Die Kontemplation: Johannes 12,24 - IN GOTT AUFGEHEN UND AUS IHM FRUCHTBAR LEBEN - Johannes 12,24

Johannes 12,24 Ein Weizenkorn muss in die Erde ausgesät werden. Wenn es dort nicht stirbt, wird es allein bleiben - ein einzelnes Samenkorn. Sein Tod aber wird viele neue Samenkörner hervorbringen - eine reiche Ernte neuen Lebens. Wer sein Leben in dieser Welt liebt, wird es verlieren. Wer sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es zum ewigen Leben bewahren. Wer mein Jünger sein will, muss sich aufmachen und mir nachfolgen, denn mein Diener wird da sein, wo ich bin. Wer mir nachfolgt, den wird der Vater ehren. 

Ich nehme mein Leben wahr, wie ein Weizenkorn, das in der Erde aufgeht und dabei ist, noch weiter in ihr aufzugehen. - Darüber sinne ich eine Weile nach. - Ich nehme mir Jesus zum Vorbild, der Stunde um Stunde, in seiner Letzten vollständig, sich in der Erde durch seinen Tod am Kreuz aufgegangen ist. Er hat die Leiden, die Schmerzen, die Verachtungen, den Spott, die er durch sein Umfeld erfahren hat, mit hinein genommen in sein Sterben, drei Tage lang. - Um das nachzuerleben, lasse ich mir ein wenig Zeit. - Dann ist er durch die Erdkruste durchgebrochen und hat ein völlig neues Leben hervorgebracht, das Neue, das Ewige. Diesen Durchbruch,  den seine Jüngerinnen und Jünger erlebten, den ich auch erlebte, lasse ich wieder neu in mir zur Wirkung kommen, wie ein Gen, das mich unaufhaltsam in allen Lebensbereichen wachsen lässt, besonders dort, wo ich es gerade brauche. Ich genieße das Licht der wärmenden Sonne und den durstlöschenden Regen. - Darüber sinne ich eine Weile nach. - Wenn ich kein Wachstum wahrnehme, dann tauche ich noch tiefer ein in die Erde, in meinen Humus, in mein Umfeld, gerade in das, was mir gerade Mühe macht, was Widerstand bewirkt und gehe darin auf. Das Gen in mir, treibt gerade darin seine Wurzeln. Mein innerer Halt nimmt dadurch zu und gibt mir wieder neuen Mut zu wachsen. - Darüber sinne ich eine Weile nach. - Im Wachstum vereinige ich mich in der Ähre mit den Samen, desselben Gens, zuerst in Gedanken, dann aber auch durch meine Zuwendung, erlebe so gemeinsames Wachstum. - Darüber sinne ich eine Weile nach. - Gemeinsam oder allein genießen wir das Licht und den Regen. Wenn der Wachstum zum Stillstand gekommen ist, tauchen wir gemeinsam durch das Abendmahl wieder in die Erde ab und lassen unser Gen wirken, bis zum völligen Sterben, bis zur vollen Reife, bis zur Ernte: In Christus! Holgus 19.3.2021