Die Macht des Spiritismus

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1.Samuel 28,5-7

Dienstag 20.8.2024 Der Fokus: 1.Samuel 28,1-25 Saul in Verzweiflung vor seiner letzten Schlacht - 1.Samuel 28,5-7Die Macht des Spiritismus - Leonhard Ragaz RAGBDI 158+159

Der Verzweiflung - geboren aus der Gottlosigkeit - nicht nachgeben und sich dem Spiritismus in irgendeiner Form ergeben, sondern den Weg wieder zu Gott suchen und wieder zu ihm zurückfinden

Die Mahnung:

1.Samuel 28,5-7 Als Saul das Heer der Philister sah, erschrak er und wurde ganz entmutigt. Er fragte Jahwe, doch Jahwe gab ihm keine Antwort, weder durch Träume noch durchs Los, noch durch einen Propheten. Da befahl Saul seinen Dienern: "Sucht mir eine Totenbeschwörerin! Ich will zu ihr gehen und sie um Rat fragen!" Seine Diener sagten: "In Endor lebt eine solche Frau."

Dem inneren Zustand des Königs Saul entspricht - wie zu geschehen pflegt - die verhängnisvolle Entwicklung der Lage. Es werden vor allem die Philister wieder mächtiger als je. Saul erkennt, dass er ihnen nicht gewachsen ist. Und nun entwickelt sich eine notwendige Dialektik: In der Verzweiflung verfällt Saul dem Aberglauben. Er, der in den Zeiten seiner kraftvollen Beziehung zu dem Lebendigen Gott alle Zauberei ausgerottet hat, geht in der Nacht vor der letzten Philisterschlacht verkleidet  zu einer Zauberin, der sogenannten Hexe von Endor. Er verlangt von ihr, daß sie ihm den Geist Samuels, des inzwischen Verstorbenen, heraufbeschwöre. Denn von Samuel kommt er nicht los. Zweierlei gelangt darin zum Ausdruck. Im Zusammenbruch seines unmittelbaren persönlichen Verhältnisses zu  Gott wendet sich Saul der institutionellen Religion zu, die ihm Samuel verkörpert. Aber er tut es auf dem Wege des Aberglaubens. Er ist gottverlassen, den Geistern und Mächten verfallen. Und darum machtlos. Er stöhnt, der gewaltige Mann, vor dem erschienenen Samuel auf: „Ich bin in großer Not." Aber er erfährt nicht Hilfe und Erbarmen, sondern bloß den Spruch des Gerichtes. Und bricht zusammen. Die Zauberin aber stärkt ihn durch irdlische Speise zum letzten Gang in die Schlacht, die vornherein verloren ist.  Es ist eine Geschichte von erschütternder Gewalt, welche das 28, Kapitel des ersten Samuelbuches erzählt und eine ewige Geschichte. Die Geschichte der Verzweiflung aus Gottverlassenheit, des Abfalls von  Gott zu der Religion des Zaubers, des Geisterkultus, der Astrologie und Anthroposophie, des Spiritismus und so fort, mit der Katastrophe als Ende  im Einzelleben wie im Leben der Völker und der Völkerwelt. Die Katastrophe erfolgt. Auf der Hohe von Gilboa, die einst den Sieg des Glaubens gesehen, vertreten durch Debora, erfolgt die Niederlage der Verzweiflung. Jonathan fällt durch die Philister und Saul durch eigene Hand. Es ist das Ende der Verzweiflung. Leonhard Ragaz aus „Die Bibel eine Deutung - Die Geschichte Israels / Die Propheten“ Seite 158+159