Das Wort Gottes selbstständig studieren und verkörpern

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Lukas 1,1-4

Mittwoch 22.12.2021 – Der Fokus: Lukas1,1-4 Lukas widmet Theophilus sein EvangeliumLukas 1,1-4Der Jesuslauf - Das Wort Gottes selbstständig studieren - Holgus 

Jesus nachfolgen wie einen öffentlichen und inspirierenden Lauf querfeldein ihm nach durchs Leben verstehen und zunehmend gemeinsam laufen

Die Vision:

Lukas 1,1-4 Schon viele haben sich darangesetzt, einen Bericht über die Ereignisse zu schreiben, die bei uns geschehen sind und die wir von denen erfahren haben, die von Anfang an als Augenzeugen dabei waren und dann den Auftrag erhielten, die Botschaft weiterzusagen. Nun habe auch ich mich dazu entschlossen, allem von Anfang an sorgfältig nachzugehen und es für dich, verehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben.  So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Dinge überzeugen, in denen du unterwiesen worden bist. 

Solch einen Entschluss zu fassen, über Jesus und sein Leben eine Chronik zu schreiben ist sicher nicht von heute auf morgen bei dem Arzt und Reisebeleiter von Paulus Lukas gefallen, eine Vision muss ihn dazu beflügelt haben und sein Schreiben inspiriert haben. Vor ihm haben sich damit viele versucht, wie er berichtet, aber auch sicher viele nach ihm. Aber nur 4 Evangelien wurden in die Bibel aufgenommen. Interessant wäre es die anderen zu studieren und zu erfahren, warum sie nicht aufgenommen wurden. Er bildet durch sein Evangelium seine persönliche Spiritualität ab und wir die wir es studieren können unsere aus ihr heraus entwickeln. 

Der Jesuslauf – ein persönlicher Studiengang inspiriert durch die Bibel, um Jesus besser nachzufolgen - ist solch eine persönliche Weiterentwicklung. Dies ist sicher nicht der Erste und wird nicht der Letzte sein, an einigen orientiere ich mich und bin gespannt auf die Zukünftigen. Meine Vision war immer, dass der Jesuslauf von mehr Christen gestaltet und gelebt wird. Wer daran Interesse hat, der kann mich anschreiben und ihn dann mitgestalten. Ich hatte keinen bestimmten Adressaten, Lukas hatte seltsamerweise nur einen: Theophilus. Anselm Grün vermutet, dass er ein Buchverleger war, dem Lukas die zwei Bücher, das Evangelium und die Lukasgeschichte gesendet hat. Er hat ihn sicher nicht für die Menschheit geschrieben, die sich von diesem Evangelium hat inspirieren lassen, das durch das Buch aller Bücher weltweit Veröffentlichung fand und findet. Er hatte die Hoffnung dass die Bücher veröffentlicht würden.

Meine Vision weitet sich heute aus. Der Jesuslauf soll Menschen wie das Lukasevangelium von der Zuverlässigkeit der Botschaft von Jesus überzeugen und zur Nachfolge inspirieren. Priszilla hat einmal angefangen Priszilla - priszillaJimdo-Page! Und hat damit ein gutes Beispiel gegeben. Leider hat sie seit über einem Jahr mit dem öffentlich bezeugten Laufen aufgehört. Es ist auf jeden Fall spannend, die eigenen Inspirationen und das Labern das sich von ihnen ableitet aus der Bibel bzw. den Evangelien herauswachsen zu lassen. Ich weiß nicht wie lange Lukas für seine beiden Werke gebraucht hat. Der Jesuslauf hat 1993 aus kleinen Anfängen begonnen. Alles braucht seine Zeit.  Holgus 22.12.2021

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Lukas 2,46+47 / Lukas 2,52

Montag 4.1.2021 – 2.SONNTAG NACH DEM CHRISTFEST – Der Predigttext: Lukas 2,41-52 Der zwölfjährige Jesus lässt sich im Tempel unterweisen - Lukas 2,46+47 / Lukas 2,52Das Wort Gottes selbstständig studieren und verkörpern - Pfarrer Eberhard Grötzinger

Geistlich und persönlich umfassend reifen, indem wir selbstständig aus dem Wort Gottes – auch im Diskurs mit anderen - wie Jesus alle Register ziehen, um wie er an Weisheit, sowie Gnade bei Gott und den Menschen zuzunehmen

Die Faszination:

Lukas 2,46+47 Nach drei Tagen endlich entdeckten sie ihn im Tempel. Er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen zu und stellte ihnen Fragen. Alle, die zuhörten, staunten über sein Verständnis und seine Antworten. 

Nun hat die Geschichte aber noch eine religiöse Tiefendimension, die vermutlich schuld daran ist, dass sie überhaupt in der Bibel steht. Der 12-jährige Jesus ist ja nicht nur äußerlich eigene Wege gegangen. Er fängt auch an, im Nachdenken über den Glauben eigene Wege zu gehen. Er will wissen, was es auf sich hat mit der überlieferten Religion, in der er erzogen worden war, mit den Geboten, mit dem Tempel, mit den religiösen Vorschriften, mit den Riten und Gebräuchen. Und da hat er im Tempel die Gelegenheit, die Theologen, die von Berufs wegen darüber Auskunft geben können, zu befragen.

Da gab es damals sicherlich eine Menge zu kritisieren am Tempelbetrieb zu Jerusalem, so wie es auch heute – seien wir ehrlich – auch an unserer Kirche manches zu kritisieren gibt. Da gab es viele Fragen auch in Bezug auf Gott und Gottes Wirken in der Welt – wie sich auch heute für jede Generation neu und elementar die Frage stellt nach Gott und dem Wissen von ihm, nach der Verbindung zu Gott und der Verlässlichkeit der überlieferten Aussagen über ihn. Nicht immer stellen sich die Fragen über Gott mit derselben Wucht. Aber ganz ohne Fragen geht es offenbar nicht. Ein einfaches, gläubiges Nachsprechen der vorgegebenen Texte reicht nicht. Es hat Jesus nicht gereicht, wie die Geschichte von ihm als Zwölfjährigem beweist. Es reicht auch uns nicht. Wir müssen auch in Sachen des Glaubens eigene Wege gehen. Wir müssen eigene Antworten finden, was Christsein bedeutet, und dies für uns selbst definieren. Ist das schlimm? Das ist zumindest gefährlich. Es enthält das Risiko des Irrtums, des Zurechtlegens, des Irrglaubens und Unglaubens. Jesus selbst kam im Nachdenken über religiöse Fragen zu einer Auffassung, die für die Schriftgelehrten, denen er als 12-jähriger Junge noch treu zuhörte, eine reine Gotteslästerung war.
Es kann sein, die eigene Erkenntnis in Sachen des Glaubens macht einsam. Und erst nach einer längeren Wegstrecke des Suchens, des Fragens, des Erprobens ergeben sich neue Gemeinsamkeiten mit anderen Menschen, die offenbar auf demselben Weg unterwegs sind. So ist das auch heute, wenn Christus in uns Gestalt gewinnt. Er überspielt unsere Fragen nicht. Er nimmt sie ernst. Denn sie gehören zu uns. Und wenn er uns mit seinem himmlischen Vater in Verbindung bringt, dann möchte er uns ganz dabeihaben, mit allem, was wir sind und haben, mit all unseren Gefühlen und allen unseren Gedanken, mit unserer Geschichte und mit unseren Widersprüchen. Es ist ein lebendiges Gespräch, in dem wir sowohl Fragen stellen als auch uns selbst fragen lassen. Und wenn wir Glück haben, geschieht dann auch bei uns, was Lukas vom heranwachsenden Jesus berichtet: Lukas 2,52 Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.
Pfarrer i.R. Dr. Eberhard Grötzinger, Stuttgart-Weilimdorf aus seiner Predigt