Erlöse uns von dem Bösen

Foto Holgus

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Matthäus 13,30 / Matthäus 6,13

Freitag 31.12.2021 – ALTJAHRESABEND – Der Predigttext: Matthäus 13,24-30 – Matthäus 13,30 / Matthäus 6,13 Das Gute in uns und durch uns aufwachsen lassen / Erlöse uns von dem Bösen - Pfarrer Dr. Martin Hauff, Langenau

Das Gute in, durch und um uns - unter der segnenden Hand Gottes - in allen Lebensbereichen aufwachsen lassen und gleichzeitig schreiend und erwartend sich - auch gemeinsam - vom Unkraut bzw. von Bösen erlösen lassen

Die Ermutigung:

Matthäus 13,30 Lasst beides – den guten Weizen und das Unkraut - wachsen bis zur Ernte. Wenn es dann so weit ist, werde ich den Erntearbeitern sagen: Reißt zuerst das Unkraut aus und bindet es zum Verbrennen in Bündel. Und dann bringt den Weizen in meine Scheune.'" 

Der Landbesitzer bremst den Aktionismus seiner Knechte aus. Er sagt ein klares Nein. Seine Entscheidung gegen das Ausjäten dient dem Schutz des guten Weizens. Die klare Ansage des Landbesitzers strahlt Zuversicht aus. Ja natürlich sieht er auch den Lolch. Aber er sieht mittendrin den guten Weizen. Der Landbesitzer ist erfüllt von der Hoffnung, dass der Weizen reif wird. Er darf jetzt nicht durch unbedachtes Handeln gefährdet werden. Hoffnungsvoll leben heißt, die Schlechtigkeit der Welt nicht täglich neu entdecken und beklagen. Hoffnungsvoll leben heißt, ihr das Bestmögliche entgegenzusetzen.

Mit den Knechten hören wir die große Zuversicht des Herrn, dass der gute Same heranwachsen wird. Der gute Same auf dem Ackerfeld dieser Welt, das ist jede noch so kleine Tat der Liebe, die im Sinne Jesu geschieht. Sie hat in Ewigkeit Bestand – allem Bösen zum Trotz. Das gibt uns etwas von der Hoffnung und Gelassenheit, die der Herr in dem Gleichnis ausstrahlt. So blicken wir vom Feldrand hinauf in Gottes weiten Himmel, der seine Sonne aufgehen lässt über Böse und Gute. Mit Jesu Worten beten wir vertrauensvoll: „Vater im Himmel, erlöse uns von dem Bösen!“ Das entlastet uns von der Sorge um das Heil der Welt und die Überwindung des Bösen in ihr. Das überlassen wir getrost Gott selbst. Dennoch nutzen wir die uns anvertraute Zeit verantwortungsvoll. Denn wer erfahren hat, dass Gott für das Heil der Welt und des Menschen alles getan hat, der kann für das Wohl des Menschen gar nicht genug tun.

Noch ist uns Zeit anvertraut, um beherzt unseren – zugegeben kleinen – Teil zur Schonung des Klimas beizutragen. Aber viele kleine Schritte ergeben in der Summe Veränderungen, die wirken. Deshalb ist die Aufgabe der Christen in unserer Situation nicht, den Untergang anzusagen, sondern zur Umkehr aufzufordern, zur Änderung der Meinungen und Gesinnungen, damit das Leben gerettet wird und nicht zugrunde geht. Wir resignieren nicht, sondern widerstehen dem Unheil. - Noch ist uns Zeit anvertraut, um mit verantwortungsvollem Verhalten mitzuhelfen, dass die vierte Welle gebrochen wird. „Wellenbrecher“, das Wort des Jahres 2021, ist ja schon mit einer positiven Zukunftsperspektive verbunden: Ja, es kann gelingen, diese Welle zu brechen. Pfarrer Dr. Martin Hauff, Langenau  aus seiner Predigt zum Altjahresabend 2021