Die geschenkte Gerechtigkeit

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Römer 10,3+4

Montag 11.10.2021 –Der Fokus: Römer 10,1-13 Die Sinnlosigkeit der Selbstgerechtigkeit - Römer 10,3+4Die geschenkte Gerechtigkeit / Die Sünde der Selbstgerechtigkeit - Carl Olof Rosenius

Der erdrückende Antrieb zur Selbstgerechtigkeit bei anderen, aber auch bei uns selbst wahrnehmen, um sich im Glauben ganz in der uns geschenkten Gerechtigkeit reinigen zu lassen und zu entspannen, dass wir sie dann gestärkt ausleben können

Die Orientierung:

Römer 10,3+4 Sie – die Juden und auch viele Christen - begreifen nicht, worum es bei der Gerechtigkeit Gottes geht, und versuchen, durch ihre eigene Gerechtigkeit vor Gott - oder vor sich selbst und anderen - zu bestehen. Damit haben sie sich der Gerechtigkeit, die Gott ihnen schenken will, verweigert. Denn mit Christus ist der Weg des Gesetzes zu Ende. Jetzt wird jeder, der an ihn glaubt, für gerecht erklärt. 

Der Grund des vorsätzlichen Bestrebens, die eigene Gerechtigkeit aufzurichten, ist der, dass man weder die Tiefe des eigenen Verderbens noch die heiligen Forderungen Gottes recht erkennt. Man beachtet nicht, dass Gott die Reinheit des Herzens fordert, stattdessen Frömmigkeit nur auf äußere Werke misst. Und in dieser Weise kann man in seinen eigenen Augen gut und fromm werden. Dazu ist nur erforderlich, so heuchlerisch zu sein, dass man sich nicht um das Herz kümmert, das zu allen Zeiten gut, rein, demütig, mild und liebevoll ist, sondern dass du nur auf Werke blickst. Dann kannst du so fromm werden, wie du es willst, um in dir selbst Trost zu finden, und dann bist du mit deiner ganzen Frömmigkeit ein Pharisäer geworden. 

Ganz anders ist es, wenn der Mensch an sich selbst, an seiner eigenen Frömmigkeit und Kraft gänzlich verzweifelt, wegen aller Dinge bestraft und schuldig wird, seinen alleinigen Trost aber in der Gerechtigkeit von Jesus Christus hat und nur durch die große, freie Gnade belebt wird, das Gute zu tun. Dann sind die Werke Früchte des Geistes, dann sind sie Gott angenehm. Damit ist aber nicht gemeint, dass diese Gläubigen nun von aller Selbstgerechtigkeit frei sind. Gewiss nicht! Ihre Selbstgerechtigkeit ist aber nicht mehr ihr Ausrichtung, sondern ihre Anfechtung und Plage, der sie wie jeder anderen Versuchung und Sünde begegnen, nämlich dadurch, dass sie diese selber strafen und sich von ihr erlösen lassen. Carl Olof Rosenius aus Evangeliums.net