Konflikte und deren Lösungen in der Gemeinde

Die Gemeinde

Das Gemeindeleben

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2.Korinther 11,19+20 / 1.Korinther 4,10

Dienstag 14.9.2021 – Der Fokus: 2.Korinther 11,16-33 Die schrecklichen Leiden von Paulus - 2.Korinther 11,19+20 / 1.Korinther 4,10 - Konflikte und deren Lösungen in der Gemeinde - Holgus

In Christus sein lernen und allein die Anerkennung Gottes suchen, sowie die Gemeinschaft seiner Leiden ertragen und ihn so erleben, statt sich dem wirklich törichten Schein zuzuwenden, der nur kurzfristig befriedigt und uns nicht im Frieden bewahrt 

Die Mahnung:

 2.Korinther 11,19+20 Ihr ertraget ja gerne die Törichten, da ihr klug seid. Ihr ertraget es ja, wenn jemand euch knechtet, wenn jemand euch aufzehrt, wenn jemand von euch nimmt, wenn jemand sich überhebt, wenn jemand euch ins Gesicht schlägt. 

Paulus ruft uns Christen auf, uns in der Gemeinde nicht dominieren oder ausgrenzen zu lassen. Um uns in einer Gemeinde zu integrieren, gehen wir gerne Kompromisse ein und lassen uns vereinnamen und uns sogar demütigen, um öffentlich Anerkennung zu finden und Aufgaben übertragen zu bekommen. Diejenigen die dies nicht mit sich machen lassen stehen als Narren da, weil sie mit Christus verbunden sind! Da kristallisiert es sich heraus: Die einen sind durch Christus klug, stark und berühmt, die anderen dagegen sind schwach und verachtet. (sinngemäß nach 1.Korinther 4,10) 

Statt klug den Konflikten aus dem Weg zu gehen, sollten wir „törricht“ die Konflikte ansprechen und auflösen lernen. Wenn zwischen Geschwistern nichts passiert, dann sollten wir Geduld haben und den Geist Gottes die Beziehungen entwickeln lassen. Das sind oft langfristige Prozesse, in denen wir zu lernen haben uns nicht provozieren zu lassen, aber auch nicht aggressiv oder emotional zu werden. Wir sollten sie so angehen, dass wir Türen öffnen und offen halten, durch die wir zueinander kommen und uns dann begegnen können, statt sie endgültig zuzuschlagen. Anerkennung in der Gemeinde durch Schein und Anerkennung zu finden, wie auch immer, ist der falsche Weg. Wenn wir im Christ sein bleiben, ähnlich wie Jesus Christus selbst, dann entwickelt sich das Reich Gottes durch uns hindurch von selbst. Holgus 14.9.2021

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Matthäus 18,15+16

Dienstag 9.3.2021 – Der Fokus: Matthäus 18,15-18 Von der Verantwortung für die Gemeindegeschwister bei Konflikten - Matthäus 18,15+16 - Konfliktlösungen in der Gemeinde - Adolf Schlatter

Gemeinschaft in der lokalen Gemeinde lernen, indem möglichst die Konflikte zuerst in der Beziehung eins zu eins gelöst werden, um unbewussten Sand aus dem Getriebe aufzulösen

Die Orientierung:

Matthäus 18,15+16 "Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und stell ihn unter vier Augen zur Rede. Wenn er mit sich reden lässt, hast du deinen Bruder zurückgewonnen. Wenn er nicht auf dich hört, dann nimm einen oder zwei andere mit und geht noch einmal zu ihm, damit alles von zwei oder drei Zeugen bestätigt wird. 

In der Christenheit darf Gottes Gebot nicht schwankend werden. Es gehört vielmehr zu ihrer heiligen Aufgabe, dass sie den Kampf gegen das Böse gemeinsam führt. In der Christenheit stärkt sich jeder am Widerstand der anderen gegen die Sünde der Geschwister. Die Wahrhaftigkeit aller trennt alle vom Lügen und die Liebe aller macht allen ihre Eigensucht zur hässlichen Not. 

Gemeinschaft ist aber ein hohes Ziel, vollends dann, wenn sie im gemeinsamen Kampf gegen alles Böse wirksam wird. Die Gemeinschaft kommt in Verwirrung, wenn sie zu weit greift und das Recht eines jeden, sein Innerstes für sich zu haben, antastet. Darum verbot Jesus dem, der in der Gemeinschaft der Jünger lebt, sich mit seiner Klage sofort an die Brüder zu wenden. Freilich darf das, was recht ist, nicht verletzt und die Gemeinschaft nicht durch die Duldung von Unrecht geschwächt werden. Der Verletzte soll aber nicht zur Gemeinde gehen, sondern zum Fehlenden, der ihn geschädigt hat. So kannst du den Bruder gewinnen, sagt uns Jesus, und das hohe Ziel, das er uns damit zeigt, soll uns für einen solchen Gang mit Mut ausrüsten und mit Weisheit begaben. 

Da aber Jesus die Macht der Sünde kennt, verheißt er nicht, dass ein solcher Schritt sicher gelingt. Menschen werden nicht nur gewonnen, sondern auch verloren, und einen mechanisch wirkenden Schutz gegen die Versündigung gibt es nicht. Keine Höhe der Erkenntnis, kein Sakrament, auch keine werbende Liebesmacht des Bruders, der den Bruder vom bösen Handeln befreien will, trägt die Bürgschaft in sich, dass sich der Sündigende unter das ihn mahnende Wort beugt. Aber auch dann lässt Jesus dem Geschädigten nicht zu, dass er schon jetzt auf die Erneuerung der Gemeinschaft verzichtet. Er hat noch zwei Mittel bei der Hand, die vielleicht den Bruder gewinnen, das unparteiische Urteil anderer Brüder und das einträchtige Urteil der gesamten Bruderschaft. Erst mit diesem fällt über das Schicksal des Boshaften die Entscheidung. Hält er auch gegen die Gemeinde an seinem Unrecht fest, dann ist diese verpflichtet, das Band zwischen ihr und ihm aufzulösen. Um den Preis der Duldung des Bösen wird die Gemeinschaft nicht gewährt und Jesus spricht in Kraft seines königlichen Amtes, wenn er sagt, dass ein solches Binden das Binden im Himmel bewirke, wie auch das Lösen und Vergeben der Gemeinde die Vergebung Gottes gewährt. Adolf Schlatter aus Evangeliums.net