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Markus 14,27-30

Freitag 11.4.2025 – Der Fokus: Markus 14,27-31 Der Gang zum Ölberg - Markus 14,27-30Der Zusammenbruch der Persönlichkeit - Eugen Drevermann DREMEZ 551 

Den Kampf persönlich nicht gut dazustehen aufgeben, sondern im Meer von Gottes Liebe untergehen lernen – ohne Luft zu holen in Selbstrechtfertigungen und Egostrategien

Die Orientierung:

Markus 14,27-30 Da sagte Petrus zu ihm: "Und wenn alle an dir irre werden - ich werde dich nie verlassen!"  "Ich versichere dir", erwiderte Jesus, "noch heute Nacht, noch bevor der Hahn zweimal gekräht hat, wirst du mich dreimal verleugnen."„Ihr werdet mich alle verlassen", sagte Jesus zu ihnen, "denn es steht geschrieben: 'Ich werde den Hirten erschlagen und die Schafe werden sich zerstreuen.“ Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen."

Offenbar will Jesus den Zusammenbruch unserer moralischen Persönlichkeit erreichen. Es geht ihm um den Tod unserer ethischen Şelbstzufriedenheit, mit der wir glauben, gut sein zu können, einfach weil wir es wollen. Denn mit dieser Einstellung werden wir der Unheimlichkeit des Bösen im Menschen nicht gerecht, und wir werden auch Gott nicht gerecht, der uns alles vergeben muss, nicht nur das, was wir tun, sondern auch das was wir sind. Es ist ein erschütternder Gedanke, den eigenen moralischen Untergang, die eigene Unfähigkeit zum Guten akzeptieren zu sollen; aber erst so gewinnen wir ein Vertrauen, das uns von den Krämpfen und Vergeblichkeiten unserer guten Vorsätze und angestrengten Bemühungen im Feld der Angst befreit. Mit Absicht legt Markus gerade an dieser Stelle Jesus den Hinweis auf seine Auferstehung in den Mund (Markus 14,28); denn das ist es, Was wir an der Seite von Jesu lernen können: auch nach begangener Schuld, werden wir Gott nicht aus den Augen verlieren; er wird zu uns stehen, selbst wenn wir straucheln: erst jenseits des Zwangs zum Bösen im Getto der Angst, erst kraft eines unbedingten Vertrauens zu Gott, beginnt ein wahres Leben der Freiheit; erst dann liegt der Weg vor uns, den Jesus mit uns nach Galiläa, gehen wird. Wieviel müssen wir Menschen erst tun und hinter uns bringen, ehe wir spüren, dass wir wirklich von Gott umgriffen sind, in unserem ganzen Dasein, in Vergangenheit und Zukunft, möge passieren was will? Erst wenn wir tiefer an Gott glauben, als es im Korsett der Angst und der dazugehörigen moralischen Zielsetzungen unseres sogenannten guten Willens möglich ist, werden wir merken, dass wir Gott alles verdanken: unser ganzes Dasein, unser ganzes Leben. Erst der Zusammenbruch der Ethik, unserer gesamten moralischen Persönlichkeit, entlässt uns in das neue Leben, das Jesus uns schenken wollte, als er in „Galilaa“ zu uns redete. Dort werden wir ihn wiederfinden Eugen Drevermann aus „Markusevangelium 2.Teil“ Seite 551

Ja mein Gott, mein Zusammenbruch ist noch nicht so vollendet, dass Du mir in ein wirklich verwandeltes Leben vorangehen kannst. Nur härteste Konflikte, die Du inszenierst können uns wohl nur in diesen Zusammenbruch führen. Wir haben Dir nichts vorzuweisen, was gut sein könnte, außer dem das Du durch uns Gutes zur Welt bringst.