Im Frühjahr des Jahres 30 wanderte Jesus und seine Begleiter durch den Jordangraben. Am Ende des dritten Tages kamen sie nach Jericho, jene uralte Oasenstadt, die Herodes der Große zu einem luxuriosen Badeort mit Amphitheater, Pferderennbahn und künstlichen Seen ausgebaut hatte. Die Stadt war voller Pilger, die frühzeitig zum Passahfest nach Jerusalem wollten, um vorher die gebotenen Reinigungen vorzunehmen. Das Gedränge in den Gassen war groß, und wo Jesus mit seinem Anhang vorüberkam, bildeten sich Trauben von Schaulustigen, die einen Blick werfen wollten auf den Mann aus Nazareth, über den so viele Geschichten im Umlauf waren. Als Jesus an einem Maulbeerbaum vorbeiging, sah er in den Zweigen einen Mann, der neugierig zu ihm hinunterspähte. (Lukas 19,1-10).  Alois Prinz aus "Jesus von Nazareth" Seite 167 - PRIJVN 168 Lukas 19,1-10 Jesus entdeckt Zachäus und kehrt bei ihm ein.

Im Tempel ist Jesus ein gefragter Mann. Jüdische Männer aus Griechenland wollen ihn unbedingt kennenlernen und mit ihm sprechen. Aber vor allem sind es die religiösen Führer des Volkes, Priester und Schriftgelehrte, die sich ihm in den Weg stellen und ihn in Streitgespräche verwickeln. Immer wieder geht es um die Frage, woher Jesus das Recht nimmt, im Namen Gottes zu sprechen und zu handeln. Die Fragesteller wollen Jesus in die Enge treiben und ihn der Gotteslästerung überführen. Mit den Schriftgelehrten verbündet haben sich die Anhänger der Nachkommen  des Königs Herodes, Herodianer genannt. Sie vertreten eine romfreundliche Politik und befürchten Unruhen, wenn die Menge eine charismatische Figur wie Jesus zum Messias ausruft. Eine Gruppe von Pharisäern und Herodianern ist dann auch , die im Tempel auf Jesus zukommt. Alois Prinz aus „Jesus von Nazareth“ PRIJVN 175 Matthäus 22,15-21 Jesus beantwortet die Frage nach der Steuer

​Der Ort, den die Gruppe aussuchte, war eine Plantage mit Olivenbäumen, die bekannt war als Garten Getsemani, was so viel heißt wie Ölkelter. In einem kleinen Gehöft wurde hier das Öl aus den geernteten Oliven gepresst. Auf dem Gelände befand sich noch eine Felsengrotte, in der man zur Not auch die Nacht verbringen konnte. Die Jünger waren nach dem langen Tag todmüde und wollten sich auch gleich hinlegen. . Jesus aber bat sie mit ihm wach zu bleiben , denn er konnte nicht schlafen, dazu war er zu unruhig und bedrückt. Alois Prinz aus „Jesus von Nazareth“ Seite 184 PRIJVN 184 Matthäus 26,36-46 Das Nachtgebet von Jesus im Garten Gethsemane

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Markus 12,13-17

Montag 24.3.2025 – Der Fokus: Markus 12,13-17 Jesus pariert die Frage nach der Steuer - Markus 12,13-17 – Eigentum Gottes sein - Alois Prinz PRIJVN 176+177

Sich als Gottes Eigentum hinhalten, sich von ihm prägen lassen, ihn in unseren Umfeldern ähnlich in unserem Staat verkörpern, indem wir ihn durch unser Engagement mitprägen

Die Orientierung:

Markus 12,13-17 Später schickten sie einige Pharisäer und dazu einige Anhänger des Herodes zu Jesus. Sie hofften, ihn mit seinen eigenen Worten in eine Falle locken zu können, und legten ihm folgende Frage vor: "Rabbi", sagten sie, "wir wissen, dass du aufrichtig bist und nicht nach der Meinung der Leute fragst. Du zeigst uns wirklich, wie man nach Gottes Willen leben soll. Ist es nun richtig, dem Kaiser Steuern zu zahlen, oder nicht? Sollen wir sie ihm geben oder nicht?" Jesus durchschaute ihre Heuchelei sofort und sagte: "Warum wollt ihr mir eine Falle stellen? Zeigt mir einen Denar, ich will ihn sehen." Als sie es taten, fragte er: "Wessen Bild und Name ist darauf?" - "Des Kaisers", erwiderten sie. "Nun", sagte Jesus, "dann gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört." Über diese Antwort waren sie sehr erstaunt. 

Jesus spricht sich mit dieser Antwort nicht dafür aus, Politik von Religion zu trennen Ihm geht es darum, die Politik und Wirtschaft zu relativieren. Der Kaiser hat Macht und die Menschen müssen sich Bedeutung von dieser Macht bis zu einem gewissen Grad beugen, Ebenso profitieren Menschen von politischen Maßnahmen und sollen den Forderungen, die daraus an sie entstehen, auch nachkommen. Aber dieser Einfluss und diese Forderungen dürfen nie so weit gehen, dass ein Machthaber oder Politiker totale Macht über Menschen gewinnt. Und um- vor politischen Gewalten nie gekehrt dürfen Menschen so viel Angst oder Respekt haben, dass sie sich ihnen total ausliefern. So wie in die römische Münze das Bild des Kaisers eingeprägt ist, so sollte in das Herz eines jeden Menschen das Bild Gottes_ eingesenkt sein. Darin bestehen die unvergleichliche Würde eines jeden Menschen und seine Freiheit, die ihn gegenüber allen weltlichen Mächten unabhängig macht. Der Mensch gehört Gott und niemandem und nichts sonst, und das macht ihn frei. Diese Freiheit bewahrt die Menschen aber auch da- vor, ihre Fähigkeiten zu überschätzen und Ziele anzustreben, die sie Gott überlassen sollten. Ein Politiker soll mit Kompromissen für möglichst friedliche Verhältnisse sorgen, aber er soll nicht das Paradies auf Erden herstellen. Ein Arzt sollte Krankheiten heilen und nicht Seelen retten. Und ein Jurist sollte nach bestem Wissen und Gewissen Recht sprechen, aber nicht das Jüngste Gericht vollstrecken. Auch das heißt es, dem Kaiser zu geben, was dem Kaiser, und Gott, was Gott gehört. Alois Prinz aus „Jesus von Nazareth“ Seite 176+177 

Stimmen kamen näher und im nächtlichen Oliven-garten tauchten zwischen den Bäumen die Lichter von Fackeln auf. Ein ganzer Trupp von Männern stand schließlich vor Jesus. Es waren Soldaten der Tempelwache mit ihren Hauptleuten, alle bewaffnet mit Schwertern und Stöcken, die im Auftrag des Hohen Rates Jesus verhaften sollten. Auch einige Ratsmitglieder hatten sich angeschlossen. Aus dem Haufen trat Judas hervor. Er ging auf Jesus zu, grüßte ihn mit "Rabbi" und küsste ihn. Das war das verabredete Zeichen, an dem Jesus erkannt werden sollte. Alois Prinz PRIJVN 186 Jesus wird beim Garten Gethsemane verhaftet