Foto Holgus

.

Matthäus 18,21+22

Montag 18.2.2013 - Der Fokus: Matthäus 18,20+21 Von der Pflicht zur Vergebung Matthäus 18,21+22Die Vergebung - Leonhard Ragaz  RAGDGJ 61

Die Konflikte als Kinder Gottes unter allen Umständen in uns lösen lassen, indem wir die vollständige Vergebung anstreben und abschließen lernen

Der Anspruch: 

Matthäus 18,21+22 Da trat Petrus herzu und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, welcher gegen mich sündigt? Bis siebenmal? Jesus antwortete ihm: Ich sage dir, nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmalsiebenmal! – 

Wir sind in einer Solidarität ohne Grenzen miteinander verbunden. Wir haben gegeneinander eine unendliche Schuld. Wir sind gegeneinander schuldig, weil wir miteinander verbunden sind. Wir sind einander schuldig, weil wir durch Gott und in Gott verbunden sind, weil wir Brüder sind. Wir sind einander alles schuldig, weil wir mit allem Gott gehören. Wir sind sozusagen in seinem Namen und als seine Stellvertreter für alles verantwortlich. Alles geht uns an; nichts ist uns fremd. Wir sind Priester und Hohepriester. Ganz besonders aber geht uns der Mensch, der Bruder an. Wir sind ihm alles schuldig. Nichts gehört nur uns. Wir sind nur Verwalter. Wir sind gegen den Menschen unendlich schuldig. Wir sind für ihn unendlich verantwortlich. Leonhard Ragaz aus „Die Gleichnisse Jesu“ Seite 61  

Ja abba Vater, Du hast uns deinen Kindern, unsere mehr oder weniger große Schuld erlassen und vergeben. Wir rechnen aber die Schuld von anderen genau zusammen und die ist meist höher als die Unsere. Das ist die Folge, dass wir unseren Schuldenerlass noch nicht völlig erfasst haben und so nicht von Deiner Vergebung voll durchflutet werden konnten. Unser Leben würde zum täglichen Fest, aber auch zur außerordentlichen Übernahme von Verantwortung, wenn wir in dieser Vergebung leben könnten. Und diese könnte uns reinigen von sämtlichen Ressentiments. So kommt die Umkehrung nur durch die Erkenntnis unserer eigenen Schuld und der unendlichen Vergebung durch Dich, durch die Annahme unserer Verantwortung für unsere Geschwister und für alle Menschen. Nur so kommt Freude auf und eine grenzenlose Solidarität, die für unsere Mitmenschen wahrnehmbar werden kann.