Die Berufung von Moses, seine Bevollmächtigung und sein Aufbruch nach Ägypten - 2.Mose 1,1-4,31 - ca. 1446 vor Christus

2.Mose 3,1-12 Der brennende Busch. Moses Berufung 

Mose hütet die Schafe. Mose? Wir kennen ihn, liebe Gemeinde, wir kennen seine Geschichte. Mose wird als Säugling in einem Schilfkörbchen auf den Nil gesetzt, er wird von einer Tochter des Pharaos gerettet und großgezogen. Er erhält einen ägyptisch klingenden Namen, er wird ägyptisch erzogen, vergisst aber nicht, wo er herkommt und wohin er eigentlich gehört. Mose sieht, dass sein Volk Sklavendienste leistet, und in ihm wächst die Wut darüber, dass die einen befehlen und die anderen gehorchen. Im Zorn erschlägt er einen ägyptischen Aufseher und muss daraufhin fliehen, nach Osten, in die Wüste. Er findet Unterschlupf bei den Midianitern, er heiratet eine Midianiterin, Zippora mit Namen, er arbeitet für seinen Schwiegervater, einen Priesterkönig mit Namen Jitro. Und dann, jäh und unerwartet, beginnt seine Geschichte noch einmal neu. Denn Mose begegnet seinem Gott. Der ruft ihn, und Mose antwortet: Hineni, zu Deutsch: Hier bin ich. Pfarrer Dr. Ulrich Dreesmann in seiner Predigt zum LETZTEN SONNTAG NACH EPIPHANIAS

2.Mose 3,13-22 Gottes Selbstoffenbarung und Auftrag an Mose

2.Mose 3,14+15 – Der Name Gottes - Dr. Dietrich Knapp

2.Mose 4,1-17 Die Bevollmächtigung von Moses für seinen Auftrag

2.Mose 4,10-11 / 1.Korinther 1,5 / 1.Korinther 2,13Das Sprechen - Frederick B.Meyer

Foto Fotolia

.

2.Mose 3,14+15

Montag 3.2.2025 – Die aktuelle Studie - 2.Mose 3,14+15Der Name Gottes - Dr. Dietrich Knapp

Gott als einen annehmen, der treu mit seinem Volk Israel umgeht, der sich dann in seinem Sohn auf völlig neue Weise gezeigt hat und der sich durch die Zeitalter als Gott – sicher sehr geheimnisvoll – erweisen wird 

Die Orientierung:

2.Mose 3,13+14 Mose sagte zu Gott: "Wenn ich nun zu den Israeliten komme und ihnen sage: 'Der Gott eurer Vorfahren hat mich zu euch geschickt', und sie mich dann fragen: 'Wie heißt er denn?', was soll ich ihnen sagen?" Da sagte Gott zu Mose: "Ich bin der, der ist und immer sein wird. Sag den Israeliten: Der 'Ich-bin' hat mich zu euch geschickt." 

Es gibt viele geheimnisvolle und rätselhaft erscheinende Aussagen über Gott in den Schriften des Alten und Neuen Testaments. Aussagen, in denen die Verfasser dieser Texte versuchen, Wesentliches über ihn, den Unbegreiflichen und ganz Anderen, in Worte zu fassen. Eine davon steht im 2. Buch Mose (Exodus) im 3. Kapitel. Als Mose Gott nach seinem Namen fragt, erhält er die Antwort: Ähjäh aschär ähjäh. Dieser Satz, der wirklich geheimnisvoll klingt, ist am ehesten so zu übersetzen: „Ich werde sein, der ich sein werde.“ Aber wie ist das zu verstehen? Darüber haben sich Auslegerinnen und Ausleger seit dem Altertum unendlich viele Gedanken gemacht. Sie wollten dem Wesen Gottes auf die Spur kommen.

Foto: public.domain.jpg 

Nicht uninteressant ist es, einen Blick in die alten Übersetzungen zu werfen. Die griechische Übersetzung der Hebräischen Bibel etwa, die sogenannte Septuaginta, hat im dritten vorchristlichen Jahrhundert den Satz mit „Ich bin der Seiende“ wiedergegeben. Das klingt für griechische Ohren durchaus verständlich: Gott als der Seiende. Dennoch entfernt sich diese Übersetzung weit vom hebräischen Original. Philosophische Gedanken und Spekulationen lagen den Schreibern des alten Israel fern. Über das Sein in einem abstrakten und grundsätzlichen Sinne haben sie ganz sicher niemals nachgedacht.

Also muss man nach einer anderen Interpretation dieser geheimnisvollen Aussage suchen. Es lohnt sich, im Einzelnen einmal nachzulesen, wie moderne Bibelwissenschaftler/innen diesen Satz ausgelegt haben. Einer der produktivsten und kundigsten Exegeten, Otto Kaiser, hat zunächst darauf aufmerksam gemacht, dass hier eine besondere rhetorische Figur vorliegt, die Gleiches durch Gleiches ausdrückt (eine sogenannte formula idem per idem). Es geht bei der Aussage nicht grundsätzlich um das Sein, sondern um „ein qualifiziertes Sein“. Für Kaiser verweist der Satz „auf die Beständigkeit und Treue Jahwes als des Gottes Israels. Wir könnten es daher auch mit Ich bin zu allen Zeiten derselbe umschreiben. Als solcher ist er der Gott, der so, wie er mit den Vätern war, jetzt und in alle Zukunft mit seinem Volk sein wird“. In der Antwort auf die Frage des Mose wird ein „Hinweis auf das Wesen Jahwes als des mit den Seinen ziehenden und für die Seinen gegenwärtigen Gottes“ gegeben (Otto Kaiser: Der Gott des Alten Testaments. Wesen und Wirken, Theologie des Alten Testaments Teil 2, Göttingen 1998, S. 99f.).

Aber es gibt (mindestens) auch noch eine andere Interpretation.

Zwei neuere Ausleger, Helmut Utzschneider und Wolfgang Oswald, setzen einen anderen Akzent. Ihrer Auffassung nach ist der Satz Ähjäh aschär ähjäh wörtlich erst einmal so zu übersetzen: „Ich werde sein, wer immer ich sein werde.“ Gemeint ist damit: „Ich werde (einer) sein, dessen zukünftiges Sein nicht festlegbar ist.“ Für diese beiden Exegeten „ist die Antwort Gottes eher verhüllend als erhellend und passt zunächst gut in die geheimnisvolle Atmosphäre, in der die Erzählungen am Gottesberg gehalten sind. Bei näherer Betrachtung aber gibt Gott damit einen im wörtlichsten Sinne ‚theologischen‘ Hinweis:

Wer er ist, wird sich erst in Zukunft erweisen“ (Helmut Utzschneider / Wolfgang Oswald: Exodus 1-15, Internationaler Exegetischer Kommentar zu Alten Testament, Stuttgart 2013, S. 128f.). Zwei unterschiedliche Interpretationen:

Die eine betont, dass Gott der mitgehende ist, in allen Phasen der zukünftigen Geschichte. Die andere möchte das Geheimnisvolle und die unbedingte Freiheit Gottes festhalten.

Beide Auslegungen sind möglich und sinnvoll.

Dr. Dietrich Knapp in seiner Auslegung „Ich werde sein, der ich sein werde“


Foto Pixabay

.

2.Mose 4,10-11 / 1.Korinther 1,5 / 1.Korinther 2,13

Mittwoch 16.9.2020 – Der Fokus: 2.Mose 4,1-17 Die Bevollmächtigung von Moses für seinen Auftrag - 2.Mose 4,10-11 / 1.Korinther 1,5 / 1.Korinther 2,13Das Sprechen - Frederick B.Meyer

Menschen zu denen wir reden in unser Inneres hineinnehmen, um dann dort das Sprechen durch den Heiligen Geist entstehen zu lassen, das in ihnen etwas bewirken kann

Die Faszination:

2.Mose 4,10+11 Doch Mose erwiderte Jahwe: "Ach Herr, ich bin kein Redner. Ich konnte das noch nie. Und auch seit du mit deinem Sklaven sprichst, ist es nicht besser geworden. Ich bin schwerfällig und unbeholfen, wenn ich reden soll." Da sagte Jahwe zu ihm: "Wer hat dem Menschen denn den Mund gemacht? Wer macht Menschen stumm oder taub, sehend oder blind? Doch wohl ich, Jahwe! 

Warte auf Ihn in deinem Innern, bis Er dir das Wort gibt, das du reden sollst. Also wird dir die rechte Beredsamkeit des Herzens geschenkt werden. - Paulus sagt von den Korinthern, sie seien 1.Kor.1,5 „in allen Stücken reich gemacht, an aller Lehre und in aller Erkenntnis,“ und er selbst rede von dem göttlichen Geheimnis, 1.Kor.2,13 „mit Worten, die der heilige Geist lehrt“. Bitte auch um diese Gabe, und sie wird dir nicht versagt werden. Viel verborgener und eindringlicher als die beredtesten Menschenworte, ist die Kraft, die der heilige Geist in Bewegung setzt. Flehe darum, dass Er sich als göttlicher Zeuge beweise, dann wird es geschehen, dass geheimnisvolle Einflüsse die Herzen derer bewegen werden, die deinen Worten lauschen, und sie werden die mächtige Mitwirkung dessen erfahren, den der natürliche Mensch nicht begreifen kann. Frederick B.Meyer aus Evangeliums.net


Voriges Bild (prev. image)Nächstes Bild (next image)