Foto Fotolia

.

Johannes 2,3+4 / Prediger 3,1+11

Montag 27.1.2020 – Die Chronik: Der wahre König tritt aufDer Fokus: Johannes 2,1-11 Die Hochzeit zu Kana - Johannes 2,3+4 / Prediger 3,1+11Auf die Zeitplanung Gottes eingehen - Wilhelm Busch

Gottes Stunden abwarten und erwarten, durch die er unsere Berufung weiter freisetzen und durch uns voll wirken kann

Die Faszination:

Johannes 2,3+4 Und als es an Wein mangelte, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein. Jesus spricht zu ihr: Weib, was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht gekommen! –  Prediger 3,1+11 Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde - Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.

Gott denkt gar nicht daran, sich von uns vorschreiben zu lassen, wann Er handeln soll: „Er tut alles fein zu seiner Zeit." Und wer Gottes Macht erfahren will, der muss es lernen, seine Uhr wegzulegen und sich nach Gottes Uhr zu richten. Gottes Uhr geht meist langsamer als unsere Uhr. Manchmal auch schneller. Aber jedenfalls meist anders als unsere Uhr. Er hat Seine Zeit. Und Er tut alles nach Seiner Zeit. - Und zwar tut Er alles „fein" zu Seiner Zeit. Ach, was gäbe das für Unheil, wenn Gott sich nach unserer Ungeduld richten würde! Weil Er das nicht tut, darum geschieht alles „fein", was durch Ihn geschieht. Ein Beispiel: Wenn es nach den Jüngern Jesu gegangen wäre, hätte Gott schon im Garten Gethsemane eingreifen müssen. Aber das war nicht Seine Stunde. „Das ist eure Stunde", sagt Jesus zu Seinen Häschern. - Seine Stunde kam erst am Ostermorgen. Und dadurch wurden wir erlöst und erkauft, „von allen Sünden, vom Tode und von der Gewalt des Teufels". Ja, wahrlich, Er hat es „fein" gemacht zu Seiner Zeit. Das darf uns trösten und gewiss machen in dunklen Nächten, wo wir nichts von Seiner Macht fühlen: „Er tut alles fein zu seiner Zeit." Wilhelm Busch aus Evangeliums.net

Foto Fotolia

.

Prediger 3,11

Montag 6.7.2020 – Der Fokus: Prediger 3,9-15 Das Rätsel des Zeitgeschehens – Prediger 3,11Gott der Zeitgestalter - Wilhelm Busch – Das Lied: Meine Zeit steht in Deinen Händen

Gott ist der Macher des Lebens, er entscheidet was er aus wem und mit wem, zu welchem Sinn machen will, wenn er/sie sich ihm voll zu seiner Verherrlichung zur Verfügung stellt

Die Faszination:

Sprüche 3,11 Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit; auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, ohne dass der Mensch das Werk, welches Gott gewirkt hat, von Anfang bis zu Ende zu erfassen vermag.

Gott denkt aber gar nicht daran, sich von uns vorschreiben zu lassen, wann Er handeln soll: „Er tut alles fein zu seiner Zeit." Und wer Gottes Macht erfahren will, der muss es lernen, seine Uhr wegzulegen und sich nach Gottes Uhr zu richten. Gottes Uhr geht meist langsamer als unsere Uhr. Manchmal auch schneller. Aber jedenfalls meist anders als unsere Uhr. Er hat Seine Zeit. Und Er tut alles nach Seiner Zeit. Wilhelm Busch aus Evangeliums.net

Foto Holgus

.

Prediger 3,13

Donnerstag 4.1.2024 – ALTJAHRESABEND nachträglich - Prediger 3,13Die Schöpfung genießen lernenPfarrer Julian Scharpf FellbachLAUIJM 96

Himmel und Erde immer wieder neu zusammen zur Wirkung kommen lassen, indem wir fasziniert unterschiedliche Speisen und die Einzigartigkeit von Gottes Schöpfungen dankbar genießen lernen können, weil Gott uns dazu inspiriert

Die Faszination:

Prediger 3,13 „Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.“

 Aus diesen Versen spricht die Erfahrung, dass es weise ist, sich die Grenzen der eigenen Möglichkeiten bewusst zu machen. Aus dieser Erfahrung wird aber nicht geschlussfolgert, dass wir die Hände in den Schoss legen sollen. Sondern, dass wir das Leben als ein Geschenk aus Gottes Hand annehmen, das wir in vollen Zügen genießen. „Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.“ Die Freude am Leben ist auch eine Gabe Gottes, die wir voll ausschöpfen können.

Udo Lindenberg singt in einem seiner zahlreichen Hits: „Nimm dir das Leben! …und lass es nicht mehr los.“ Ich denke, Udo Lindenberg hat vielleicht unbewusst viele Lebensmaximen des Buchs Kohelet übernommen. Diese Sehnsucht nach Leben, nach Genuss, nach Essen, Trinken und Lieben ist zutiefst menschlich, und ihre Erfüllung hat etwas Göttliches.
 
Wie wichtig das Essen ist, wurde mir vor kurzem in einer Reportage über die von der Hamas entführten Kinder bewusst. Die israelischen Soldaten, die die Kinder in Empfang nehmen, bekommen für den Umgang mit den traumatisierten Kindern einen Handlungsleitfaden. Dieser Leitfaden sieht vor, dass die Soldaten zunächst durch einfache Sätze Sicherheit vermitteln: „Ich bin hier, um mich um dich zu kümmern.“ Und gleich nach der medizinischen Versorgung sollen die Kinder ihr Lieblingsessen bekommen, ob Pizza oder Hähnchenschnitzel. Ich vermute, dass keines dieser Kinder je diesen Moment vergessen wird, und es zeigt mir, dass Genuss kein Randthema, sondern lebensbedeutsam ist. „Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.“

Jesus Christus, die Mitte unseres Glaubens, ist ohne diese existenzielle Dimension des Genusses nicht denkbar. Er verwandelt Wasser zu Wein, damit die Hochzeitsfeier in Kana weitergehen kann. Er lädt Zöllner und Sünder und Ausgestoßene dazu ein, mit ihm zu essen und zu trinken. Er sättigt Tausende mit Brot und Fischen. Er erzählt Gleichnisse vom Feigenbaum, vom Fischnetz, vom neuen Wein in alten Schläuchen, vom Sauerteig, vom Senfkorn, von der selbstwachsenden Saat. Jesus liebt das Leben. In seinen Abschiedsreden hören wir den Spitzensatz: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ (Joh 15,5).

Der Höhepunkt dieser Verbindung von leiblicher und geistlicher Sättigung ist das Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Wie viel Trauer, Trost und Hoffnung in diesem Sakrament sind, wurde mir vor kurzem in besonderer Weise bewusst. Im Hospiz habe ich eine Frau besucht, die im Sterben liegt. Ich kenne diese Frau seit mehreren Jahren. Ich habe immer ihren Humor und ihre Herzlichkeit geschätzt. Sie hat dem Leben bei allen Schwierigkeiten immer ein Lächeln abgetrotzt. Sie konnte bei meinem Besuch nicht mehr sprechen, nur noch den Kopf bewegen. Und sie hat meine Hand festgehalten.Ihr Wunsch war es, dass wir noch Abendmahl miteinander feiern.

 Und als ich das Abendmahl vorbereitete, habe ich ihr den Traubensaft gezeigt, den ich dabei hatte. Plötzlich hat die Frau energisch mit dem Kopf geschüttelt. Ich war ganz irritiert, was sie mir sagen will. Daraufhin hat der Sohn gelächelt, seine Mutter angeschaut und gefragt: „Willst du lieber Trollinger?“

Die Frau hat dann energisch mit dem Kopf bejaht.
Wir anderen mussten alle lächeln ob der Tatsache, dass ihr das in diesem Moment noch so wichtig ist. Ab diesem Moment war die zuvor angespannte Stimmung gelöst.
Wir haben miteinander unsere Sünde bekannt, gebetet, die Einsetzungsworte des Abendmahls gehört und miteinander Leib und Blut Christi geteilt. „Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.“ Noch selten wurde mir die Wahrheit dieses Satzes so bewusst wie in dieser Abendmahlsfeier. Ich wünsche uns allen, dass wir heute gut essen, trinken und so guten Mut für das nächste Jahr bekommen. Pfarrer Julian Scharpf, Fellbach in seiner Predigt zum Altjahresabend 2023

Die Vorstellung, dass Religion öde, dumm und verschlafen sei, ist für Gott abstoßend,  denn er hat eine unendliche Vielfalt geschaffen und liebt es, uns zu überraschen. Wenn dich irgendeine verschlafene Frömmigkeitsform anödet, ödet sie vermutlich Gott genauso an. Löse dich von ihr und gehe auf ihn mit einer der unzähligen frischen Formen zu. Wenn unserem Geist die Lebendigkeit seiner Begeisterung von Gott abhanden kommt, ist es am besten, wir verlegen uns auf eine andere Form des Zugangs zu ihm, so wie man am Radio zu einem anderen Sender wechselt. Für diejenigen, die Gottes Sprache kennen, sind jeder Baum, jede Wolke, jeder Vogel, jedes Orchester, jedes Kind, jede Stadt und jede Seifenblase lebendig von Gott erfüllt. Frank C. Laubach aus „In jeder Minute bist du da“ Seite 26