13. SONNTAG NACH TRINITATIS Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Matthäus 25,40

Lukas 10,25-37 – 1.Joh.4,7-12 - Markus 3,31-35 - 1.Mose 4,1-16 - Matthäus 6,1-4 -  Apostelgeschichte 6,1-7   

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1.Mose 4,9+10+14-16

Montag 30.8.2021 – 13.SONNTAG NACH TRINITATIS – Der Predigttext: Genesis / 1.Mose 4,1-17 Kains Brudermord – Genesis / 1.Mose 4,9+10+14-16Die Kränkung / Die Anbetung / Der Nächste - Rundfunkpfarrerin i. R. Dr. Lucie Panzer, Stuttgart

Geheilt von allen Kränkungen, wie sie Kain erlebte, durch unser Leben Gott wie Abel und Jesus anbeten, dass unsere Umfelder und Städte gesegnet werden

Die Mahnung:

Genesis / 1.Mose 4,9+10 Da sagte Jahwe zu Kain: "Wo ist Abel, dein Bruder?" Der entgegnete: "Ich weiß nicht. Bin ich etwa sein Aufpasser?" - "Was hast du da getan!", erwiderte Gott, "Hörst du nicht das Blut deines Bruders aus dem Ackerboden zu mir schreien? 14-16 Du vertreibst mich vom fruchtbaren Land, und auch vor dir muss ich mich verstecken. Als ruheloser Flüchtling werde ich umherirren, und jeder, der mich sieht, kann mich ungestraft töten." "Nein", erwiderte Jahwe, "ich ordne an: Wer Kain erschlägt, wird siebenfach bestraft!" Und er machte ein Zeichen an Kain, damit niemand es wagen würde, ihn zu erschlagen, wenn er ihm begegnete.

Vieles ist ungerecht in unserer Welt. Und vielen geht es dann wie Kain. Der wurde wütend. „Er ergrimmte und senkte finster seinen Blick“ heißt es in der Bibel. Er sieht nicht mehr den anderen. Sieht nur noch sich selbst und was ihn kränkt. Kränkungen können einen krank machen. Dauerhaft. Körperlich, vor allem aber seelisch. Wer sich ungerecht behandelt fühlt, wer im Stich gelassen wurde von Menschen, denen er vertraut hat, wer vertrieben wird und abgeschoben, wer Mobbing erdulden muss, der ist tief verletzt, gekränkt, und manchmal so verbittert, dass er auf Rache sinnt. Kain sieht rot. Nichts weiter. Und in grenzenloser Wut erschlägt er seinen Bruder. Menschen sind (leider) oft weniger vernünftig und vernunftgesteuert, als sie es sich einbilden.
Und dann ist der eine tot und der andere ein Mörder. Ist dadurch irgendwas besser geworden? Gerechter womöglich? Anscheinend begreift Kain das auch. Als es zu spät ist, begreift er, was er getan hat. Kain ist zum Mörder geworden ist. Er hat seinen Bruder umgebracht – nun wird er ohne Bruder leben müssen. Solche Geschichten werden erzählt, damit die Hörer es bessermachen.

Aber er muss nun die Folgen seines Tuns tragen. Er muss ohne Bruder leben: einsam und ohne Hilfe. Ohne einen nahen Menschen, der ihm beisteht. Ohne Zuhause. Nod, das Land, in das er nun kommt, ist das Land der Ruhelosen und Heimatlosen. Eben nicht das Paradies. Nod liegt jenseits von Eden. - Aber immerhin: Kain kann leben! Für Gott bleibt auch der Brudermörder ein Mensch und schützt ihn durch ein Zeichen. Gottes Fluch gilt der schlimmen Tat – nicht dem Täter. Kain bleibt Gottes Geschöpf und bekommt eine Perspektive. Eine Frau, eine Partnerin, mit der er Kinder zeugen kann. Eine Familie! Und: Kain baut eine Stadt für sich und seine Familie. Kain – der erste Städtebauer. Seine Stadt wird nicht das Paradies. Nie mehr wird eine Stadt das Paradies sein. Aber immerhin! Ein Raum zum Leben, den er gestalten kann. Den wir gestalten können. Denn wir alle sind Nachkommen Kains. Wir können es in unseren Städten und Dörfern besser machen als er – wir können unsere Schwestern und Brüder hüten. Rundfunkpfarrerin i. R. Dr. Lucie Panzer, Stuttgart aus ihrer Predigt

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13.SONNTAG nach Trinitatis 26.8.2018 – Fokus: Genesis-1.Mose 4,1-16 - 1.Mose 4,4-7 / Lukas 18,19 – Pfarrer Jörg Beyer - Die Qualität gut zu sein

Aus dem Gutsein Gottes leben und es ausleben, dann erhebt sich unser Selbstwert und hat Auswirkungen auf unsere Mitmenschen

Die Herausforderung: Genesis-1.Mose 4,4-7 Auch Abel brachte ihm ein Opfer, das Beste von den erstgeborenen Lämmern seiner Herde. Jahwe sah freundlich auf Abel und sein Opfer.  Aber auf Kain und seine Opfergabe achtete er nicht. Da geriet Kain in heftigen Zorn und senkte finster sein Gesicht.  Jahwe fragte ihn: "Warum bist du so zornig? / Was soll dein finsterer Blick? / Hast du Gutes im Sinn, / dann heb den Kopf hoch!  Wenn aber nicht, / dann lauert die Sünde vor der Tür / und will dich verschlingen. / Aber du, du musst sie bezwingen." – Lukas 18,9 Jesus aber sprach zu ihm: Was heißest du mich gut? Niemand ist gut denn der einige Gott.

Doch Gott fragt uns immer wieder: "Wenn du gut bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht gut, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie." Das ist die Freiheit, die Gott für uns will, denn wir sind nicht an seinen Marionetten-Fäden aufgehängt. Oder um es mit Dietrich Bonhoeffer auszudrücken: "Frei sein heißt nichts anderes, als in der Liebe sein." Um es fortzuführen: In der Liebe zu Gott, zu den Mitmenschen und zu sich selbst. Das heißt dann aber auch: Tun und lassen was ich will und wann ich will ist keine Freiheit, die meiner Verantwortung vor Gott und den Menschen gerecht wird. Jörg Beyer aus seiner Predigt