Das neue Herz

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1.Könige 3,7-9

9.SONNTAG NACH TRINITATIS 6.8.2023 - 1.Könige 3,7-9 Das neue Herz / Die Weisheit und EinsichtDekanin Dr. Juliane Baur, Schorndorf

Unser neues Herz in Christus unter anderem voller Weisheit im Glauben wahrnehmen, dass wir Weisheit ausüben können wie König Salomo

Die Orientierung:

1.Könige 3,7-9 Und nun, Jahwe, mein Gott, du selbst hast deinen Diener anstelle meines Vaters zum König gemacht. Doch ich bin noch sehr jung und weiß weder aus noch ein. Dein Diener steht mitten in dem Volk, das du erwählt hast. Es ist ein großes Volk mit vielen Menschen, die niemand zählen kann. So gib deinem Diener ein Herz, das auf dich hört, damit er dein Volk recht richten und zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Wie kann ich sonst dieses schwierige Volk regieren?"

Salomo wünscht sich etwas, bei dem wir gleich spüren, dass es ein guter Wunsch ist: ein hörendes, weises, verständiges Herz, um ein Leben nach Gottes Weisung und Gebot führen zu können. Ein bescheidener Wunsch ist das keineswegs, auch wenn es im ersten Moment vielleicht so klingt. Ein solches Herz ist vielmehr der Schlüssel zu allem anderen und genau das, was einer braucht, der viel Verantwortung hat und andere be- oder verurteilen muss.
Spannend finde ich, dass das Herz in den unterschiedlichen Bibelübersetzungen verschieden charakterisiert wird. Martin Luther übersetzt, dass Salomo sich ein „gehorsames“ Herz wünscht. Er betont damit, wie wichtig Gottesfurcht und direkte Bindung an Gott für einen König sind. In der Übersetzung der Basisbibel ist von einem „hörenden“ Herz die Rede, das nötig ist, um Gut und Böse zu unterscheiden, und dessen Besonderheit es ist, dass es Gottes Gabe ist und nicht erschlichen wie in der Paradiesgeschichte, als Eva dem Adam von der Frucht eines Baumes zu essen gibt. Ich meine, dass beides zusammengehört: Es geht um das Erkennen von Gut und Böse in Rückbindung an Gott.

Salomo weiß, dass er sein Königtum Gott verdankt. Er weiß, dass Gott ihm schon viel Gutes getan hat. Und er weiß auch, dass er sein Leben lang dranbleiben muss. Dass Gottes Wille für uns nicht immer eindeutig zu erkennen ist, sondern von Fall zu Fall entschieden werden muss. Er fühlt sich wirklich jung. Er fühlt den Druck des Lebens, die Last der Verantwortung. „Ich weiß nicht aus noch ein“, „ich habe wichtige Erfahrungen, die einen Menschen innerlich wachsen lassen, noch nicht gemacht“, denkt er. Wer sich traut, sich so etwas einzugestehen, hat sich schon auf den Weg gemacht, ist zumindest schon ein bisschen weise. Was Salomo meines Erachtens aber vor allem verändert, das ist die direkte Begegnung mit Gott im Traum. Gott traut ihm etwas zu. Gott reicht ihm die Hand. Und dann erfüllt Gott seinen Wunsch – und mehr.

Lassen Sie uns, dies vor Augen, zurückkehren an den Anfang der Geschichte. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie sich wünschen? Würden Sie lange nachdenken und versuchen, alle möglichen Konsequenzen des Wunsches zu bedenken? Das wäre sicher nicht schlecht, aber ich befürchte, es würde ziemlich lange dauern. Vielleicht könnten wir es uns aber auch leichter machen. Wie wäre es, wenn wir uns einfach auch ein hörendes Herz wünschten – wie Salomo? Wenn wir uns Gott anvertrauten und unsere Träume träumten, egal, ob es Nacht ist oder Tag?
Was würde das heißen? Sicher nicht, dass wir keine Fehler machen würden. Das wäre unrealistisch. Aber ich glaube auch kaum, dass immer alle glücklich waren mit Salomos Urteilen, die entlarvend gewesen sein müssen, Unrecht aufgedeckt und Menschen aus Bequemlichkeiten herausgeholt haben.
Aber es würde heißen, bei dem, was jemand tut, immer mit dem eigenen Herzen dabei zu sein. Es würde heißen, den eigenen von Gott gegebenen Gaben zu trauen. Es würde heißen, die kleinen Schritte zum Frieden nicht geringzuschätzen, sondern sie zu gehen.
Wichtig wäre dabei zu wissen, dass man selbst Teil des Ganzen ist, einerseits dazugehört zu den Kindern Gottes und andererseits sich selbst nicht ausschließen kann beim Bedenken der Folgen des eigenen Tuns. Wichtig wäre dabei, nicht aufzugeben – zum Beispiel bis alle sicher und in Würde leben können, ohne Angst und mit einem Zuhause. Wir würden gemeinsam träumen und an das Gute glauben, das Gott für uns vorgesehen hat, ohne gutgläubig zu werden. Wir würden auf die achten, die sonst durchs Netz fallen und Schritt für Schritt Gerechtigkeit und Frieden realisieren. Wir wären offen für Gottes gute Weisung für uns, würden uns immer wieder hörend an ihn wenden, um im Einklang mit seinem Willen zu leben, soweit uns das möglich ist. Wir würden das Leben feiern im Vertrauen auf Gott, und wir würden das gemeinsam tun. Was sollte uns daran hindern? Amen. Dekanin Dr. Juliane Baur, Schorndorf in ihrer Predigt zum 9.Sonntag nach Trinitatis 2023

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Hesekiel 36,26

Montag 7.11.2022 – Der Fokus: Hesekiel 36,16-38 Die Erneuerung Israels durch Gottes Geist - Hesekiel 36,26Das neue Herz - RUTIHZ 174

Gott unsere neuen Herzen immer besser programmieren und durch seinen Geist durchfluten lassen, dass wir selbstverständlich das Leben führten und die Werke umsetzen, die er für uns vorgesehen hat. 

Die Faszination:

Hesekiel 36,26 Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist: Das versteinerte Herz nehme ich aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges dafür. Ich lege meinen Geist in euch und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und euch nach meinen Rechtsbestimmungen richtet.

Einstein hat recht, als er sagte: „Das Problem unserer Zeit ist nicht die Atombombe, sondern das menschliche Herz!“ Das Problem unserer Zeit sind nicht die schlimmen Verhältnisse, sondern die Menschen selbst. Unser Herz ist fehlgesteuert. Die meisten sind ich-programmiert, Machtstreben, Selbstverwirklichung und Geltenwollen geben den Ton des Herzens an. Wir brauchen erneuerte Herzen. Steinende Herzen sind harte Herzen, sie reagieren nicht, sie fühlen nicht, sie lassen sich von der Not der anderen nicht erweichen. Nicht nur dem Volk Israel hat der Prophet Hesekiel die Erneuerung des Herzens versprochen. Wer sich Christus ausliefert, wird eine Revolution seines Herzens erleben. Und eine solche Herzoperation haben wir alle notwendig. Reinhold Ruthe aus „Ich habe Zeit für Dich“ Seite 174