Das Gebet durch Singen von Liedern

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Offenbarung 15,2-4

Montag 29.4.2024 – SONNTAG KANTATE – Der Fokus: Offenbarung 15,1-4 Das Lied der Überwinder - Offenbarung 15,2-4 - Das Gebet durch Singen von Liedern - Pfarrerin Dr. Susanne Edel, Kirchentellinsfurt

Wir werden überwinden, als Lied immer wieder neu zum König der Völker während den Herausforderungen singen, dass er uns Christen aller Völkern sicher zu unserem Ziel, Dich für den wunderbaren Ausgang des Weltdramas anzubeten

Die Orientierung:

Offenbarung 15,2-4 Dazu sah ich etwas wie ein Meer, durchsichtig wie Glas und leuchtend wie Feuer. An seinem Ufer sah ich die stehen, die dem Tier standgehalten hatten - alle, die sein Bild nicht angebetet und die Zahl seines Namens nicht angenommen hatten. Sie hatten von Gott Harfen bekommen und sangen das Lied von Mose, dem Diener Gottes, und das Lied vom Lamm. "Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, du allmächtiger Gott!  Gerecht und wahrhaftig ist alles, was du planst und tust,  du König aller Völker! Wer sollte dich nicht fürchten, Herr, und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Alle Völker werden kommen und vor dir niederfallen, sie beten dich an, weil dein gerechtes Tun offen vor ihnen liegt."  

„Wann hört das auf?“, so haben sich gegen Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung Christen gefragt. Zu Ehren von Kaiser Domitian waren in kleinasiatischen Städten Standbilder errichtet worden, um den Kaiser zu verehren. Wer sich dem widersetzte, wurde vor Gericht gestellt und oft getötet. Christen und Juden widersetzten sich dem Zwang zur Huldigung. Viele starben als Märtyrer.
„Wann hört das auf?“ Flehentlich schrien die Glaubenden die Frage zum Himmel.
Mitten hinein in die Geschehnisse schickt der Visionär Johannes seine Schrift der Offenbarung. „Ihr seid nicht einfach einem blinden Geschehen ausgeliefert“, schreibt er. „Gott bereitet der Welt mit ihren Schrecken ein Ende. Nicht nur ihr Anfang, auch ihr Ende liegt in der Hand des Schöpfers. Und wer mit ihm auf dem Weg bleibt, der wird die Schrecken überwinden – so wie die, die auf der gläsernen Himmelsfeste sitzen und ihr Lied singen.“
 
Ein gläsernes Meer, vermischt mit Feuer. Die Sängerinnen und Sänger haben es als Boden unter den Füßen. „Jetzt habe ich wieder Boden unter den Füßen“, sagen wir manchmal, wenn eine schlimme Phase überwunden ist. Manchmal scheinen die Wogen über uns zusammenzuschlagen – im Kleinen wie im Großen. Das Meer liegt ruhig und kristallklar da, das Auf und Ab der Weltgeschichte ist zur Ruhe gekommen. Der Gegensatz der Elemente Feuer und Wasser ist aufgehoben, alles Unversöhnte und Unversöhnliche liegt beieinander. Durchsicht ist möglich, Verstehen, worin der Sinn der Lebenswege liegt. Staunen kehrt ein und findet Worte und Töne: „Groß und wunderbar sind deine Werke, gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Völker. Viele kennen das Lied der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung „We shall overcome.“ Es wurde 1945 erstmals außerhalb des Gottesdiensts bei einem Streik der Foodware- und Tabacco-Gewerkschaft als Protestlied gesungen. Frühere Freiheitslieder sind darin eingegangen, so das Lied „No more auction block“, keine Auktionsbühne mehr, aus der Zeit des Bürgerkriegs. Schwarze Zwangsarbeiter, die 1861 zum Festungsbau der Südstaatenarmee gezwungen wurden, haben sich mit diesem Lied noch vor Ende des Bürgerkriegs in die Freiheit hineingesungen. Die Vorsängerin nannte jeweils ein Zwangsinstrument – die Auktionsbühne des Sklavenhandels, die gestohlenen Kinder, die Peitschenhiebe – und die übrigen Singenden bestätigten durch die eigenen Worte „no more!“ Am Ende der Strophe festigt der Ruf „many thousands gone“ – viele Tausende sind schon gestorben – die Gemeinschaft der jetzt noch Versklavten und derer, die Sklaverei und Elend hinter sich haben.
Wer so singt, verunsichert und verwirrt die Machthaber. Sie spüren: Es gibt eine Macht, über die sie nicht gebieten können. Diese Freiheit bleibt auch in Gefängnismauern bestehen. Wer sie besingt, bekommt Freude und Kraft auch im Leiden.
Singen macht Mut, weiterzukämpfen. In ihm verbinden wir uns mit denen, die vor uns der Unterdrückung entkommen sind, und mit denen, die noch in ihr stecken. Ihnen und uns steht die Zukunft offen. Amen. Pfarrerin Dr. Susanne Edel, Kirchentellinsfurt aus ihrer Predigt zum SONNTAG KANTATE 2024

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Lukas 19,37-40 / Psalm 98,1

Dienstag 4.5.2021 – SONNTAG KANTATE - Der Predigttext: Lukas 19,37-40 Der Einzug von Jesus in Jerusalem - Lukas 19,37-40 / Psalm 98,1 - Das Gebet durch Singen von Liedern / Evangelisation durch Singen - Pfarrer Johannes Schleuning, Weinstadt-Schnait

Sich neu von der der Wirklichkeit und der Regierung des Königs aller Könige Jesus Christus erfassen lassen, dass unser Jubel ihm zur Ehre zunimmt, dass seine Wunder heute noch geschehen können

Der Lebensstil: 

Lukas 19,37-40 Als Jesus an die Stelle kam, wo der Weg vom Ölberg in die Stadt hinabführte, brach die ganze Menge der Jünger in Freudenrufe aus. Sie lobten Gott mit lauter Stimme für all die Wunder, die sie miterlebt hatten: "Gepriesen sei der König, / der kommt im Namen des Herrn! / Frieden dem, der im Himmel ist, / Ehre dem, der in der Höhe wohnt!" Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: "Rabbi, bring deine Jünger doch zur Vernunft!"

Den Glanz, den Jesus von Nazareth in ihr Leben gebracht hat, werden die Jünger niemals vergessen. Sie sehen noch das Leuchten in den Augen der armen und geknechteten Menschen, denen Jesus das Reich Gottes vor Augen gemalt hat. Seine Worte und seine Wunder und die Hoffnung auf eine neue, gerechte und bessere Welt sind ihnen noch präsent. Darum jubeln sie ihm zu, dem Eselreiter, dem Lastenträger, dem Friedensstifter, der liebt und leidet für Gottes neue Welt.
 Sie tun das „mit Freuden“ und „mit lauter Stimme“. Was in ihnen ist, muss nach außen. Es muss unter die Leute. Darum jubeln diese vielen kleinen Leute, Fischer, Bauern und Zollbeamte, Männer und Frauen, die Befreiung und eine neue Perspektive durch den Rabbi Jesus erfahren haben. So wie es im Wochenspruch für die neue Woche heißt: „Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder!“ (Psalm 98,1). Genau das geschieht hier am Abhang des Ölbergs zwischen Jubel und Tränen. Die Jünger singen das neue Lied. Sie tun es voller Freude über ihren Retter und mit lauter Stimme, so dass alle es hören.

 Nicht allen gefällt dieses Lied. Einige fürchten den Zorn der Römer oder bangen um ihre eigene Stellung beim Volk. Sie fordern Jesus auf, seine Jünger zurechtzuweisen. Aber es ist nicht möglich, diese Leute zum Schweigen zu bringen. Ihre Sehnsucht nach Freiheit ist geweckt. Ihr Hunger nach Leben ist nicht zu stillen durch Ersatzangebote. Die Leute haben selbst erlebt, dass es bei diesem Menschen Leben in Fülle zu sehen und zu schmecken gibt. Deshalb sagt Jesus: „Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.“ Dieser Lobgesang braucht Raum. Das Lied von der Erlösung muss erklingen, selbst wenn wir nicht singen dürfen. Das Evangelium hat sich auch in Zeiten des Lockdowns tausend Wege gesucht, um die Ohren, Augen und Herzen der Menschen zu erreichen. Viele neue Ideen wurden geboren und umgesetzt. Gott sei Dank! Pfarrer Johannes Schleuning, Weinstadt-Schnait aus seiner Predigt zum Sonntag Kandate am 2.5.2021