Die Sünde der Selbstgerechtigkeit

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Jesaja 57,15 / Johannes 10,10 / Römer 8,33-35

Freitag 15.11.2024 – Der Fokus: Jesaja 57,14-21 Gottes Hilfe für die Zerschlagenen - Jesaja 57,15 / Johannes 10,10 / Römer 8,33-35 – Die Seelenführung / Die Sünde der Selbstgerechtigkeit - Martin Schleske SCHWER 247

Uns von Gott in Christus immer wieder neu annehmen lassen und es genießen, um der Selbstgerechtigkeit in uns und den Anschuldigungen uns gegenüber, nicht zu viel Macht über unser Selbstwertgefühl in Christus zu geben

Die Umkehr:

Jesaja 57,15 Denn also spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt und dessen Name heilig ist: In der Höhe und im Heiligtum wohne ich und bei dem, welcher eines zerschlagenen und gedemütigten Geistes ist, auf dass ich belebe den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen erquicke.

Es fühlt sich gut an, gut zu sein. Eine gewaltige seelische Armada (psychische Abwehrmechanismen) verteidigt in uns die Überzeugung, wir seien gut. Zum inneren Aufgebot gehören Verdrängung, Verleugnung, Verneinung, Flucht, Spaltung, Übertragung, Abstraktionsbildung, Intellektualisierung, Idealisierung, Rationalisierung und viele mehr - die Seele ist einfallsreich in der Abwehr von Hilflosigkeit und in der Verteidigung ihres Selbstwertgefühls. Doch das Gewissen - die moralische Supermacht des inneren Menschen - greift dem sich verteidigenden Selbstgefühl ans Herz, es droht die Selbstkränkung im finsteren Verlies von Schuld, Selbstanklage, gefühlter Wertlosigkeit, Würdelosigkeit und Scham Um es so weit nicht kommen zu lassen, wird in uns ein elementares Bedürfnis wirksam, alles richtig zu machen und uns keine Fehler zuschulden kommen zu lassen. Wir entfalten die Macht der Selbsterziehung und eine große Strenge gegen uns selbst. Um den Gedankengang an dieser Stelle abzukürzen: Moralische Perfektionisten haben wenig Chance auf echte Gottesnähe denn ständige Selbsterziehung und Schuldgefühle machen sie klein und unwirksam gegenüber dem Wirken der göttlichen Gnade und unerreichbar für das >Leben in seiner vollen Genüige" (Joh 10,10). 

Um aus der Erfahrung der Gottesgnade zu leben, ist eine heilsame (selbstbekehrende) Kapitulation der Selbstgerechtigkeit unumgänglich: Ich muss nicht gut sein. Ich muss meine Anerkennung bei Gott und mir selbst nicht verdienen Ich muss meine Würde weder beweisen noch verteidigen. In den Worten der Bibel wird die Lösung aus der Selbstgerechtigkeit aufgezeigt: Wer will uns beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. Wer will uns trennen von der Liebe Christi? (Römer 8,33-35). 

Menschen, die noch immer glauben, sie müssten es Gott recht machen, da sie voller Trennungsängste sind, leben nicht in Christus. Sie unterwerfen sich einem religiösen Geist, der sie bindet. Dieser ist ein Feind des Heiligen Geistes. Die Stärke des religiösen Geistes ist die Anklage; seine Lüge, es gäbe so etwas wie ein himmlisches Punktesystem, es müsse ein bestimmtes moralisches Niveau oder menschliches Gewicht erreicht werden, um sich ein göttliches Ja zu erwürdigen. Die primitive Lüge: Du wirst akzeptiert und gesegnet, wenn du gut genug bist. 

Wo aber der Heilige Geist wirksam ist, da ist Freude, innere Befreiung, Leichtigkeit, Dankbarkeit, Freiheit, Erlösung: es ist die Gabe, die Gottesliebe zu sehen. Wer in dieser Liebe ruht der hat vor allem gelernt, sich von ihr beschenken zu lassen. Er lässt sich in Ruhe. Was ist der Rat der Seelenführung? Nimm dich nicht in Schutz! Ein Größerer muss es tun. Martin Schleske aus „Werkzeuge“ Seite 247

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Römer 10,3+4

Montag 11.10.2021 –Der Fokus: Römer 10,1-13 Die Sinnlosigkeit der Selbstgerechtigkeit - Römer 10,3+4Die geschenkte Gerechtigkeit / Die Sünde der Selbstgerechtigkeit - Carl Olof Rosenius

Der erdrückende Antrieb zur Selbstgerechtigkeit bei anderen, aber auch bei uns selbst wahrnehmen, um sich im Glauben ganz in der uns geschenkten Gerechtigkeit reinigen zu lassen und zu entspannen, dass wir sie dann gestärkt ausleben können

Die Orientierung:

Römer 10,3+4 Sie – die Juden und auch viele Christen - begreifen nicht, worum es bei der Gerechtigkeit Gottes geht, und versuchen, durch ihre eigene Gerechtigkeit vor Gott - oder vor sich selbst und anderen - zu bestehen. Damit haben sie sich der Gerechtigkeit, die Gott ihnen schenken will, verweigert. Denn mit Christus ist der Weg des Gesetzes zu Ende. Jetzt wird jeder, der an ihn glaubt, für gerecht erklärt. 

Der Grund des vorsätzlichen Bestrebens, die eigene Gerechtigkeit aufzurichten, ist der, dass man weder die Tiefe des eigenen Verderbens noch die heiligen Forderungen Gottes recht erkennt. Man beachtet nicht, dass Gott die Reinheit des Herzens fordert, stattdessen Frömmigkeit nur auf äußere Werke misst. Und in dieser Weise kann man in seinen eigenen Augen gut und fromm werden. Dazu ist nur erforderlich, so heuchlerisch zu sein, dass man sich nicht um das Herz kümmert, das zu allen Zeiten gut, rein, demütig, mild und liebevoll ist, sondern dass du nur auf Werke blickst. Dann kannst du so fromm werden, wie du es willst, um in dir selbst Trost zu finden, und dann bist du mit deiner ganzen Frömmigkeit ein Pharisäer geworden. 

Ganz anders ist es, wenn der Mensch an sich selbst, an seiner eigenen Frömmigkeit und Kraft gänzlich verzweifelt, wegen aller Dinge bestraft und schuldig wird, seinen alleinigen Trost aber in der Gerechtigkeit von Jesus Christus hat und nur durch die große, freie Gnade belebt wird, das Gute zu tun. Dann sind die Werke Früchte des Geistes, dann sind sie Gott angenehm. Damit ist aber nicht gemeint, dass diese Gläubigen nun von aller Selbstgerechtigkeit frei sind. Gewiss nicht! Ihre Selbstgerechtigkeit ist aber nicht mehr ihr Ausrichtung, sondern ihre Anfechtung und Plage, der sie wie jeder anderen Versuchung und Sünde begegnen, nämlich dadurch, dass sie diese selber strafen und sich von ihr erlösen lassen. Carl Olof Rosenius aus Evangeliums.net

Die Sünde Selbstgerechtigkeit

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Römer 10,3+4

Montag 11.10.2021 –Der Fokus: Römer 10,1-13 Die Sinnlosigkeit der Selbstgerechtigkeit - Römer 10,3+4Die geschenkte Gerechtigkeit / Die Sünde der Selbstgerechtigkeit - Carl Olof Rosenius

Der erdrückende Antrieb zur Selbstgerechtigkeit bei anderen, aber auch bei uns selbst wahrnehmen, um sich im Glauben ganz in der uns geschenkten Gerechtigkeit reinigen zu lassen und zu entspannen, dass wir sie dann gestärkt ausleben können

Die Orientierung:

Römer 10,3+4 Sie – die Juden und auch viele Christen - begreifen nicht, worum es bei der Gerechtigkeit Gottes geht, und versuchen, durch ihre eigene Gerechtigkeit vor Gott - oder vor sich selbst und anderen - zu bestehen. Damit haben sie sich der Gerechtigkeit, die Gott ihnen schenken will, verweigert. Denn mit Christus ist der Weg des Gesetzes zu Ende. Jetzt wird jeder, der an ihn glaubt, für gerecht erklärt. 

Der Grund des vorsätzlichen Bestrebens, die eigene Gerechtigkeit aufzurichten, ist der, dass man weder die Tiefe des eigenen Verderbens noch die heiligen Forderungen Gottes recht erkennt. Man beachtet nicht, dass Gott die Reinheit des Herzens fordert, stattdessen Frömmigkeit nur auf äußere Werke misst. Und in dieser Weise kann man in seinen eigenen Augen gut und fromm werden. Dazu ist nur erforderlich, so heuchlerisch zu sein, dass man sich nicht um das Herz kümmert, das zu allen Zeiten gut, rein, demütig, mild und liebevoll ist, sondern dass du nur auf Werke blickst. Dann kannst du so fromm werden, wie du es willst, um in dir selbst Trost zu finden, und dann bist du mit deiner ganzen Frömmigkeit ein Pharisäer geworden. 

Ganz anders ist es, wenn der Mensch an sich selbst, an seiner eigenen Frömmigkeit und Kraft gänzlich verzweifelt, wegen aller Dinge bestraft und schuldig wird, seinen alleinigen Trost aber in der Gerechtigkeit von Jesus Christus hat und nur durch die große, freie Gnade belebt wird, das Gute zu tun. Dann sind die Werke Früchte des Geistes, dann sind sie Gott angenehm. Damit ist aber nicht gemeint, dass diese Gläubigen nun von aller Selbstgerechtigkeit frei sind. Gewiss nicht! Ihre Selbstgerechtigkeit ist aber nicht mehr ihr Ausrichtung, sondern ihre Anfechtung und Plage, der sie wie jeder anderen Versuchung und Sünde begegnen, nämlich dadurch, dass sie diese selber strafen und sich von ihr erlösen lassen. Carl Olof Rosenius aus Evangeliums.net