Esaus Geschlecht, die prophetischen Träume Josefs und sein tragischer Verkauf an Sklavenhändler - 1.Mose 36,1-37,36 - ca.1900 vor Christus

1.Mose 37,1-12 Josef hat prophetische Träume 

1.Mose 37,5-7 / 1.Mose 45,1-5 – Die prophetische Rede / Der Traum - LUXJOS 84f

1.Mose 37,12-28 Die Brüder verkaufen Josef nach Ägypten

1.Mose 37,19+20 - Die Prophetie - RAGBDU 242

Foto Holgus

.

1.Mose 37,5-7 / 1.Mose 45,1-5

Freitag 25.8.2023 – Der Fokus: 1.Mose 37,1-12 Josef hat prophetische Träume - 1.Mose 37,5-7 / 1.Mose 45,1-5Die prophetische Rede / Der TraumLUXJOS 84f

Träume deuten lernen, um zu erkennen, ob sie prophetisch sind, dem Reich Gottes dienen oder ob sie unserer Phantasie und Intuition entspringen ohne eine verwirklichbare Verheißung

Die Faszination:

Wenn der Erzähler der Josefsgeschichte mit Träumen arbeitete, dann war seinen Hörern bewusst, dass im Spiel der Menschen, in Hass und Liebe, in ihrem Reden und Nicht-mehr-miteinander-reden-können immer noch ein anderer mitspielte und mitsprach, nämlich der, der die Träume schickt. Träume waren ein „Alphabet des Himmels“. Wer sie zu deuten verstand, musste die „Grammatik der Götter“ beherrschen. Josef wusste um dieses Geheimnis wie wenige sonst.

1.Mose 37,5-7 Einmal hatte Josef einen Traum und erzählte ihn seinen Brüdern. Da wurde ihr Hass noch größer. "Hört doch, was ich geträumt habe!", sagte er zu ihnen. "Wir waren auf dem Feld und banden das Getreide in Garben zusammen. Auf einmal stellte sich meine Garbe auf und blieb stehen. Und zu meiner Überraschung stellten sich eure Garben ringsherum auf und verneigten sich vor meiner." - In den Träumen von Josef ging es um einen Positionswechsel zwischen Josef und seinen Brüdern. Aus dem Vorletzten sollte der Erste werden. War das bei Gott ebenso eine beschlossene Sache? Mit der Selbstunterwerfung der Brüder unter Josef enthüllt sich auch dieses Geheimnis erst vom Ende her. Da sehen die Brüder dann tatsächlich, was aus seinem Traum wurde: Wirklichkeit! Aber eine Wirklichkeit die anders aussah als sie anfänglich befürchten mussten. Josef setzte seine Herrschaft über die Brüder nicht ein, um sie zu demütigen, sondern um sie und ihre Familie zu erhalten. 1.Mose 45,1-5 Da konnte Josef sich vor seinen Leuten nicht länger beherrschen. Schnell schickte er sie alle hinaus. So stand niemand mehr bei ihm, als er sich seinen Brüdern zu erkennen gab. Er weinte so laut, dass die Ägypter es hörten; auch am Hof des Pharao hörte man bald davon. "Ich bin Josef!", sagte er zu seinen Brüdern. "Lebt mein Vater noch?" Seine Brüder aber brachten kein Wort heraus; fassungslos standen sie vor ihm. Da sagte Josef zu seinen Brüdern: "Kommt doch her!" Und als sie herantraten, sagte er: "Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. Erschreckt nicht und macht euch deswegen keine Vorwürfe! Denn Gott hat mich vor euch hierher geschickt, um viele Leben zu erhalten. Rüdiger Lux aus "Josef" Seite 84f


Foto Fotolia

.

1.Mose 37,19+20

Donnerstag 18.7.2013 - Die Chronik: Die Schöpfung, das Drama Mensch und der Segen Gottes - Der Fokus: Genesis / 1.Mose 37,12-28 Die Brüder verkaufen Josef nach Ägypten - 1.Mose 37,19+20 - Die Prophetie - RAGBDU 242 - Expedition im Segen Tag 11

Träume in und um uns - auch unter Leiden - zulassen und lernen sie zu deuten, dass sich Gottes Schöpferkraft durch deren Verwirklichung zu seiner Ehre durchsetzen können. 

Die Orientierung:

1.Mose 37,19+20 Und sie sprachen zueinander: Seht, da kommt der Träumer her! Jetzt wollen wir ihn doch töten und in eine Zisterne werfen und sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen; so wollen wir sehen, was aus seinen Träumen wird.

Die Vorsehung tritt im Leben Josephs zunächst als individuelles hervor. Eine ihrer Formen ist der Traum. Wir haben seine Bedeutung als Organ für die Sache Gottes, als Vision, Gesicht, schon am Beispiel des Jakobstraumes von der Himmelsleiter erwähnt. In der Geschichte Josephs wird seine Rolle noch größer. Der Traum hat aber noch allgemeine Bedeutungen: er ist als Vision und wohl auch noch als Ahnung, Intuition, die damit jedenfalls verwandt sind, ein Organ der Schöpfung. Ohne ihn kein wirkliches Schaffen, keine Kunst, nur Handwerk im menschlichen Sinne, nur Maschine und ohne ihn jedenfalls keine Geschichte, weder im Großen noch im Kleinen, weder im Allgemeinen noch im Speziellen, weder für die Gemeinschaft noch für den Einzelnen. – Der Traum, an den wir hier denken, ist vor allem auch Weissagung. Es kommt in ihm der schöpferische Sinn des Lebens zum Ausdruck. – Dabei taucht aber sofort eine Erscheinung auf, welche wie ein Schatten alle Träume und Visionen der Propheten und Genies begleitet: das Nichtverstandenwerden, von Seiten der Bestehenden und seiner Vertreter, der Hohn des bloßen Verstandes und die Eifersucht des bloßen Bestandes, die sich nicht durch etwas Größeres, als sie selbst sind, überbieten und verdrängen lassen wollen – auch ein Ur-Element der Geschichte. Leonhard Ragaz aus "Die Bibel eine Deutung - Urgeschichte" Seite 242