Vom Hochmut zur Demut

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Freitag 21.8.2020 – 11.SONNTAG NACH TRINITATIS – Der Predigttext: Lukas 18,9-14Lukas 18,14Vom Hochmut zur DemutCarl Eichhorn

Im Wissen um das geistliche Gesetz, den Hochmut in uns sterben und in der Demut aufgehen lernen, um immer wieder die Erhöhung zu Gott erleben

Die Orientierung:

Lukas 18,14 Denn jeder, der sich selbst erhöht, wird von Gott erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, wird von Gott erhöht werden.

Hochmut hat seinen Sitz vor allem tief im Herzen und kann sich hinter äußerer Bescheidenheit, hinter demütig klingenden Redensarten verbergen. Man kann tun, als ob man gern zurücktrete, und ist doch sehr empört, wenn man zurückgesetzt wird. Es gibt zwei Erkennungszeichen des Hochmuts. Einmal will der Hochmütige sich nichts sagen lassen. Er will unfehlbar sein, erträgt keine Zurechtweisung und keinen Widerspruch. Hochmütige Menschen sind empfindlich, reizbar und schnell beleidigt. Sodann ist man lieblos und kalt gegen andere. Man verachtet sie, schaut auf sie herab, und wenn sie mehr sind und gelten oder mehr Erfolg haben, hasst und neidet man sie. Der Hochmut ist am schwersten auszurotten. Im unbekehrten Zustand wächst er sich ungehindert aus und macht sich dick und breit. Bei der Bekehrung bekommt er einen gewaltigen Stoss, und zeitweilig verschwindet er vielleicht. In der Umkehr fühlt man nur sein Nichts und seine Nichtswürdigkeit. Aber er taucht nachher wieder auf. Er tritt nicht mehr so grob, sondern in verfeinerter Gestalt auf als geistlicher Hochmut. Man bildet sich etwas ein auf seine Bibelkenntnis, auf seine christliche Urteilsfähigkeit, auf die Gabe der Wortdarbietung und schaut auf andere herab. Mancher hat schon einen beschämenden Fall getan. Gott ließ ihn fallen, weil er in falsche Höhe geriet. Denn Hochmut kommt immer vor dem Fall. Beugt man sich nicht, dann stürzt einen Gott immer tiefer. Vor unseligem Großwerden bewahre mich, o Herr, und beuge mich! Carl Eichhorn aus Evangeliums.net