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Matthäus 3,13-15 / Matthäus 11,27

Dienstag 29.5.2018 – Der Fokus: Matthäus 3,13-17 Die Taufe von Jesus durch Johannes - Matthäus 3,13-15 / Matthäus 11,27Der Prophet Jesus / Die BerufungLeonhard Ragaz RAGBDJ 16

Menschen werden, die Gott wie Jesus in ihre Berufung auf geheimnisvolle Weise - im Wasser und durch den Geist - hineinführt, die von niemand nachvolllzogen werden kann als von ihm selbst

Die Faszination: 

Matthäus 3,13-15 Dann kam Jesus aus Galiläa zu Johannes an den Jordan, um sich von ihm taufen zu lassen. Aber Johannes versuchte ihn davon abzubringen und sagte: "Ich hätte es nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?" Doch Jesus antwortete: "Lass es für diesmal geschehen. Denn nur so können wir alles erfüllen, was Gottes Gerechtigkeit fordert." Da fügte sich Johannes. 

Wir stoßen hier auf eine Beziehung zwischen Jesus und Johannes, der wir nicht weiter nachzugehen imstande sind und die doch immer wieder von entscheidender Wichtigkeit wird. Aber wir verstehen jedenfalls, dass Jesus sich von der Bußbewegung seines Volkes nicht ausschließen will. – Mit der Taufe aber hängt nach dem Bericht des Evangeliums die Berufung Jesu zusammen. – Wieder stehen wir vor einem großen Geheimnis, das der Bericht des Evangeliums bloß andeutet. Wir wissen, dass jede prophetische Berufung sich im Geheimnis vollzieht, ein Geheimnis ist. Jede ist eine besondere Schöpfungstat Gottes. Im höchsten Grad gilt das von der Berufung von Jesus. Sie vollzieht sich auf dem Gipfel der Geschichte und muss darum in das tiefste Geheimnis gehüllt sein, in ein Geheimnis, das freilich zugleich vom reinsten Licht der Sonne Gottes strahlt. – Was Jesus in der Stunde der Berufung - die sich über Jahre hinweg angebahnt und doch in einem Augenblick vollzogen haben mag – erlebt hat, das ist ja, was aus ihm hervorgetreten ist und hervortritt. „Niemand kennt den Sohn, außer dem Vater, und niemand kennt den Vater, außer dem Sohn, und wem es der Sohn offenbaren will.“ Matthäus 11,27 – Leonhard Ragaz aus „Die Bibel eine Deutung – Jesus“ Seite 16

Ja abba Vater, ich erinnere mich heute meiner Kindestaufe und meiner Erwachsenentaufe, die ich aus heutiger Sicht nicht unbedingt gebraucht hätte. Nur weil Du mein Rabbi, Dich taufen hast lassen, hat sie auf mich Auswirkung. Ich genieße es heute Morgen unter Wasser zu sein in Dir und gereinigt zu werden. Ja mein lieber Rabbi, lass uns auch aus unserem Geheimnis herausfinden und in die Berufung hineinfinden, die Du für uns hast. Ich breite meine Hände zu Dir aus Vater, dass der Himmel über uns aufreißt und Du durch uns zur Wirkung kommen kannst.