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Matthäus 18,15+16

Dienstag 9.3.2021 – Der Fokus: Matthäus 18,15-18 Von der Verantwortung für die Gemeindegeschwister bei Konflikten - Matthäus 18,15+16 - Konfliktlösungen in der Gemeinde - Adolf Schlatter

Gemeinschaft in der lokalen Gemeinde lernen, indem möglichst die Konflikte zuerst in der Beziehung eins zu eins gelöst werden, um unbewussten Sand aus dem Getriebe aufzulösen

Die Orientierung:

Matthäus 18,15+16 "Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und stell ihn unter vier Augen zur Rede. Wenn er mit sich reden lässt, hast du deinen Bruder zurückgewonnen. Wenn er nicht auf dich hört, dann nimm einen oder zwei andere mit und geht noch einmal zu ihm, damit alles von zwei oder drei Zeugen bestätigt wird. 

In der Christenheit darf Gottes Gebot nicht schwankend werden. Es gehört vielmehr zu ihrer heiligen Aufgabe, dass sie den Kampf gegen das Böse gemeinsam führt. In der Christenheit stärkt sich jeder am Widerstand der anderen gegen die Sünde der Geschwister. Die Wahrhaftigkeit aller trennt alle vom Lügen und die Liebe aller macht allen ihre Eigensucht zur hässlichen Not. 

Gemeinschaft ist aber ein hohes Ziel, vollends dann, wenn sie im gemeinsamen Kampf gegen alles Böse wirksam wird. Die Gemeinschaft kommt in Verwirrung, wenn sie zu weit greift und das Recht eines jeden, sein Innerstes für sich zu haben, antastet. Darum verbot Jesus dem, der in der Gemeinschaft der Jünger lebt, sich mit seiner Klage sofort an die Brüder zu wenden. Freilich darf das, was recht ist, nicht verletzt und die Gemeinschaft nicht durch die Duldung von Unrecht geschwächt werden. Der Verletzte soll aber nicht zur Gemeinde gehen, sondern zum Fehlenden, der ihn geschädigt hat. So kannst du den Bruder gewinnen, sagt uns Jesus, und das hohe Ziel, das er uns damit zeigt, soll uns für einen solchen Gang mit Mut ausrüsten und mit Weisheit begaben. 

Da aber Jesus die Macht der Sünde kennt, verheißt er nicht, dass ein solcher Schritt sicher gelingt. Menschen werden nicht nur gewonnen, sondern auch verloren, und einen mechanisch wirkenden Schutz gegen die Versündigung gibt es nicht. Keine Höhe der Erkenntnis, kein Sakrament, auch keine werbende Liebesmacht des Bruders, der den Bruder vom bösen Handeln befreien will, trägt die Bürgschaft in sich, dass sich der Sündigende unter das ihn mahnende Wort beugt. Aber auch dann lässt Jesus dem Geschädigten nicht zu, dass er schon jetzt auf die Erneuerung der Gemeinschaft verzichtet. Er hat noch zwei Mittel bei der Hand, die vielleicht den Bruder gewinnen, das unparteiische Urteil anderer Brüder und das einträchtige Urteil der gesamten Bruderschaft. Erst mit diesem fällt über das Schicksal des Boshaften die Entscheidung. Hält er auch gegen die Gemeinde an seinem Unrecht fest, dann ist diese verpflichtet, das Band zwischen ihr und ihm aufzulösen. Um den Preis der Duldung des Bösen wird die Gemeinschaft nicht gewährt und Jesus spricht in Kraft seines königlichen Amtes, wenn er sagt, dass ein solches Binden das Binden im Himmel bewirke, wie auch das Lösen und Vergeben der Gemeinde die Vergebung Gottes gewährt. Adolf Schlatter aus Evangeliums.net

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Matthäus 28,20 / Matthäus 18,20 / Johannes 11,28

Mittwoch 5.5.2021 – Matthäus 28,16-20 Das Vermächtnis von Jesus an seine Jünger - Matthäus 28,20 / Matthäus 18,20 / Johannes 11,28Jesus der Gegenwärtige - KEMDNC 129

Zunehmend allein, aber auch gemeinsam erleben, dass unser Leben in der Gegenwart von Jesus leichter wird, wenn wir ihn in unsere Lebenszusammenhänge eintreten und Gestalter sein lassen

Die Ermutigung: 

Matthäus 28,20 Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Matthäus 18,20 Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.

Ist Jesus da, ist alles gut, und nichts erscheint schwierig; ist er aber fern, so ist alles hart. Spricht Jesus nicht in uns, ist aller Trost nichts wert. Spricht Jesus aber nur ein Wort, so empfinden wir tiefen Trost. Stand Maria Magdalena nicht sofort auf als sie weinte und Maria zu ihr sagte: „Der Meister ist da und ruft dich!“ (Johannes 11,28) Glückliche Stunde, wenn Jesus von den Tränen weg zur Freude ruft! Wie trocken, wie hart bist du ohne Jesus! Wie töricht und eitel, wenn du außer Jesus noch etwas anderes verlangst. – Ohne Jesus sein ist eine entsetzliche Hölle, mit Jesus sein ein liebliches Paradies. Wenn Jesus mit dir ist, kann kein Feind dir schaden. Thomas von Kempen aus „Die Nachfolge Christi“ Seite 129

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Matthäus 18,21+22

Montag 18.2.2013 - Der Fokus: Matthäus 18,20+21 Von der Pflicht zur Vergebung Matthäus 18,21+22Die Vergebung - Leonhard Ragaz  RAGDGJ 61

Die Konflikte als Kinder Gottes unter allen Umständen in uns lösen lassen, indem wir die vollständige Vergebung anstreben und abschließen lernen

Der Anspruch: 

Matthäus 18,21+22 Da trat Petrus herzu und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, welcher gegen mich sündigt? Bis siebenmal? Jesus antwortete ihm: Ich sage dir, nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmalsiebenmal! – 

Wir sind in einer Solidarität ohne Grenzen miteinander verbunden. Wir haben gegeneinander eine unendliche Schuld. Wir sind gegeneinander schuldig, weil wir miteinander verbunden sind. Wir sind einander schuldig, weil wir durch Gott und in Gott verbunden sind, weil wir Brüder sind. Wir sind einander alles schuldig, weil wir mit allem Gott gehören. Wir sind sozusagen in seinem Namen und als seine Stellvertreter für alles verantwortlich. Alles geht uns an; nichts ist uns fremd. Wir sind Priester und Hohepriester. Ganz besonders aber geht uns der Mensch, der Bruder an. Wir sind ihm alles schuldig. Nichts gehört nur uns. Wir sind nur Verwalter. Wir sind gegen den Menschen unendlich schuldig. Wir sind für ihn unendlich verantwortlich. Leonhard Ragaz aus „Die Gleichnisse Jesu“ Seite 61