Der Hochmut

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Markus 7,20-23 / Jakobus 4,6

Freitag 7.2.2025 – Der Fokus: Markus 7,14-23 Die Ursache von Unreinheit liegt im Menschen selbst - Markus 7,20-23 / Jakobus 4,6Das Herz des Menschen / Der Hochmut - William Barclay BARMAR 155f

Die Unreinheit unseres Herzens immer besser wahrnehmen, zum Beispiel die Unreinheit des Hochmuts, um ihn dann durch usere Reinigungstablette Jesus in unseren Herzen auflösen zu lassen

Die Orientierung:

Markus 7,20-23 Und er sprach: Was aus dem Menschen geht, das macht den Menschen gemein; denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, gehen heraus böse Gedanken; Ehebruch, Hurerei, Mord, Dieberei, Geiz, Schalkheit, List, Unzucht, Schalksauge, Gotteslästerung, Hoffart, Unvernunft. Alle diese bösen Stücke gehen von innen heraus und machen den Menschen gemein.

Auch wenn es heute nicht mehr so zu sein scheint, so war doch das, was in diesem Abschnitt gesagt wird, nahezu die revolutionierendste Stelle des Neuen Testaments. Nachdem Jesus sich mit den Schriftgelehrten über die mündlich überlieferte religiöse Tradition auseinandergesetzt, ihnen die Unwichtigkeit der Handwaschungen klargemacht und sie darauf hingewiesen hat, dass die strikte Einhaltung ihrer Vorschriften sogar Ungehorsam gegen das Gesetz Gottes bedeuten kann, sagt er hier etwas noch Verblüffenderes, indem er erklärt, nichts, was von "außen in die Menschen eingehe, könne diese unrein machen.“ 

In Wirklichkeit sagte Jesus, dass Speisen und Dinge im eigentlichen religiösen Sinne niemals rein oder unrein sein, dass nur Menschen wirklich unrein sein können; ihre Hand- lungen nämlich, die das Produkt ihrer Herzen darstellen können sie unrein machen. Das war fürwahr eine neue, eine erschütternd neue Lehre. Die Juden hatten (und haben bis heute) ein ganzes System im Blick auf das entwickelt was "rein und unrein“ ist. Das alles erklärte Jesus jetzt ganz einfach für unwichtig, indem er behauptete, dass Unreinheit nur etwas mit dem zu tun habe, was aus dem Inneren der Menschen komme. 

Sodann folgt Hoffart. Das griechische Wort heißt eigentlich "vor anderen sichtbar". Die Haltung von Menschen, die allen Menschen mit Ausnahme von sich selbst, eine gewisse Geringschätzung entgegenbringen, wird so bezeichnet. Interessant an diesem Wort ist nach griechischem Sprachgebrauch, dass damit eine Verhaltens-weise gekennzeichnet wurde, die unter Umständen niemals deutlich zum Vorschein kam, weil der Betreffende sich nur ins- geheim mit anderen verglich weil er äußerlich Demut vortäuschen und doch innerlich hochmütig sein konnte,. Zuweilen freilich wird der Hochmut augenscheinlich. Die griechische Mythologie weiß von den Riesen, den Söhnen des Tartarus zu berichten, dass Sie in ihrem Hochmut den Himmel zu stürmen versuchten, jedoch von Herkules wieder hinabgeschleudert wurden. Das ist hyperephania: sich Gott gegenüber anmaßend verhalten, in seine Hoheitsrechte eingreifen. Deshalb ist Hoffart auch als, Gipfel aller Laster" bezeichnet worden, und deshalb ,,widersteht Gott den Hoffärtigen" (Jakobus 4,6). 

Die Liste dessen, was aus dem Herzen der Menschen kommt und von Jesus hier zitiert wird, ist wahrhaft erschreckend; wenn wir uns in sie vertiefen, schaudert es uns. Gleichwohl stellt sie eine Aufforderung an uns zu ehrlicher Selbstprüfung dar und soll uns keineswegs bloß abschrecken. William Barclay aus „Markusevangelium“ Seite 155f

Ja mein Gott, ich möchte mich durch Deinen Geist und Dein Wort prüfen lassen, als erstes einmal durchforste ich mich nach Hochmut. Lösche Du – Jesus in mir – das Vergleichen aus, das andere erniedrigt, aber auch erhöht. Nur gut, dass ich mich durch Dich reinigen lassen kann.