2.ADVENT: HOFFNUNG AUF BEFREIUNG

Jesaja 35,3-10 - Lukas 21,25-33 - Jakobus 5,7-11 - Jesaja 63,15-64,3 - Hoheslied 2,8-13 - Offenbarung 3,7-13

Onlinefoto Bing

.

Offenbarung 3,7+8+12

Donnerstag 14.12.2023 - 2.ADVENT - Offenbarung 3,7+8+12Der Christ als Pfeiler im Tempel Gottes -  Pfarrer Julian Elschenbroich, Salach

Im Alltag Christsein umfassend – die Ergebnisse Gott überlassend - trotz Schwierigkeiten und Widerstände zunehmend leben lernen, um als tragender Pfeiler in seinen ewigen Tempel eingebaut werden zu können

Der Lebensstil:

Offenbarung 3,7+8+12 Schreibe diesen Brief dem Engel der Gemeinde in Philadelphia. Das ist die Botschaft dessen, der heilig und wahrhaftig ist und der den Schlüssel Davids hat. Was er öffnet, kann niemand schließen, und was er schließt, kann niemand öffnen. Ich weiß alles, was du tust, und ich habe eine Tür für dich geöffnet, die niemand schließen kann; denn du bist nicht stark, aber hast an meinem Wort festgehalten und meinen Namen nicht verleugnet. - Wer überwindet, den werde ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und er wird ihn nie verlassen müssen. Ich werde ihn mit dem Namen meines Gottes kennzeichnen, und er wird Bürger in der Stadt meines Gottes sein - in dem neuen Jerusalem, das von meinem Gott aus dem Himmel herabkommt. Und mein neuer Name wird auf ihm geschrieben stehen.

Lassen Sie uns direkt in den Text hineinschauen. Zunächst einmal: „Ich kenne deine Werke.“ Nicht: Ich sehe deine Ergebnisse. Das macht einen großen Unterschied. Christus sieht die Anstrengungen und den Einsatz, – egal, wer dies noch tut. Schon dies ist eine Entlastung und zugleich Würdigung ersten Ranges. Würdigung: Es mag vielleicht nur wenigen Menschen vor Ort auffallen, was ich an Zeit und Eifer wirklich einsetze – ein anderer über mir nimmt es sehr wohl wahr. „Ich kenne deine Werke“ – das spricht Christus auch einem jeden und einer jeden in seinem Namen Engagierten hier und heute zu. Und dies ohne auf den bezifferbaren Erfolg zu sehen. Es zählt das „Dass“, nicht das „Wieviel“. Was für eine Entlastung und doch zugleich auch ganz andere Wertung als es sonst in unserer Welt üblich scheinen mag!
Und damit zum zweiten Stichwort: Entlastung. Ich bin nicht der erste, dem nicht gleich zahlenmäßiger Erfolg beschieden ist. „Weil du mein Wort von der Geduld bewahrt hast“ – für die Gemeinde in Philadelphia in ihrer Zeit heißt das konkret: Sie hat an der Botschaft Jesu festgehalten trotz eingedrungener Irrlehren. Sie hat sich nicht abbringen lassen von ihrem rechten Tun und Glauben. Und dies scheint nicht einfach gewesen zu sein. Das „Wort von der Geduld“, da schwingt mit: Ausdauer trotz Widerstand, Durch- und Aushalten trotz Anfechtung. Gegen welche Umstände der Anfechtung halten wir an der Botschaft Jesu und mit unserer Gemeindearbeit fest? Sind es heute vielleicht eher Gleichgültigkeit oder sinkendes Interesse an Angeboten? Vielleicht auch die vielen anderen Angebote im Alltag von Menschen – nicht nur religiöse: Fitnessstudio statt Familiengottesdienst am Sonntagmorgen? Ausdauer und Geduld: Die Worte des Schreibens an die Gemeinde in Philadelphia sprechen auch heute. Das Entlastende bei allem geduldigen Einsatz: Der Schlüssel zum Erfolg meines Tuns liegt nicht in meiner Hand. Er liegt in der Hand eines anderen.
„Das sagt der […], der da hat den Schüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, und der zuschließt und niemand tut auf: Ich kenne deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, die niemand zuschließen kann.“ Ich – nicht du. Die Gemeinde in Philadelphia, die Engagierten in unserer Zeit: Sie wirken in Ausdauer und Geduld einmal in großer Kraft, einmal in kleiner Kraft. Was dabei herauskommt: Das entscheidet ein anderer. Der Schlüssel hierzu ist in der Hand eines Höheren. 

Würdigung und Entlastung – mein Einsatz wird von Christus gesehen und gewürdigt unabhängig von dessen Erfolg. Und trotzdem stellt sich mir die Frage: Ist nicht doch der Erfolgreiche wichtiger für meine Gemeinde, die Kirche? Vielleicht machte sich auch mancher in Philadelphia damals einen solchen Gedanken. Und als hätte er das geahnt, wendet sich Christus an die Gemeinde. „Wer überwindet“, das heißt: Wer trotz aller äußerer und innerer Widerstände von Gegenwind, Frustration, vielleicht auch Belächeltwerden auf Gott vertraut und davon redet und danach handelt: „Den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes.“
Wann waren Sie zuletzt in einer großen Kathedrale wie dem Ulmer Münster? Haben vielleicht unten im Kirchenschiff gestanden? Hinaufgeschaut entlang der gewaltigen Säulen zur Decke? Diese Säulen sind es, die die Kirche tragen. Und jeder, der „überwindet“; jede, die sich für Christus einsetzt, ist eine dieser tragenden Säulen der Kirche. Egal ob mit großer Kraft große Gewölbe tragend oder mit kleiner Kraft vielleicht einen kleineren Bogen im Seitenschiff. Jeder und jede, die an der Kirche bauen, sind tragende Säulen der Kirche – nicht nur religiöses Expertenpersonal wie Pfarrerinnen und Pfarrer. Jeder und jede kann von dem reden, was er oder sie glaubt oder worauf sie vertrauen. Und anderen damit Mut machen, ihr Vertrauen ebenfalls auf Gott zu setzen. Eine urevangelische Erkenntnis.
 Pfarrer Julian Elschenbroich, Salach in seiner Predigt am 2.Advent 2023 

Foto Fotolia

Hohelied 2,10-12

Montag 5.12.2022 – SONNTAG 2.ADVENT - Predigttext: Hohelied 2,8-13 – Hohelied 2,10-12Jesus der Liebhaber -  Pfarrerin Gabriele Walcher-Quast – Wie soll ich Dich empfangen ... EGB11

Im grauen Alltag des Winters, sich schön machen lassen durch die Liebesbriefe des Geliebten und ihn voll Sehnsucht erwarten, bis seine Liebe uns erfüllen kann und er sich über unsere Begegnung freuen kann.

Die Faszination: 

Hohelied 2,10-12 Mein Freund antwortet und spricht zu mir: Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm her! Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist vorbei und dahin. Die Blumen sind hervorgekommen im Lande, der Lenz ist herbeigekommen, und die Turteltaube lässt sich hören in unserm Lande. 

Frühlingsduft und Liebesgeflüster. Wahrlich: da kündigt sich ein anderer Advent an. „Wie soll ich dich empfangen und wie begegn ich dir?“ Diesmal nicht als das göttliche Kind in der Krippe – süß, unschuldig, zart, oder auch: süßlich, kitschig, harmlos. „Wie soll ich dich empfangen und wie begegn ich dir“ – dem lustvoll- sinnlichen Geliebten? Du kommst mit Leidenschaft zur Welt. Stürzt dich als Liebender ins Weltabenteuer. Als körpernaher Freund, der hüpft und springt wie eine Gazelle, und wie ein junger Hirsch, sprengst du meinen Advent, meine Erwartung. Es knistert vor Sehnsucht, Begehren und Verlangen. Du suchst das Abenteuer, suchst die Liebesbeziehung mit uns Menschen, mit deiner Gemeinde, mit mir. Ich erwarte einen, der hilft und tröstet und rettet – und du kommst als Geliebter, sinnenfroh und sinnlich. „Wie soll ich dich empfangen und wie begegn ich dir?“ Du willst unsere Liebe. Du willst meine Liebe, willst von mir begehrt und leidenschaftlich herbeigesehnt werden.

Sinnlich und lebendig feiern wir diesen Advent 2022: voller Sehnsucht nach Christus, dem Geliebten, der Seele, Geist und den ganzen Körper erfüllt. Der uns ganz werden lässt, jede Zelle spürend, pulsierend, offen, seidig berührt, mit Zärtlichkeit erfüllt, überfließend, tastend.
Sinnlich und lebendig feiern wir Advent, mit dem Gefühl für jedes Haar auf unserem Kopf, jede Zelle in unserem Körper, jeden Wirbel unter der Haut, zart bespannte Flügel der Schulterblätter, Herz und Nieren, dem Geschmack eines Kusses auf den Lippen, zarte Berührung der Wangen, ein Hauch von Paradiesesduft in der Nase. Sein Sinn und seine Sinnlichkeit, sein Blick, seine lockende Stimme, Lust und Freude leiten und trösten uns. 
Pfarrerin Gabriele Walcher-Quast, Heilbronn aus ihrer Predigt zum 2.Advent 2022

Foto Fotolia

.

Dienstag 10.12.2019 – Der Advent: 2.AdventDer Predigttext: Lukas 21,25-33Lukas 21,25-28 / Offenbarung 6,2Katastrophen - Holgus

Eins mit dem Wort Gottes werden, wie mit einem Pferd, das uns durch die letzte Zeit mit zunehmendem Schrecken – auch vor Klimakatastrophen – trägt und immer die Aufmerksamkeit nach oben, nach dem der alldem ein Ende setzt, gerichtet hält

Die Orientierung:

Lukas 21,25-28 An Sonne, Mond und Sternen werden Zeichen erscheinen, und auf der Erde werden die Völker in Angst und Schrecken geraten und nicht mehr aus und ein wissen vor dem tobenden Meer und seinen Wellen. In Erwartung der schrecklichen Dinge, die noch über die Erde kommen, werden die Menschen vor Angst vergehen, denn sogar die Kräfte des Himmels werden aus dem Gleichgewicht geraten. Dann werden sie den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn das alles anfängt, dann hebt den Kopf und richtet euch auf, denn dann ist eure Erlösung nicht mehr weit."

Die Apokalypse hat mit der Klimakrise begonnen. Sie ist nicht mehr aufzuhalten! Das Toben der Meere und die sengende Hitze nehmen auf der Welt zu. Alle Pressemitteilungen darüber sind Zeichen genug. Vielleicht gelingt es der Menschheit, sie hinaus zu zögern. Und dafür sind noch mehr Kraft, Weisheit und Verstand einzusetzen, als bisher, wenn uns die wunderbare Schöpfung Gottes und der Auftrag sie zu bewahren auf dem Herzen liegt. Diesen Auftrag hat Gott nicht zurückgenommen. Wir Christen haben und aufzurichten, den Kopf zu erheben und das Kommen des Menschensohns zu erwarten. Es ist davon auszugehen, dass uns nur dieser Blick uns vor der Angst und dem Schrecken bewahren wird, die sich auf der ganzen Erde ausbreiten werden. Zudem müssen wir fest im Sattel auf dem weißen Pferd, dem ersten apokalyptischen Reiter sitzen, um bis ans Ende den Sieg davon tragen zu können. Holgus 10.12.2019

Ja mein Gott, ich danke Dir, dass Du mich ein wenig einweist, in das was auf uns zukommt. Ich hebe meinen Kopf hoch und versuche immer besser im Sattel des weißen Pferdes zu sitzen. Wenn mich das Wort tragen tragen kann und wenn mit ihm immer besser umgehen kann, dann können mich Angst und Schrecken nicht übermannen. Danke für die Irritationen in meinem Leben, die mich darauf vorbereiten. Sie sind die Hindernisse, die ich jetzt schon auf meinem Pferd meistern kann.

Foto Fotolia
 

SONNTAG 2.ADVENT 9.12.2012 - Jesaja 35,8+10 - BONBRE 478 -  Die Frucht des Geistes Freude

Jetzt schon als Chrsiten auf dem Weg der Freude gemeinsam zum ewigen Ziel gehen lernen, dass wir als besondere Gruppe überall wahrgenommen werden.

Die Faszination:

Jes.35,8+10 Und daselbst wird eine Straße sein und ein Weg, und er wird der heilige Weg genannt werden; kein Unreiner wird darüber hinziehen, sondern er wird für sie sein. Wer auf dem Wege wandelt, selbst Einfältige werden nicht irregehen. -  Und die Erlösten des HERRN werden wiederkehren und gen Zion kommen mit Jauchzen. Ewige Freude wird über ihrem Haupte sein, Wonne und Freude werden sie erlangen; aber Kummer und Seufzen werden entfliehen!

Bei Gott wohnt die Freude und von ihm kommt sie herab und ergreift Geist, Seele und Leib, und wo diese Freude einen Menschen gefasst hat, dort greift sie um sich, dort reißt sie mit, dort sprengt sie verschlossene Türen. Die Freude Gottes ist durch die Armut der Krippe und die Not des Kreuzes gegangen; darum ist sie unüberwindlich, unwiderleglich. Sie leugnet nicht die Not, wo sie da ist, aber sie findet mitten in, gerade in ihr Gott; sie bestreitet nicht die ernste Sünde, aber sie findet gerade so die Vergebung; sie sieht dem Tod ins Auge, aber sie findet gerade in ihmdas Leben. Um diese Freude, die überunden hat, geht es. Sie allein ist glaubwürdig, sie allein hilft und heilt. Dietrich Bonhoeffer BONBRE 478

Ja mein Jesus Du bist jetzt schon mein Weg und auf diesem Weg gehe und fahre ich sicher und er führt direkt in den Himmel. Wie schön ist es gemeinsam auf einem Weg innerlich miteinander verbunden zu gehen. Ja lass mich, lass uns das erleben, wir Christen die wir nur lose Verbindungen erleben. Lehre Du mich heute auf Dir meinem Weg zu gehen in voller Verbundenheit mit Dir meinem Vater. Lehre du mich, mich jeden morgen voll an Dich anzuschließen. Danke für die Ermutigung heute Morgen, dass meine Freude unwiderstehlich sein wird.