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Richter 16,15-19 / Epheser 3,16

Freitag 14.6.2024 – Der Fokus: Richter 16,4-31 Simsons Fall und Rache - Richter 16,15-19 / Epheser 3,16Die Kraft / Die Stärke - Julia Kaluza

In der engen Beziehung zu Jesus lernen, unsere Kraft wie Haare - auch durch Schwächen zurück geschnittene - wachsen zu lassen, um Helden Gottes werden zu können, die ihn durch ihr Leben – auch unscheinbar – verherrlichen können

Die Orientierung: 

Richter 16,15-19 „Wie kannst du nur behaupten, dass du mich liebst!", warf Delila ihm vor. "Du vertraust mir ja nicht einmal! Dreimal hast du mich jetzt schon getäuscht und mir nicht verraten, woher deine große Kraft kommt." Tag für Tag redete sie auf ihn ein und quälte ihn so sehr, dass ihm das ganze Leben verleidet war. Da öffnete er ihr sein Herz und sagte: "Noch nie sind mir die Haare geschnitten worden. Ich bin nämlich von Geburt an ein Nasiräer Gottes. Würde man mir die Haare abschneiden, würde ich meine Kraft verlieren und schwach werden wie andere Menschen auch." Delila merkte, dass er ihr jetzt alles offenbart hatte. Sie schickte jemand zu den Philisterfürsten und ließ ihnen ausrichten: "Diesmal müsst ihr selbst herkommen, denn er hat mir alles anvertraut!" Da kamen sie und brachten das versprochene Silber mit. Delila ließ Simson auf ihren Knien einschlafen. Dann winkte sie einen von den Männern herbei und ließ die sieben Haarflechten Simsons abschneiden. So fingen sie an, ihn zu bezwingen, und Simson verlor seine Kraft. 

Epheser 3,16 Ich bitte Gott, euch aus seinem unerschöpflichen Reichtum Kraft zu schenken, damit ihr durch seinen Geist innerlich stark werdet.

Haare stehen nicht nur in religiösen Darstellungen in engem Bezug zur Macht, auch Herrscher und Könige trugen Bärte und lange wallende Haare. Die häufigste bildliche Interpretation von Jesus Christus zeigt ihn mit langem gewelltem Haar. - Die Geschichte von Delila und Simson ist eine tragische. Die Haare Simsons haben hier eine ganz zentrale Rolle inne. „Danach gewann er (Simson) ein Mädchen lieb im Tal Sorek, die hieß Delila.“ So steht es im Buch der (Richter 16,4). Delila war eine Komplizin der Philister, welche dem großen Herrscher Simson feindlich gesinnt waren. Delila sollte als Lockvogel herausfinden, worin seine scheinbare Unbesiegbarkeit bestand. Auch wenn bisher nichts den großen Herrscher besiegen konnte, einer Frau gelang es in dieser biblischen Geschichte den Mann zu betören. Mehrfach konnte er ihr widerstehen, bis er doch auf einmal einen schwachen Moment verspürte und zu ihr sagte: „Es ist nie ein Scherenmesser auf mein Haupt gekommen, denn ich bin ein Geweihter Gottes (…). Wenn ich geschoren würde, so wiche meine Kraft von mir“ (Richter 16,16-21). Als er erschöpft in ihrem Schoss einschlief, rief sie nach einem Mann, der ihm seine Locken abschnitt und ihn somit entmachtete. Die Philister konnten ihn bezwingen und stachen ihm zusätzlich noch die Augen aus.

Simson, der scheinbar Unbesiegbare, der sogar ausgewachsene Löwen mit den bloßen Händen besiegt, wird kraftlos durch den Verlust seines Haars. Interessant ist auch, dass sich die Zuwendung Gottes scheinbar mit dem abgeschnittenen Haar verliert. Erst als die Haare wieder nachgewachsen waren, kehrten das Wohlgefallen Gottes und die Stärke Simsons zu ihm zurück. - Die Haare sind in dieser Erzählung Symbol für Stärke, Kraft und die Zuwendung Gottes. Fast schon mystisch wird hier das Haar inszeniert. Das Abschneiden der Haare ist ein bekanntes Symbol für die Entmachtung. Antiken Sklaven wurden oftmals die Köpfe kahl geschoren, und viele Krieger besiegelten auch symbolisch ihren Triumpf, indem die Unterlegenen einer Rasur unterzogen wurden. Beitrag von Julia Kaluza im Blog der TU Darmstadt Streethair: Körper, Mode und Ästhetik 

Ja mein Gott, danke für die Kräfte die Du mir durch Deinen Christus gibst. Das Wachstum dieser Kräfte, aber auch deren Beschneidungen durch Unreinheit und Inkonsequenz will ich wahrnehmen. Niemand soll zudem mich verführen können meine Kraft, wie meine Haare abzuschneiden. Ja ich will meine Kraft wachsen lassen wie ein Nasiräer seine Haare, dass Menschen um mich Deine Kräfte durch mich wahrnehmen können.