Das Leben auf Gottes Erde

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1.Johannes 5,11 / Johannes 11,25 / Lukas 2,49

Montag 3.1.2022 – 1.SONNTAG NACH DEM CHRISTFEST – Der Predittext: 1.Johannes 5,11-13 - 1.Johannes 5,11 / Johannes 11,25 / Lukas 2,49Das Leben auf Gottes Erde - Auf uns - Andreas Bourani - Pfarrerin Lisbeth Sinner

Beschenkt mit dem ewigen Leben durch Jesus Christus, ein Hoch auf dieses Leben Gottes, zunehmend in jedem Moment in umfassenden Beziehungen zum Leben auf dieser Erde singend leben 

Die Faszination:

Ein Hoch auf uns und auf das Leben. Auf den Moment, der immer bleibt. Ein Hoch auf uns, auf jetzt und ewig. Auf einen Tag Unendlichkeit.

Denn Leben ist niemals abstrakt. Leben hat Hunger und Durst. Leben kennt Sehnsucht und Liebe, Angst und Verletzung. Leben kennt den Tod. Und Leben heißt zu atmen, zu riechen und zu fühlen. Leben heißt zu genießen und zu ersehnen, zu lieben und zu enttäuschen. Leben mit Haut und Haaren kennt den Schmerz und die Sehnsucht, das tiefe Glück und die Freude, die uns jubeln lässt. „Ein Hoch auf das Leben und den Moment, der immer bleibt“.

Das Unerhörte des christlichen Bekenntnisses ist nicht, dass es einen Gott gibt, sondern dass dieser Gott Ja sagt zum Leben in all seinen Facetten und Begrenzungen. Das Unglaubliche des christlichen Glaubens ist nicht, dass es eine Ewigkeit gibt, sondern dass der ewige Gott den Schritt in die Endlichkeit wagt. Der Sohn Gottes betritt diese Welt mit seinen Füßen. Gott teilt mit uns das Leben und das Sterben. Niemand kann mehr sagen: Gott weiß nicht, was Leben und Sterben bedeutet. Gott sendet seinen Sohn aus der Ewigkeit in diese endliche Welt und mit ihm zieht an Weihnachten das Licht der Ewigkeit in die Dunkelheit, mit ihm stirbt Gott auf Golgatha, mit ihm siegt das Leben am Ostermorgen.
 
Alles Leben ist Begegnung „Und das ist das Zeugnis, dass uns Gott das ewige Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn.“ (1.Johannes 5,11) Gott bindet sein Ja zum Leben an seinen Sohn, der das Leben in sich trägt, der das Leben ist. Der von sich sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (Johannes 11,25).
 

Als Glaubende sehen wir im Stall von Bethlehem das ewige Leben aufleuchten. Hier tritt Gott in Beziehung zu dieser Welt. Hier ist das Leben zu sehen, zu hören, zu riechen und zu schmecken. Denn – so Martin Buber – „alles wirkliche Leben ist Begegnung!“ Leben weist damit nicht nur über sich selbst hinaus, sondern weist mich an andere. Ich bin auf Beziehung hin geschaffen und erlebe mich als lebendig in der Beziehung zu Menschen, zu Gott und zu seiner ganzen Schöpfung.
Gott wird Mensch, und sein Sohn lebt in dieser unmittelbaren und unauflöslichen Beziehung zu seinem Vater. Das Evangelium dieses Sonntags legt Zeugnis ab von dieser „intimen“ Beziehung zwischen Sohn und Vater. "Warum habt ihr mich denn gesucht?", erwiderte Jesus. "Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?" Wer diesem Sohn begegnet, begegnet seinem Vater. Und in diesem Sohn tritt der Vater in Beziehung zu seinen Geschöpfen.
Leben wird so im wahrsten Sinne des Wortes “be-greifbar”. Das Leben, Gott selbst, ist in seinem Sohn zu sehen, zu hören, zu riechen und zu schmecken. Gott ist nahe. Jesus Christus ist „das Zeugnis, dass Gott das ewige Leben gegeben hat.“
Und da ist die Ahnung und die Sehnsucht, die uns jedes Jahr neu durch die Weihnachtstage und den Jahreswechsel trägt: Es gibt sie, die Ewigkeit mitten in der Zeit, diesen einen Moment Unendlichkeit. Aus der Predigt von Pfarrerin Lisbeth Sinner, Wildberg
zum 1.SONNTAG NACH WEIHNACHTEN 2.1.2022

 Ja mein Gott lehre mich das Leben, das Du in Jesus Christus vorgesehen hast so umfassend zu leben, dass es Dir gefällt und große Wirkungen hat, die Dich verherrlichen.