Jesaja 56,1-58,14 – Die Gerechtigkeit kommt, den Gedemütigten wird geholfen und das rechte Fasten erfüllt Menschen mit der Lust an Gott – ca. 550 vor Christus

Jesaja 57,14-21 Gottes Hilfe für die Zerschlagenen 

Jesaja 57,15 – Selig sind die Armen - Charles H.Spurgeon 

Jesaja 57,15 / Johannes 10,10 / Römer 8,33-35 – Die Seelenführung / Die Sünde der Selbstgerechtigkeit - Martin Schleske SCHWER 247

Jesaja 58,6-8 – Gerechtigkeit leben / Das wahre Fasten / Die Coronakrise - Prälatin Dagmar Zobel

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Jesaja 57,15

Dienstag 14.12.2021 – Der Fokus: Jesaja 57,14-21 Gottes Hilfe für die Zerschlagenen - Jesaja 57,15 – Selig sind die Armen - Charles H.Spurgeon 

Die Versuchung erkennen von Wohlstand verwöhnt und ohne göttliche Ansprüche zu sein, dem Leben mit Herzensbildung aus dem Weg zu gehen, dadurch von Gott abgeschirmt nicht mehr von ihm erreichbar zu sein 

Die Orientierung: 

Jesaja 57,15 Denn so spricht der hohe und erhabene Gott, der ewig lebt und dessen Name 'der Heilige' ist: "Ich wohne in der Höhe, in unnahbarer Heiligkeit, doch bin ich auch den Zerschlagenen nah, deren Geist niedergedrückt ist, und belebe den Geist dieser Gedemütigten neu, richte das Herz der Zerschlagenen auf. 

Manche sagen, dass sie nie getröstet worden sind, sie bedurften dessen nie; sie nehmen nichts zu Herzen. Zu dieser Gesellschaft gehören die, welche frei geboren sind und niemals in irgend einer Unterdrückung von Menschen waren, und doch durch ihr Prahlen die Ketten ihres Stolzes klirren lassen. Die, welche nie verwundet waren, und deshalb nie geheilt wurden, mögen sich ihres Zustandes rühmen, aber die Zeit wird kommen, wo sie wünschen werden, es würde anders mit ihnen stehen und den Geringsten beneiden, die zerbrochenen Herzens und von Jesu verbunden sind. Ein Tag wird anbrechen, wo die Selbstgerechten, die sich jetzt selbstgefällig in Zion fühlen, mit Freuden tauschen würden mit denjenigen, die sie jetzt als mürrisch und trübsinnig verachten. Charles H.Spurgeon aus Evangeliums.net

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Jesaja 57,15 / Johannes 10,10 / Römer 8,33-35

Freitag 15.11.2024 – Der Fokus: Jesaja 57,14-21 Gottes Hilfe für die Zerschlagenen - Jesaja 57,15 / Johannes 10,10 / Römer 8,33-35 – Die Seelenführung / Die Sünde der Selbstgerechtigkeit - Martin Schleske SCHWER 247

Uns von Gott in Christus immer wieder neu annehmen lassen und es genießen, um der Selbstgerechtigkeit in uns und den Anschuldigungen uns gegenüber, nicht zu viel Macht über unser Selbstwertgefühl in Christus zu geben

Die Umkehr:

Jesaja 57,15 Denn also spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt und dessen Name heilig ist: In der Höhe und im Heiligtum wohne ich und bei dem, welcher eines zerschlagenen und gedemütigten Geistes ist, auf dass ich belebe den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen erquicke.

Es fühlt sich gut an, gut zu sein. Eine gewaltige seelische Armada (psychische Abwehrmechanismen) verteidigt in uns die Überzeugung, wir seien gut. Zum inneren Aufgebot gehören Verdrängung, Verleugnung, Verneinung, Flucht, Spaltung, Übertragung, Abstraktionsbildung, Intellektualisierung, Idealisierung, Rationalisierung und viele mehr - die Seele ist einfallsreich in der Abwehr von Hilflosigkeit und in der Verteidigung ihres Selbstwertgefühls. Doch das Gewissen - die moralische Supermacht des inneren Menschen - greift dem sich verteidigenden Selbstgefühl ans Herz, es droht die Selbstkränkung im finsteren Verlies von Schuld, Selbstanklage, gefühlter Wertlosigkeit, Würdelosigkeit und Scham Um es so weit nicht kommen zu lassen, wird in uns ein elementares Bedürfnis wirksam, alles richtig zu machen und uns keine Fehler zuschulden kommen zu lassen. Wir entfalten die Macht der Selbsterziehung und eine große Strenge gegen uns selbst. Um den Gedankengang an dieser Stelle abzukürzen: Moralische Perfektionisten haben wenig Chance auf echte Gottesnähe denn ständige Selbsterziehung und Schuldgefühle machen sie klein und unwirksam gegenüber dem Wirken der göttlichen Gnade und unerreichbar für das >Leben in seiner vollen Genüige" (Joh 10,10). 

Um aus der Erfahrung der Gottesgnade zu leben, ist eine heilsame (selbstbekehrende) Kapitulation der Selbstgerechtigkeit unumgänglich: Ich muss nicht gut sein. Ich muss meine Anerkennung bei Gott und mir selbst nicht verdienen Ich muss meine Würde weder beweisen noch verteidigen. In den Worten der Bibel wird die Lösung aus der Selbstgerechtigkeit aufgezeigt: Wer will uns beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. Wer will uns trennen von der Liebe Christi? (Römer 8,33-35). 

Menschen, die noch immer glauben, sie müssten es Gott recht machen, da sie voller Trennungsängste sind, leben nicht in Christus. Sie unterwerfen sich einem religiösen Geist, der sie bindet. Dieser ist ein Feind des Heiligen Geistes. Die Stärke des religiösen Geistes ist die Anklage; seine Lüge, es gäbe so etwas wie ein himmlisches Punktesystem, es müsse ein bestimmtes moralisches Niveau oder menschliches Gewicht erreicht werden, um sich ein göttliches Ja zu erwürdigen. Die primitive Lüge: Du wirst akzeptiert und gesegnet, wenn du gut genug bist. 

Wo aber der Heilige Geist wirksam ist, da ist Freude, innere Befreiung, Leichtigkeit, Dankbarkeit, Freiheit, Erlösung: es ist die Gabe, die Gottesliebe zu sehen. Wer in dieser Liebe ruht der hat vor allem gelernt, sich von ihr beschenken zu lassen. Er lässt sich in Ruhe. Was ist der Rat der Seelenführung? Nimm dich nicht in Schutz! Ein Größerer muss es tun. Martin Schleske aus „Werkzeuge“ Seite 247

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Jesaja 58,6-8

Montag 15.2.2021 – SONNTAG ESTOMIHI – Der Predigttext: Jesaja 58,1-9 - Jesaja 58,6-8Gerechtigkeit leben / Das wahre Fasten / Die Coronakrise - Prälatin Dagmar Zobel

Das wahre Fasten lernen, das Gott gefällt, Verzicht an Konsum üben, die Unterdrückung von Menschen abschaffen, die Bedürftigen unterstützen und der Schöpfung durch einen neuen Lebensstil gerecht werden

Der Lebensstil:

Jesaja 58,6-8 Nein, ein Fasten, das mir gefällt, ist so: Löst die Fesseln der Ungerechtigkeit, knotet die Jochstricke auf, gebt Misshandelten die Freiheit, schafft jede Art von Unterdrückung ab! Ladet Hungernde an euren Tisch, nehmt Obdachlose bei euch auf! Wenn du jemand halbnackt und zerlumpt herumlaufen siehst, dann gib ihm etwas anzuziehen! Hilf dem in deinem Volk, der deine Hilfe braucht! Dann strahlt dein Licht wie die Morgenröte auf, und deine Wunden heilen schnell. Dann zieht die Gerechtigkeit vor dir her, / und die Herrlichkeit Jahwes wird deine Nachhut sein. 

 Wie geht Fasten? Die prophetische Rede stellt das sehr klar und deutlich vor Augen. Da kann man nichts missverstehen. Umkehr und Buße und Fasten haben in erster Linie etwas mit einem gerechten Ausgleich zu tun. Es geht um den Versuch, Verhältnisse wieder herzustellen, die das Leben für alle möglich macht, so wie Gott es für seine Menschen gedacht hat.

Ein Verzicht, der nur mir selbst zugutekommt, meiner Gesundheit, meinem Körper, meiner Seelenruhe, der geht an dem vorbei, worauf dieses Fasten zielt. Eigentlich wissen wir das doch. Eigentlich sollte es anders sein: Aus meiner Fülle teile ich etwas, damit andere leben können, meine Privilegien will ich nicht um den Preis behalten, dass anderen dafür die Lebensgrundlagen entzogen werden, meine Macht will ich nicht nutzen, um anderen die Freiheit zu nehmen. Reichtum, Fülle und Überfluss sollen wir einsetzen, um anderen zu helfen. Es ist uns aufgegeben, für einen Ausgleich zwischen Reich und Arm zu sorgen. Das ist die Aufgabe, die uns Gott stellt. Damit wir sie erfüllen können, müssen wir tatsächlich etwas aufgeben. Etwas von unserem Geld, von unserer Zeit. Und weil unsere Lebensweise Einwirkungen auf das Weltklima hat und weil der Klimawandel schlimme Folgen auf der ganzen Erde mit sich bringt, deshalb müssen auch wir etwas von unserem gehobenen Lebensstil aufgeben. Es sind halt nicht nur andere Kräfte, die diese Katastrophe beschleunigen, es sind auch wir.
Die Pandemie führt uns so deutlich vor Augen, wie wir als Weltgemeinschaft aufeinander gewiesen sind. Umkehr und Umdenken sind nötig, um diese Herausforderung gemeinsam zu bewältigen.
Prälatin Dagmar Zobel, Freiburg aus ihrer Predigt zum Sonntag Estomihi 2021