SONNTAG REMINISCERE

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Markus12,1 / 12,6-8

Montag 6.3.2023 – SONNTAG REMINISCERE Markus12,1 / 12,6-8Gott als Weingärtner -  Pfarrerin Christiane Wille, Esslingen

Gott unsere Leben und unsere Werke wie einen guten, ausgereiften Wein zum Testen geben, seine Bewertung wahrnehmen und ihm beim nächsten Jahrgang einen besseren anbieten zu können

Die Ermutigung:

Markus 12,1 / 12,6-8 Dann fing Jesus an, ihnen Gleichnisse zu erzählen. Er begann: "Ein Mann legte einen Weinberg an, zog eine Mauer darum, hob eine Grube aus, um den Wein darin zu keltern, und baute einen Wachtturm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste ab. / Schließlich blieb ihm nur noch einer, sein über alles geliebter Sohn. Den schickte er als Letzten zu ihnen, weil er dachte: 'Meinen Sohn werden sie sicher nicht antasten.' Aber die Winzer sagten zueinander: 'Das ist der Erbe! Kommt, wir bringen ihn um und behalten das Land für uns!' So fielen sie über ihn her, töteten ihn und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus. 

Um Gottes Hingabe, um seine Liebe geht es in dem Gleichnis. Sie etabliert eine neue Logik, die alles umfasst, alles, was im Gleichnis passiert: das Unrecht der Pächter, ihre Gewalt. Sie umfasst auch den Tod der Knechte und des Sohnes. Die Liebe Gottes ist der Hintergrund für alle Erfahrungen, die Menschen in dieser Welt machen. Gute und schlimme Erfahrungen. An der Liebe Gottes kommt nichts auf dieser Welt vorbei. Gott bleibt dran. Und Gott gibt nicht auf. Sein Sohn ist auferstanden. Die Botschaft von seiner Liebe ist nicht tot.

Gott wartet. Er wartet, dass seine Hingabe Früchte bringt. Er wartet, dass sich die Friedensbotschaft seines Sohnes durchsetzt. Er wartet und er ist guter Hoffnung, dass es ein Umdenken geben wird, dass andere Pächtergenerationen folgen. Generationen, die sich bewusst sind, dass ihnen diese Welt nicht gehört, sondern geliehen ist. Und die wertschätzen, was ihnen anvertraut ist.

Gott liebt, er gibt sich selbst, er wartet und hofft. Wir leben davon, dass Gott wartet und hofft. Wir leben davon, dass Gott seinen Anspruch auf diese Welt nicht mit Gewalt durchsetzt, sondern mit Liebe. Wir leben davon, dass Gott sich hingegeben hat, an diese Welt, an uns, an der Logik der Welt vorbei, ohne Abwägung, ohne Bedingung. Wir leben davon, dass er uns ansteckt mit seiner Liebe für diese Welt, mit seiner Geduld und seiner Hoffnung. Pfarrerin Christiane Wille, Esslingen in ihrer Predigt zum Sonntag Reminiscere 2023

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Jesaja 5,7 / Jesaja 54,8

Montag 1.3.2021 – SONNTAG REMINISCERE – Der Predigttext: Jesaja 5,1-7 Der Weinberg Gottes Israel  – Jesaja 5,7 / Jesaja 54,8Gott als Weingärtner / Die Arbeit Gottes zulassen – Pfarrer Frieder Dehlinger Eislingen/Fils

Darüber dankbar werden, wie Gott an unserem Leben, das unserer Gemeinden und unseres Landes, aber auch an dem Volk Israel gearbeitet hat, dass er wieder Freude an seiner Arbeit, weil wir sie schätzen, sie nicht umsonst war und viele gute Früchte brachte, die dann auch seinem Volk Israel zugute kommen

Die Mahnung: 

Jesaja 5,7 Denn der Weinberg von Jahwe, dem allmächtigen Gott, ist das Volk Israel. Und die Männer von Juda sind die Pflanzung seiner Lust. Er hoffte auf Rechtsspruch und erntete Rechtsbruch, er hoffte auf Gerechtigkeit und hörte Geschrei über Schlechtigkeit.

Schaut man von Jesajas Weinberglied aufs Ganze der Bibel, wird erkennbar, dass Gott immer wieder verzweifelt, dass von uns Menschen so wenig Resonanz kommt auf seine Weisheit und seine Liebe. Er wirbt und bittet, und Gott lädt ein und argumentiert, sendet Propheten, kommt selbst in Christus als Mensch! Immer neu kommt Gott auf uns Menschen zu, dass wir umkehren und aus seiner Weisheit leben. Und manchmal droht Gott, so wie er hier durch Jesaja warnt und droht. Und manchmal nimmt Gott sich zurück und gebietet den Wolken, für eine kleine Zeit keinen Segen zu regnen. „Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser“ (Jes 54,8). Doch dann kommt Gott wieder zurück, zeigt sein Gesicht, spendet seinen Segen, zeigt seine Liebe, wendet neu sich uns zu und wirbt wieder um uns - weil, wenn ich die Bibel recht versteh, weil Gott, der allmächtige, - weil er nicht anders kann. Das ist die Ohnmacht des Allmächtigen. Pfarrer Frieder Dehlinger, Eislingen in seiner Predigt zum Sonntag Reminiscere am 28. Februar 2021