Leonhard Ragaz - Die Bibel ein Deutung - Die Urgeschichte / Moses

Die Bücherstudien

RAGBDU - Leonhard Ragaz - Die Bibel eine Deutung: Die Urgeschichte - Moses

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1.Mose 6,6+7

Donnerstag 4.7.2013 - Der Fokus: 1.Mose 6,1-7 Die Bosheit des Menschen und Gottes Gericht1.Mose 6,6+7Der Zorn und die Gerichte Gottes - RAGBDU 173

Katastrophen unterschiedlicher Art im Kleinen und im Großen als Gericht Gottes wahrnehmen, in denen er uns auf seiner neuen Arche Jesus retten und neue, gute Entwicklungen einleitet

Die Orientierung: 

1.Mose 6,6+7 Da beklagte Jahwe es, den Menschen erschaffen zu haben, und es schmerzte ihn bis in sein Innerstes hinein. Er beschloss: "Ich werde den Menschen, den ich geschaffen habe, vom Erdboden wegwischen, samt dem Vieh, den Kriechtieren und Vögeln, denn ich bedaure, sie gemacht zu haben." 

Auf den Abfall folgt das Gericht. Ja es liegt eigentlich schon im Abfall selbst, und wir haben es auf allen Gebieten immer wieder beobachtet. Das Gericht vollzieht sich durch die Selbstvernichtung des sich Vergottenden. Dem Abfall folgt die Vertreibung aus dem Paradies, die von Gott über Unfruchtbarkeit und Tod bis zur Hölle führt. 

Ganz besonders ist es das Element des Egoismus und der Macht und Gewalt, das zur Katastrophe führt. Dieses Element tritt nicht nur in einzelnen gewaltigen Formen hervor, sondern geht durch alles Geschehen vom Größten bis zum Kleinsten - auch durch das individuelle Leben.

Nur die Katastrophe kann die Welt retten. Das ist die andere Seite des Gerichts. Es soll retten. Gericht heißt Vernichtung des Bösen, damit das Gute leben kann. Gericht heißt, die Verkehrtheit der Abfalls-Welt so zu recht richten, dass wieder Gottes Ordnung zu ihrem Recht kommt. Denn der letzte Sinn des Gerichts ist Gnade – und das ist, wie gesagt, das zweite, und zwar das überragende Element der Geschichte. Es kommt großartig und ergreifend zum Ausdruck in dem Sinnbild des Regenbogens, den Gott als Zeichen des Friedens und der Versöhnung nach Ablauf der Sintflut in die Wolken setzt: Leonhard Ragaz aus „Die Bibel eine Deutung - Die Urgeschichte / Moses“ Seite 173

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Montag 9.1.2016 – Die Chronik: Die wunderbare Schöpfung, das Drama Mensch und der Segen Gottes - Genesis / 1.Mose 22,1-19 Gott stellt Abraham auf die Probe - 1.Mose 22,1+2 - RAGBDU 217 - Von Gott alles nehmen und ihm wieder zurück geben

Gottes Geschenke an uns immer wieder an ihn zurück geben, damit sie nicht in unserem Besitz, sondern in seinem bleiben

Die Orientierung:

1.Mose 22,1+2 Nach diesen Geschichten versuchte Gott den Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Siehe, hier bin ich. Und er sprach: Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, Isaak, und gehe hin in das Land Morija und opfere ihn daselbst zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir nennen werde!

Alles von Gott Gegebene muss doch ihm bleiben, es darf nicht absolutes Eigentum des Menschen bilden, sondern muss Gott zum Opfer gegeben werden. Auch das edelste Streben, auch die ersehnteste Erfüllung unserer Ideale, sie dürfen nicht einfach Besitz werden, wir dürfen nie daran hängen bleiben, wir müssen stets bereit sein, sie aufzugeben, sie preiszugeben an Gott, so furchtbar, so unbegreiflich uns das erscheinen mag. Mit anderen Worten: Der Glaube vollendet sich im Gehorsam und der Gehorsam in der Entsagung. Das ist eine Grundordnung der Welt Gottes. Sie kommt am Kreuz Christi zur Erfüllung. Aber auf das Kreuz folgt die Auferstehung. Isaak wird gerettet und seine Opferung  in der Willigkeit des Gehorsams die gewaltigste Erfüllung der Verheißung, ihre Besiegelung und Heiligung. Leonhard Ragaz aus "Die Bibel eine Deutung / Die Urgeschichte und Mose" Seite 217  

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Donnerstag 18.7.2013 - Die Chronik: Die Schöpfung, das Drama Mensch und der Segen Gottes - Der Fokus: Genesis / 1.Mose 37,12-28 Die Brüder verkaufen Josef nach Ägypten - 1.Mose 37,19+20 - Die Prophetie - RAGBDU 242 - Expedition im Segen Tag 11

Träume in und um uns - auch unter Leiden - zulassen und lernen sie zu deuten, dass sich Gottes Schöpferkraft durch deren Verwirklichung zu seiner Ehre durchsetzen kann.

Die Orientierung:

1.Mose 37,19+20 Und sie sprachen zueinander: Seht, da kommt der Träumer her! Jetzt wollen wir ihn doch töten und in eine Zisterne werfen und sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen; so wollen wir sehen, was aus seinen Träumen wird.

Die Vorsehung tritt im Leben Josephs zunächst als individuelles hervor. Eine ihrer Formen ist der Traum. Wir haben seine Bedeutung als Organ für die Sache Gottes, als Vision, Gesicht, schon am Beispiel des Jakobstraumes von der Himmelsleiter erwähnt. In der Geschichte Josephs wird seine Rolle noch größer. Der Traum hat aber noch allgemeine Bedeutungen: er ist als Vision und wohl auch noch als Ahnung, Intuition, die damit jedenfalls verwandt sind, ein Organ der Schöpfung. Ohne ihn kein wirkliches Schaffen, keine Kunst, nur Handwerk im menschlichen Sinne, nur Maschine und ohne ihn jedenfalls keine Geschichte, weder im Großen noch im Kleinen, weder im Allgemeinen noch im Speziellen, weder für die Gemeinschaft noch für den Einzelnen. – Der Traum, an den wir hier denken, ist vor allem auch Weissagung. Es kommt in ihm der schöpferische Sinn des Lebens zum Ausdruck. – Dabei taucht aber sofort eine Erscheinung auf, welche wie ein Schatten alle Träume und Visionen der Propheten und Genies begleitet: das Nichtverstandenwerden, von Seiten der Bestehenden und seiner Vertreter, der Hohn des bloßen Verstandes und die Eifersucht des bloßen Bestandes, die sich nicht durch etwas Größeres, als sie selbst sind, überbieten und verdrängen lassen wollen – auch ein Ur-Element der Geschichte. Leonhard Ragaz aus "Die Bibel eine Deutug - Urgeschichte" Seite 242

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3.Mose 19,33-34 / 3.Mose 24,22

Dienstag 25.10.2011 - Die Lesung: 3.Mose 18+19 – Der Fokus: 3.Mose 19,9-37 Die Fürsorge für die Unglücklichen - 3.Mose 19,33-34 / 3.Mose 24,22Die Liebe zum Fremden / Der Fremde - RAGBDU 370

Fremde in unser Herz schließen, indem wir ihn lieben wie uns selbst

Die Orientierung:

3.Mose 19,33-34 Wenn ein Fremder mit euch zusammen in eurem Land lebt, dürft ihr ihn nicht unterdrücken. Wie ein Einheimischer soll er euch gelten. Du sollst ihn lieben wie dich selbst, denn ihr seid selber Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin Jahwe, euer Gott! / 3.Mose 24,22 Ein und dasselbe Recht gilt für euch alle, für den Fremden wie für den Einheimischen. Denn ich bin Jahwe, euer Gott!

Der Fremdling steht außerhalb der eigenen Sippe, des eigenen Stammes, des eigenen Volkes oder auch der eigenen Rasse. Er ist in diesem Sinne sippenlos, stammeslos, volklos, rasselos, staatenlos  und rechtlos. Das bedeutet aber in der alten Zeit, deren Anschauung freilich heute erneuert und zu einer „Rechtstheorie“ erweitert wird ein Feind. - Und nun ist das Bedeutsame eben dieser Übergang vom Feind zum Gast. Es liegt dem sittlichen Empfinden stark daran, im Fremdling den Menschen zu retten. Darum wird der Fremdling auf besondere Weise heilig und das bedeutet unantastbar. – Die Behandlung des Fremden weist schon auf jenen Nächsten im Gleichnis des Samariters hin. Es geht durch die Bestimmungen des Gesetzes schon die Losung: „Es soll keine Fremdlinge mehr geben; denn es ist ein Gott und ein Mensch und Gott ist der Herr.“ Leonhard Ragaz aus „Die Bibel eine Deutung – Die Urgeschichte / Moses"
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3.Mose 25,8-10 / Lukas 4,18+19

Dienstag 10.11.2020 – Die Lesung: 3.Mose 24+25 – Der Fokus: 3.Mose 25,8-24 Anordnungen zum Jubeljahr - 3.Mose 25,8-10 / Lukas 4,18+19 -  Das Eigentum / Die Gnade Gottes Jesus - RAGBDU 393

Sich was Eigentumsrechte angeht am Ideal Jubeljahr ausrichten und besonders am Gnadenjahr, das Jesus ausgerufen hat, das uns den unvergänglichen Besitz die Ewigkeit zugesagt hat, um diesen durch unser Leben anzunehmen

Die Faszination:

3.Mose 25,8-10 Zähl dir sieben Sabbatjahre ab, also sieben mal sieben Jahre, sodass insgesamt 49 Jahre vergangen sind. Dann sollst du am 10. Oktober den Schofar, das Signalhorn, blasen. Am Versöhnungstag sollt ihr den Schofar im ganzen Land erschallen lassen. Dieses 50. Jahr sollt ihr für heilig erklären und überall im Land eine Freilassung für seine Bewohner ausrufen. Es soll ein Jubeljahr für euch sein, denn jeder wird wieder zu seinem Eigentum kommen und jeder soll zu seiner Sippe zurückkehren.

Noch großartiger als das Sabbatjahr ist die Einrichtung des Jubeljahres. Alle fünfzig Jahre soll eine vollständige Auflösung der vorhandenen Eigentumsordnung und eine Neuverteilung von Grund und Boden, selbstverständlich mit Tilgung aller Schulden stattfinden. – zum Zeichen, dass das Land Gott gehört. Es soll dann das Schopharhorn Freiheit ausrufen. – Von diesem Jubeljahr ist nun freilich zu sagen, dass es wohl nie eine Wirklichkeit geworden ist, sondern ein Ideal bedeutet. Aber ist es nicht als Ideal für den Geist des Gesetzes und der ganzen Bibel kennzeichnend? Ist nicht die Gütergemeinschaft der ersten Gemeinde Christi ein Stück Erfüllung davon. Leonhard Ragaz aus „Die Bibel eine Deutung – Die Urgeschichte / Moses“ Seite 393

Lukas 4,18+19 Der Geist des Herrn ruht auf mir, weil er mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Armen gute Botschaft zu bringen, den Gefangenen ihre Freilassung zu verkünden, den Blinden zu sagen, dass sie sehend werden, den Unterdrückten die Freiheit zu bringen und ein Jahr der Gnade des Herrn auszurufen.

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3.Mose 23,1+2

Donnerstag 27.10.2011 – Die Lesung: 3.Mose 22+23 – Der Fokus: 3.Mose 23,1+2 Die Feste Gottes 3.Mose 23,1+2Die Gottesdienstfeiern - RAGBDU 410 - Unser Leben sei ein Fest …

Gott nicht nur gemeinsam im Gottesdienst in uns wohnen lassen und feiern, dass Menschen erkennen, dass er in unserer Mitte ist und durch uns wirkt

Die Faszination:

3.Mose 23,1+2 Jahwe sagte zu Mose: 2 "Gib den Israeliten weiter: Die Feste Jahwes, meine Feste, die ihr als heilige Versammlungen ausrufen sollt, sind die Folgenden:  …

Die Feste Israels verbinden Gott mit aller Wirklichkeit, mit der Natur und der Geschichte, wie mit dem sittlichen Leben, das politische und soziale inbegriffen. Sie machen so aus dem Naturjahr ein Gottesjahr, aus der Volksgeschichte eine Gottesgeschichte, aus dem sittlichen Leben ein Gottesleben. Sie werden damit zu einem Sakrament. Das ist etwas ganz Großes und etwas von dauerndem Sinn und Wert. Denn es stellt ein letztes Ziel allen Lebens dar: dass Gott alles werde und in allem. Das Festliche, besonders als Freude, gehört zu der Verbindung mit dem lebendigen Gott, dem Einen Herrn und Vater. - Hier ist Leben, Sieg und Freude. Das Reich Gottes ist Fest. Leonhard Ragaz aus „Die Bibel eine Deutung - Die Urgeschichte / Moses“ Seite 410