Der Umgang mit dem Bösen

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Mittwoch 11.7.2018 – Lesung: Matthäus 13,24-30+36-53Matthäus 13,28+29GRÜWZL 71 – Der Umgang mit dem Bösen

Das Böse im Herrschaftsbereich Gottes, also auch in uns, nicht gewaltsam eleminieren wollen, sondern durch Gnade deaktivieren.

Die Orientierung: Matthäus 13,28+29 Er aber sprach zu ihnen: Das hat der Feind getan! Da sagten die Knechte zu ihm: Willst du nun, dass wir hingehen und es zusammenlesen? Er aber sprach: Nein! damit ihr nicht, indem ihr das Unkraut zusammenleset, zugleich mit ihm den Weizen ausraufet. –  Man kann das Gleichnis aber auch als Bild für die menschliche Seele sehen. Die Seele ist dann der Acker. In der Nacht, in der wir schlafen, in der wir unbewusst dahin leben, sät der Feind das Unkraut aus. Sobald wir am Tag bewusst auf den Acker unserer Seele schauen, bemerken wir, dass da Weizen neben dem Unkraut wächst. Wenn wir das Unkraut ausreißen möchten, würden wir den Weizen mit herausziehen. Dann würde gar nichts wachsen. Wir sollen nicht perfektionistisch auf unsere Fehlerlosigkeit fixiert sein, denn der Preis für diesen Perfektionismus ist die Unfruchtbarkeit. Da wird auch kein Weizen wachsen, und zuletzt haben wir nichts, das wir ernten können. Nur wenn der Weizen und das Unkraut zusammen wachsen, wird der Weizen aufblühen. Allerdings dürfen wir das Unkraut auch nicht wuchern lassen. Er muss beobachtet, notfalls zurück geschnitten werden. Nur ausreißen können wir es nicht. Tief in unserer Seele ist eine Tendenz, alles Fehlerhafte in uns auszuradieren. Doch dann wird unsere Seele unfruchtbar, kann auch das Gute nicht mehr wachsen. Es braucht viel Geduld und Gelassenheit, um beides in uns gedeihen zu lassen. Und es bedarf der Freiheit vom inneren Zwang, alles bewerten zu müssen. Ich verzichte darauf, den Weizen und das Unkraut zu bewerten. Ich lasse es wachsen und überlasse Gott, dem Herrn der Ernte, das Urteil über Weizen und Unkraut. Anselm Grün GRÜWZL 71

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Dienstag 22.1.2013 - Die Chronik: Die Passion des Königs - Der Fokus: Johannes 8,1-30 - Johannes 8,7 / Jeremia 17,3 - GRÜWZL 511 -  Die Nachfolge: Der Umgang mit dem Bösen - EJWZL

Unsere großen und kleine Vorwürfe und die damit verbundene Emotionen liegen lassen, um differenziert, deeskalierend und demaskierend wie Jesus agieren zu können.

Der Lebensstil:

Johannes 8,7 Als sie nun dabei verharrten, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie!

Jesus lässt sich nicht in die Enge treiben. Er handelt aus einer inneren Freiheit und Souveränität heraus. – Jesus lässt die Ankläger einfach stehen. Er überlässt sie ihren Gedanken. Er zwingt sie dass sie sich ihrer Wahrheit stellen, dass sie zu sich stehen, anstatt ihre sexuellen Wünsche auf die Frau zu projezieren und dadurch von sich selbst abzulenken. Er bückt sich uns schreibt mit dem Finger auf die Erde. – Vielleicht hat Jesus oder der Autor den Vers aus Jeremia im Blick: „In den Staub wird geschrieben, wer von Dir weicht; denn sie verließen den Herrn, den Quell des sprudelnden Wassers“(Jer.17,13f) Anselm Grün GRÜWZL 511