine Hand zurückgezogen hat. Er will sich nicht die Finger verbrennen, sie sich nicht schmutzig machen. Er hat sich herausgezogen aus dem Lebenskampf und hat sich mit der Zuschauerrolle begnügt. Doch vor lauter Anpassung hat er auch alle Kraft verloren. Von ihm geht nichts mehr aus. Er kann nun nichts mehr in die Hand nehmen, nichts mehr formen und gestalten. Er ist handlungsunfähig geworden. – Jesus befiehlt dem Mann mit der verdorrten Hand: Lukas 6,8 „Steh auf und stell Dich in die Mitte.“ Er der sich immer nur angepasst hat, der alles vom Rand aus beobachtet hat, muss sich nun in die Mitte stellen. – Aber für mich klingt auch mit: „Stell Dich! Stell Dich endlich in Deine Mitte! Du bist nicht in deiner Mitte. Du bist herausgefallen aus Dir selbst.“ Anselm Grün aus "Jesus - Wege zum Leben" Seite 193