Ludwig Schneller - Kennst Du Ihn?

SCHKDI - Ludwig Schneller - Kennst Du Ihn?

In seinem zwölften Lebensjahr wurde Jesus nach jüdischem Brauch ein "Sohn des Gesetzes". Damit trat er nach der Art unserer Konfirmanden als Glied in die Gemeinde ein. Von da durfte er mit in die Synagoge gehen und bei den Schriftgelehrten von de Schriften des Alten Testaments lernen. Auch die Festwallfahrten nach Jerusalem durfte er jetzt mitmachen. Vin allen Knaben Nazareths, welche aus den Schriften der Juden lernten, war Jesus gewiss der aufmerksamste und nachdenklichste. Aber die Schriftgelehrten waren sicher nicht seine einzigen und besten Lehrer. Seine liebste Lehrerin war sicher seine Mutter Maria. Sie war ja, wie wir aus Lukas 1 wissen, eine in den Schriften gelehrte Frau. Ludwig Schneller aus "Kennst Du ihn" SCHKDI Seite 15

Der Vater Josef wird im zwölften Lebensjahr von Jesus zuletzt erwähnt. Er scheint schon früh gestorben zu sein. Sonst müsste er irgendwann einmal erwähnt worden sein. Nach seinem Tod wurde Jesus nach morgenländischem Brauch Hausherr. Als Baumeister verdiente er soviel, um seine Mutter und die Geschwister, solange diese noch klein waren, zu versorgen. Ludwig Schneller aus "Kennst Du Ihn" SCHKDI Seite 15

Von nun an führte Jesus meistens ein heimatloses Leben. Zwar wird uns nur selten der Name einer Stadt Galiläas wie z.B. Nain genannt. Aber zusammenfassend heißt es immer wieder: Er ging umher in ganz Galiläa, indem er in ihren Synagogen lehrte und die Freudenkunde von der Königsherrschaft Gottes ausrief. Das fruchtbare Galiäa war übersät mit größeren Städten, Dörfern und Marktflecken. Es hatte nach Josephus 204 Städte und 15 Festungen. SCHKDI Seite 37

Von Zeit zu Zeit kam Jesus nach Kapernaum zurück, das immer sozusagen sein  Hauptquartier blieb, weshalb es der Evangelist "seine Stadt" (Matthäus 9,1) nennt. In der winterlichen Regenzeit gabe es Wochen, wo er schon des  wegen zuhause bleiben musste. Da stürmt und braust und heult es, und der Regen klatscht an die Wände und Türen, dass man kaum ausgehen kann. Ludwig Schneller aus "Kennst Du ihn" Seite 38 SCHKDI 38

Lukas 9,51-53 - Auf dem letzten Weg nach Jerusalem über Samari - ca. 29 nach Christus Ehe er die lange Reise nach Jerusalem antrat, hatte er im Spätsommer, wie wir hörten, in der einsamen Zurückgezogenheit von Cäsarea Philippi seinen Aposteln in ihrem Entsetzen eröffnet, dass ihn die bevorstehende Reise zu einem schmachvollen Tod führen wird. Dann schickte er sich an , für immer von seiner heimatlichen Provinz Galiläa Abschied zu nehmen. Die Abreise nach Jerusalem bildete einen großen Einschnitt in seinem Leben. Darum leitet Lukas den Bericht über sie ganz feierlich mit den Worten ein: "Als sich die Tage erfüllten, da er in den Himmel erhoben werden sollte, richtete er seinen Blick auf Jerusalem als Ziel seines Weges." (Lukas 9,51)  Ludwig Schneller aus "Kennst Du ihn" Seite 142 SCHKDI 142  

Die Unterbrechung der Überlandreise durch einen Besuch in Jerusalem erfolgte, weil es ihn zu mächtig in diese Stadt zog, die ihm so am Herzen lag, dass er bei seinem Einzug im April Tränen über die unselige, ihrem Verderben entgegenrasende Stadt vergoß. Dieser Besuch fand am Tempelweihfest statt, also am 25.Dezember: Das ist eine der wenigen Zeitbestimmungen im Leben von Jesus, die sicher feststehen. Aber Jesus konnte sich kaum eine Stunde in der Hauptstadt aufhalten, wie wir später noch hören werden. Aber er kehrte nicht noch einmal nach Galiläa zurück, sondern wandte sich der dritten römischen Provinz Peräa jenseits des Jordans zu. Helmut Schneller aus "Kennst Du ihn" Seite 148