Jesus besucht als Junge mit seinen Eltern Jerusalem - Luk.2,41-52 - ca. 6 nach Christus

In seinem zwölften Lebensjahr wurde Jesus nach jüdischem Brauch ein "Sohn des Gesetzes". Damit trat er nach der Art unserer Konfirmanden als Glied in die Gemeinde ein. Von da durfte er mit in die Synagoge gehen und bei den Schriftgelehrten von den Schriften des Alten Testaments lernen. Auch die Festwallfahrten nach Jerusalem durfte er jetzt mitmachen. Von allen Knaben Nazareths, welche aus den Schriften der Juden lernten, war Jesus gewiss der aufmerksamste und nachdenklichste. Aber die Schriftgelehrten waren sicher nicht seine einzigen und besten Lehrer. Seine liebste Lehrerin war sicher seine Mutter Maria. Sie war ja, wie wir aus Lukas 1 wissen, eine in den Schriften gelehrte Frau. Ludwig Schneller aus "Kennst Du ihn" SCHKDI Seite 15

Der Vater Josef wird im zwölften Lebensjahr von Jesus zuletzt erwähnt. Er scheint schon früh gestorben zu sein. Sonst müsste er irgendwann einmal erwähnt worden sein. Nach seinem Tod wurde Jesus nach morgenländischem Brauch Hausherr. Als Baumeister verdiente er soviel, um seine Mutter und die Geschwister, solange diese noch klein waren, zu versorgen. Ludwig Schneller aus "Kennst Du Ihn" SCHKDI Seite 15

Lukas 2,41-52 Der zwölfjährige Jesus lässt sich im Tempel unterweisen

Lukas 2,46+47 / Lukas 2,52 Das Wort Gottes selbstständig studieren und verkörpern - Pfarrer Eberhard Grötzinger

Lukas 2,46-49 – Jesus das Kind - Guido Baltes BALJDJ 48f

1.Johannes 5,11 / Johannes 11,25 / Lukas 2,49 – Das Leben auf Gottes Erde - Auf uns - Andreas Bourani - Pfarrerin Lisbeth Sinner

Lukas 2,51 Das Wort Gottes wirken lassen - LUBAES 13

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Lukas 2,46+47 / Lukas 2,52

Montag 4.1.2021 – 2.SONNTAG NACH DEM CHRISTFEST – Der Predigttext: Lukas 2,41-52 Der zwölfjährige Jesus lässt sich im Tempel unterweisen - Lukas 2,46+47 / Lukas 2,52Das Wort Gottes selbstständig studieren und verkörpern - Pfarrer Eberhard Grötzinger

Geistlich und persönlich umfassend reifen, indem wir selbstständig aus dem Wort Gottes – auch im Diskurs mit anderen - wie Jesus alle Register ziehen, um wie er an Weisheit, sowie Gnade bei Gott und den Menschen zuzunehmen

Die Faszination:

Lukas 2,46+47 Nach drei Tagen endlich entdeckten sie ihn im Tempel. Er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen zu und stellte ihnen Fragen. Alle, die zuhörten, staunten über sein Verständnis und seine Antworten. 

Nun hat die Geschichte aber noch eine religiöse Tiefendimension, die vermutlich schuld daran ist, dass sie überhaupt in der Bibel steht. Der 12-jährige Jesus ist ja nicht nur äußerlich eigene Wege gegangen. Er fängt auch an, im Nachdenken über den Glauben eigene Wege zu gehen. Er will wissen, was es auf sich hat mit der überlieferten Religion, in der er erzogen worden war, mit den Geboten, mit dem Tempel, mit den religiösen Vorschriften, mit den Riten und Gebräuchen. Und da hat er im Tempel die Gelegenheit, die Theologen, die von Berufs wegen darüber Auskunft geben können, zu befragen.

Da gab es damals sicherlich eine Menge zu kritisieren am Tempelbetrieb zu Jerusalem, so wie es auch heute – seien wir ehrlich – auch an unserer Kirche manches zu kritisieren gibt. Da gab es viele Fragen auch in Bezug auf Gott und Gottes Wirken in der Welt – wie sich auch heute für jede Generation neu und elementar die Frage stellt nach Gott und dem Wissen von ihm, nach der Verbindung zu Gott und der Verlässlichkeit der überlieferten Aussagen über ihn. Nicht immer stellen sich die Fragen über Gott mit derselben Wucht. Aber ganz ohne Fragen geht es offenbar nicht. Ein einfaches, gläubiges Nachsprechen der vorgegebenen Texte reicht nicht. Es hat Jesus nicht gereicht, wie die Geschichte von ihm als Zwölfjährigem beweist. Es reicht auch uns nicht. Wir müssen auch in Sachen des Glaubens eigene Wege gehen. Wir müssen eigene Antworten finden, was Christsein bedeutet, und dies für uns selbst definieren. Ist das schlimm? Das ist zumindest gefährlich. Es enthält das Risiko des Irrtums, des Zurechtlegens, des Irrglaubens und Unglaubens. Jesus selbst kam im Nachdenken über religiöse Fragen zu einer Auffassung, die für die Schriftgelehrten, denen er als 12-jähriger Junge noch treu zuhörte, eine reine Gotteslästerung war.
Es kann sein, die eigene Erkenntnis in Sachen des Glaubens macht einsam. Und erst nach einer längeren Wegstrecke des Suchens, des Fragens, des Erprobens ergeben sich neue Gemeinsamkeiten mit anderen Menschen, die offenbar auf demselben Weg unterwegs sind. So ist das auch heute, wenn Christus in uns Gestalt gewinnt. Er überspielt unsere Fragen nicht. Er nimmt sie ernst. Denn sie gehören zu uns. Und wenn er uns mit seinem himmlischen Vater in Verbindung bringt, dann möchte er uns ganz dabeihaben, mit allem, was wir sind und haben, mit all unseren Gefühlen und allen unseren Gedanken, mit unserer Geschichte und mit unseren Widersprüchen. Es ist ein lebendiges Gespräch, in dem wir sowohl Fragen stellen als auch uns selbst fragen lassen. Und wenn wir Glück haben, geschieht dann auch bei uns, was Lukas vom heranwachsenden Jesus berichtet: Lukas 2,52 Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.
Pfarrer i.R. Dr. Eberhard Grötzinger, Stuttgart-Weilimdorf aus seiner Predigt

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Lukas 2,46-49

Freitag 1.12.2023 – Der Fokus: Lukas 2,41-52 Der zwölfjährige Jesus lässt sich im Tempel unterweisen - Lukas 2,46-49Jesus das KindGuido Baltes BALJDJ 48f

Von der Erziehung und Ausbildung von Jesus lernen, mit dem Ziel Kinder mit Jesus und sein Leben vertraut zu machen, um sie anzuregen über Gott nachzudenken und ihn als Vater kennen zu lernen

Die Faszination:

Lukas 2,46-49 Nach drei Tagen endlich entdeckten sie ihn im Tempel. Er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen zu und stellte ihnen Fragen. Alle, die zuhörten, staunten über sein Verständnis und seine Antworten. Seine Eltern waren sehr überrascht, ihn hier zu sehen. "Kind", sagte seine Mutter zu ihm, "wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich verzweifelt gesucht." 49 "Warum habt ihr mich denn gesucht?", erwiderte Jesus. "Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?"

Jesus wuchs in einem religiösen Elternhaus auf. Seine Eltern kannten die genaue Reihe ihrer Vorfahren und vermutlich auch die biblischen Geschichten, die mit ihnen verbunden waren. Sie ließen ihr Kind am achten Tag beschneiden, sie hielten sich an die jüdischen Reinheitsgebote und Opfergesetze und sie pilgerten für die großen Feste nach Jerusalem. Wenn es stimmt, dass die Eltern damals die ersten und wichtigsten Lehrer ihrer Kinder waren, dann erhielt Jesus schon in seinen ersten Lebensjahren eine solide jüdische Erziehung. – Aber nicht nur das Elternhaus war für ihn prägend, Wir erfahren aus dem Neuen Testament auch, dass der regelmäßige Besuch der der Synagoge für Jesus selbstverständlich war. Die Synagoge war das Zentrum des kulturellen, sozialen Lebens in einem Dorf, eine Art „Dorfgemeinschaftshaus“. Hier traf man sich unter der Woche , um über alltäglichen Fragen zu beraten, sich zu begegnen und Neuigkeiten zu hören. Und am Samstag traf man sich , um den festgelegten Abschnitt aus der Tora für die jeweilige Woche für die jeweilige Woche zu hören, darüber zu reden und anschließend gemeinsam zu singen und zu beten. – Der Brauch an jedem Samstag eine öffentliche Lesung der Thora zu halten, geht zurück bis in die Zeit Esras. Dieser Brauch stellte eine einzigartige Möglichkeit dar, die breite Masse des Volkes, das unter auch Frauen und Kinder, in die Grundlagen der Geschichte, des Glaubens und des Gesetzes zu unterweisen. In der Synagoge seiner Heimatstadt wird Jesus schon als Kind viel über seinen Vater im Himmel gelernt haben. Guido Baltes aus „Jesus der Jude“ Seite 48f

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1.Johannes 5,11 / Johannes 11,25 / Lukas 2,49

Montag 3.1.2022 – 1.SONNTAG NACH DEM CHRISTFEST – Der Predittext: 1.Johannes 5,11-13 - 1.Johannes 5,11 / Johannes 11,25 / Lukas 2,49Das Leben auf Gottes Erde - Auf uns - Andreas Bourani - Pfarrerin Lisbeth Sinner

Beschenkt mit dem ewigen Leben durch Jesus Christus, ein Hoch auf dieses Leben Gottes, zunehmend in jedem Moment in umfassenden Beziehungen zum Leben auf dieser Erde singend leben 

Die Faszination:

Ein Hoch auf uns und auf das Leben. Auf den Moment, der immer bleibt. Ein Hoch auf uns, auf jetzt und ewig. Auf einen Tag Unendlichkeit.

Denn Leben ist niemals abstrakt. Leben hat Hunger und Durst. Leben kennt Sehnsucht und Liebe, Angst und Verletzung. Leben kennt den Tod. Und Leben heißt zu atmen, zu riechen und zu fühlen. Leben heißt zu genießen und zu ersehnen, zu lieben und zu enttäuschen. Leben mit Haut und Haaren kennt den Schmerz und die Sehnsucht, das tiefe Glück und die Freude, die uns jubeln lässt. „Ein Hoch auf das Leben und den Moment, der immer bleibt“.

Das Unerhörte des christlichen Bekenntnisses ist nicht, dass es einen Gott gibt, sondern dass dieser Gott Ja sagt zum Leben in all seinen Facetten und Begrenzungen. Das Unglaubliche des christlichen Glaubens ist nicht, dass es eine Ewigkeit gibt, sondern dass der ewige Gott den Schritt in die Endlichkeit wagt. Der Sohn Gottes betritt diese Welt mit seinen Füßen. Gott teilt mit uns das Leben und das Sterben. Niemand kann mehr sagen: Gott weiß nicht, was Leben und Sterben bedeutet. Gott sendet seinen Sohn aus der Ewigkeit in diese endliche Welt und mit ihm zieht an Weihnachten das Licht der Ewigkeit in die Dunkelheit, mit ihm stirbt Gott auf Golgatha, mit ihm siegt das Leben am Ostermorgen.
 
Alles Leben ist Begegnung „Und das ist das Zeugnis, dass uns Gott das ewige Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn.“ (1.Johannes 5,11) Gott bindet sein Ja zum Leben an seinen Sohn, der das Leben in sich trägt, der das Leben ist. Der von sich sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (Johannes 11,25).
 

Als Glaubende sehen wir im Stall von Bethlehem das ewige Leben aufleuchten. Hier tritt Gott in Beziehung zu dieser Welt. Hier ist das Leben zu sehen, zu hören, zu riechen und zu schmecken. Denn – so Martin Buber – „alles wirkliche Leben ist Begegnung!“ Leben weist damit nicht nur über sich selbst hinaus, sondern weist mich an andere. Ich bin auf Beziehung hin geschaffen und erlebe mich als lebendig in der Beziehung zu Menschen, zu Gott und zu seiner ganzen Schöpfung.
Gott wird Mensch, und sein Sohn lebt in dieser unmittelbaren und unauflöslichen Beziehung zu seinem Vater. Das Evangelium dieses Sonntags legt Zeugnis ab von dieser „intimen“ Beziehung zwischen Sohn und Vater. "Warum habt ihr mich denn gesucht?", erwiderte Jesus. "Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?" Wer diesem Sohn begegnet, begegnet seinem Vater. Und in diesem Sohn tritt der Vater in Beziehung zu seinen Geschöpfen.
Leben wird so im wahrsten Sinne des Wortes “be-greifbar”. Das Leben, Gott selbst, ist in seinem Sohn zu sehen, zu hören, zu riechen und zu schmecken. Gott ist nahe. Jesus Christus ist „das Zeugnis, dass Gott das ewige Leben gegeben hat.“
Und da ist die Ahnung und die Sehnsucht, die uns jedes Jahr neu durch die Weihnachtstage und den Jahreswechsel trägt: Es gibt sie, die Ewigkeit mitten in der Zeit, diesen einen Moment Unendlichkeit. Aus der Predigt von Pfarrerin Lisbeth Sinner, Wildberg
zum 1.SONNTAG NACH WEIHNACHTEN 2.1.2022

 Ja mein Gott lehre mich das Leben, das Du in Jesus Christus vorgesehen hast so umfassend zu leben, dass es Dir gefällt und große Wirkungen hat, die Dich verherrlichen. 

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Mittwoch 4.11.2009 – Die Chronik: Gott wird Mensch - Der Fokus: Lukas 2,41-52 Jesus besucht als Junge mit seinen Eltern JerusalemLukas 2,51Das Wort Gottes wirken lassen - LUBAES 13

Das Wort Gottes in uns zur Wirkung kommen lassen wie Maria Jesus in der Stille, bis es seine Eigendynamik entwickelt und vollmächtig ausgesprochen werden kann

Der Lebensstil: Lk 2,51 Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen.

Niemand war ein größerer Apostel als Maria. Keiner hatte je Worte wie sie: Sie gab der Welt das menschgewordene Wort. Zu Recht ist Maria, die Königin der Apostel. - Wie kann ich in meinem Leben das Schweigen Mariens nachahmen, wenn wir doch berufen sind, bisweilen das Wort zu ergreifen, um das Evangelium zu verkünden? Ich lasse das Geschöpf still werden, damit auf diesem Schweigen der Geist Gottes sprechen kann. So lebe ich Maria, so lebe ich Jesus, das Leben Jesu auf dem Hintergrund Mariens. Ich lebe Jesus, indem ich Maria lebe. Chiara Lubich aus „Alle sollen eins sein“ Seite 13

Ja abba Vater, verwandle Du mich auch in eine menschgewordene Botschaft von dir. Danke was Du durch mich schon zu sagen hast. Aber das ist sicher noch steigerungsfähig. Ja ich will lernen noch mehr als Geschöpf vor Dir zu ruhen und Dich den heiligen Geist zu mir sprechen zu lassen. Ja bewusst will ich auch von der Katholikin Chiara Lubich lernen, die Maria über die Apostel stellt, für mich als Protestant eine ungewohnte Wertung. Ja Vater ich habe ja nur einen ganz „unbescheidenen“ Wunsch, dass sich Dein Wort durch mich verwirklicht. Noch mehr will Dein Wort zulassen und Deinem Wort sogar befehlen, wie Maria: „Mir geschehe, wie Du gesagt hast.“ MGWDGH!