Onlinefoto Bing

.

1.Samuel 8,4-5

Dienstag 25.6.2024 – Der Fokus: 1.Samuel 8,1-22 Israel begehrt einen König - 1.Samuel 8,4-5Gott als KönigLeonhard Ragaz RAGBDI 118

Gott Gott und Jesus König sein lassen und keinen anderen Glanz von Macht und Dominanz für sich und andere Menschen anstreben und anbeten  

Die Orientierung:

1.Samuel 8,4-5 Da kamen alle Ältesten Israels bei Samuel in Rama zusammen. Sie sagten zu ihm: "Du bist alt geworden, und deine Söhne folgen nicht deinem Beispiel. Setz deshalb einen König über uns ein, damit er für Recht bei uns sorgt, wie es bei allen Völkern üblich ist." 

Der biblische Bericht im Kapitel 1.Samuel 8 betrachtet das Verlangen nach dem König als einen Abfall von Gott. Denn nach Israels Wesen und Berufung soll Gott sein König sein, er allein. Und wir wissen ja in der Tat, wie das echte Israel über König und Königtum gedacht hat. Denken wir bloß an die Fabel Jothams. Aber es braucht zum Festhalten an dem Königtum Gottes allein und dem Anarchismus der Unmittelbarkeit unter Gott eben eine Kraft, die nur aus Gott strömt. Wenn diese Kraft nicht mehr da ist, wird das Verlangen nach dem König natürlich. Denn wenn man nicht mehr in Gottes Geist und Recht selbst die Verantwortung tragen mag, dann begehrt man nach einem, der sie für uns trägt. Wenn Gottes Recht nicht mehr gilt, weil man Gott verlassen hat, dann entsteht das Chaos, und wenn man so nicht mehr von Innen her Ordnung zu schaffen vermag, schreit man nach einer Macht, die sie von Außen her schafft der doch zu schaffen scheint. So wird aus dem Verlangen nach Gott das Verlangen nach dem König. Wozu noch Eines kommt: Um den König herum ist ein gewisser Glanz: ein Glanz von Macht und Herrlichkeit, ja etwas wie ein Glanz Gottes. Dergleichen glauben die Israeliten anderwärts zu sehen, und darum möchten sie es  auch haben.

Samuel ist von dieser Entwicklung im tiefsten betroffen. Sie richtet sich nicht nur gegen ihn selbst, sondern auch gegen Gott. Sie bedeutet Preisgabe des Anspruches Gottes, Missachtung der Religion, Säkularisierung Aber Gott spricht zu ihm: ,,Das Verlangen des Volkes wendet  sich ebenso gegen mich wie gegen dich. Aber es ist, so wie die Dinge liegen, nichts dagegen zu machen. Es ist die notwendige Frucht des Abfalls von mir. Stelle ihnen noch einmal vor, was es bedeutet, wenn sie den König mir vorziehen. Dann lass sie machen." Und das tut Samuel in den berühmten Worten über das Königtum. Leonhard Ragaz aus „Die Bibel eine Deutung – Die Geschichte Israels / Die Propheten“ Seite 118

Ja mein Gott, Du bist König und sollst meiner sein! Vergib mir, dass ich immer wieder davon abgewichen bin und wahrscheinlich auch immer wieder abweiche. Immer mehr will ich aber auf diese Spur kommen, Dein Diener, ja noch besser als Dein Sohn zu leben, der Dich Gott als Vater versteht, ohne den er nichts tun kann und dessen Willen er tun will.