Gott als Liebhaber, Verlobter und Ehemann

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Jesaja 62,3-4

Donnerstag 21.12.2023 - 4.ADVENT im Voraus - Jesaja 62,3-4Gott als LiebhaberPfarrerin Ulrike Nuding, Herrenberg

Ein Schmuckstück in Gottes Hand sein, mit dem er Jerusalem als ewige Geliebte krönt

Die Faszination:

Jesaja 62,3-4 Du wirst ein Schmuckstück sein in Jahwes Hand, ein königliches Diadem, gehalten von deinem Gott. Du wirst nicht länger "die Verstoßene" genannt, dein Land wird nicht mehr "Ödland" heißen, sondern "Gottes Liebling" nennt man dich und dein Land "Regenland". Denn Jahwe hat seine Freude an dir und vermählt sich mit deinem Land. 

Farbenfrohes Hoffnungsbild - Es ist zwar noch nicht so weit, aber es gibt keinen Grund zur Resignation. Denn es gibt keinen Zweifel: Jerusalem wird als Gottesstadt im Glanz erstrahlen und seine Herrlichkeit wird die Völker anziehen. Gott wird wie ein Liebender vorgestellt, der Gefallen hat an seiner Geliebten, der Stadt Jerusalem, die er heiraten wird. Die Vorfreude auf die Hochzeit ist groß auf beiden Seiten. Diese Liebe schmückt die Stadt, sodass Jerusalem als Gottesstadt einmal aufleuchten und in alle Welt hinein in ihrer ganzen Herrlichkeit zu sehen sein wird.
Ob dieses Hoffnungsbild den Menschen Kraft gegeben hat, weiterzumachen? Auszuhalten, dass es noch nicht soweit ist? Und trotz alledem die Hoffnung nicht aufzugeben, dass alles einmal anders werden wird?
Jerusalem Sehnsuchtsort und irdische Stadt
Jerusalem, liebe Gemeinde, ist nicht nur ein Sehnsuchtsort, der in der Bibel vorkommt und für Juden und Christen eine besondere Bedeutung hat. Jerusalem ist immer auch die irdische Stadt im judäischen Bergland, in der heute ca. 1 Million Menschen leben; eine Stadt, die für Juden, Muslime und Christen ein heiliger Ort ist. Schmerzlich müssen wir feststellen: Auch heute – über 2000 Jahre später – ist diese Stadt (noch) keine Gottesstadt, die in alle Welt ausstrahlt.
Jerusalem liegt heute in einem Land, in dem Israelis und Palästinenser leben. Beide machen ihren Anspruch auf dasselbe Land geltend. Deshalb gibt es seit der Gründung des Staates Israel vor 75 Jahren dort immer wieder Krieg. Der Nahostkonflikt ist so komplex, dass es einfach keine Lösung zu geben scheint. Auch die zahlreichen Kriege haben zu keiner Lösung geführt. Derzeit gibt es fast täglich Bombenalarm in Jerusalem. Das Aufsuchen des nächsten Bunkers gehört zum Alltag, seit Israel und die Hamas in Gaza diesen grausamen Krieg führen.
Ich kann unseren Bibelabschnitt nicht hören, ohne an die heutige Stadt Jerusalem zu denken: an die Menschen dort, die sich nach Frieden sehnen; die davon träumen, dass ihre Stadt eine Stadt werden könnte, in der die Religionen friedlich beieinander wohnen, eine Stadt, in der Frieden herrscht und die Frieden ausstrahlt in die ganze Welt.
Dieses Hoffnungsbild lebt auch bei uns weiter, wenn auch etwas anders. So ist bei uns Christen nicht das irdische Jerusalem der Sehnsuchtsort schlechthin, aber dafür ist das himmlische Jerusalem ein Bild für das Reich Gottes.
 
Sehnsucht nach Veränderung – nicht nur im Advent - Es ist noch nicht so weit, liebe Gemeinde, damals nicht in Jerusalem vor 2500 Jahren und auch heute nicht. Auch wir sehnen uns nach Gerechtigkeit und Frieden. Wir sehnen uns danach, dass Menschen im Kleinen und im Großen so zusammenleben, dass alle zu ihrem Recht kommen. Wir sehnen uns nach einer Gesellschaft, in der jede Person hat, was sie braucht und in der Menschen einander achten. Wir sehnen uns nach einer Gesellschaft, die Frieden schafft und verantwortlich mit Gottes Schöpfung umgeht.

Wir sehnen uns nach dem Kommen Gottes. Danach, dass er alles neu machen wird und mit seinem Kommen unser Sehnen nach Gerechtigkeit und Frieden Erfüllung findet. Die Adventszeit hält diese Sehnsucht besonders wach. „Seht, die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde, kommt und ist für alle da, kommt, dass Frieden werde“ (EG 18,1).
Noch ist es nicht soweit, liebe Gemeinde. Jetzt ist der 4. Advent. Bis Weihnachten beginnt, sind es noch ein paar Stunden. Wir brauchen noch etwas Geduld, aber freuen dürfen wir uns jetzt schon. Pfarrerin Ulrike Nuding, Herrenberg aus ihrer Predigt zum 4.Advent 2023

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Hesekiel 16,9+10

Montag 17.10.2022 – Der Fokus: Hesekiel 16,1-14 Israel die herrlich gemachte Ehefrau GottesHesekiel 16,9+10 – Gott als Liebhaber und Verlobter - Charles H.Spurgeon  

Sich jeden Morgen von unserem Liebhaber reinigen und anziehen lassen, dass wir an jedem Tag von Morgens bis Abends sein wunderbar ausgestatteter Zeuge sein können

Die Faszination: 

Hesekiel 16,9+10 Ich badete dich und wusch dein Blut von dir ab. Dann salbte ich dich mit Öl und zog dir ein bunt gewirktes Kleid an. Ich gab dir Sandalen aus Tachasch-Leder, band dir ein Kopftuch aus allerfeinstem Leinen um und hüllte dich in Seide ein.

Siehe, mit welch unvergleichlicher Großherzigkeit der Herr für seines Volkes Schmuck sorgt. Seine Kinder sind so gekleidet, dass die göttliche Sorgfalt für unvergleichlich "schön gestickte Gewänder" gesorgt hat, in welche alle herrlichen Eigenschaften sich vereinigen und alle göttliche Schönheit sich offenbart. Keine Kunst erreicht das Kunstwerk unsrer Erlösung; wie die Gerechtigkeit der Heiligen gibt es keine gewirkte Arbeit mehr von gleicher Vortrefflichkeit. Die Rechtfertigung durch den Glauben hat zu allen Zeiten in der Gemeinde Gottes begeisterte Federn in Bewegung gesetzt und wird in alle Ewigkeit ein Gegenstand der Bewunderung sein. Der Herr hat sie wahrlich "wunderbar gemacht." - Die Gerechtigkeit, die aus Gott kommt durch den Glauben, hat eine ewige Dauer, und wer mit diesem göttlichen Schuhwerk angetan ist, darf die Wüste ohne Sorgen betreten und darf seinen Fuß selbst auf Löwen und Ottern setzen. Reinheit und Heiligkeit unsres Kleides sind dargestellt durch "feine leinene Kleider." Wenn der Herr sein Volk heiligt, werden sie gleich Priestern in reines Weiss gekleidet; selbst der Schnee übertrifft sie an Reinheit nicht; sie sind in den Augen der Menschen und der Engel herrlich anzuschauen, und selbst in den Augen des Herrn sind sie makellos rein. Zugleich ist dies köstliche Kleid reich und kostbar wie "Seide." Keine Kosten sind dafür gescheut, keine Schönheit des Schmuckes vergessen, kein zierliches Geschmeide gespart. Wie nun, lässt sich nichts hieraus schließen? Gewiss fordert solche Gnade und Güte zur Dankbarkeit auf und ruft zum Jubel der Freude. Charles H.Spurgeon aus Evangeliums.net

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Hosea 2,21+22 / Offenbarung 19,8

Donnerstag 8.7.2021 - Der Fokus: Hosea 2,16-25 Gottes Treue überwindet Israels Untreue  - Hosea 2,21+22 / Offenbarung 19,8 –Gott als Verlobter - Elias Schrenk

Die Verlobung Gottes mit uns durch Christus, trotz unserer Unwürdigkeit, aber unseres vollkommen gemacht seins wahrnehmen, bis wir seine Nähe und seine Liebkosungen erleben und erwidern können 

Die Faszination:

Hosea 2,21+22 Und ich will dich mir verloben auf ewig und will dich mir verloben in Recht und Gerechtigkeit, in Gnade und Erbarmen, und will dich mir verloben in Treue, und du wirst den HERRN erkennen!

Es ist und bleibt das größte Wunder göttlicher Barmherzigkeit, Gnade und Liebe, dass Gott sich mit uns sündigen Menschen in eine Verbindung einlassen will, die er Verlobung nennt. Es ist das für uns tief beugend und beschämend, aber auch herzgewinnend. Er will nicht etwa nur einen Versuch mit uns machen, die wir so treulos waren, sondern für die Ewigkeit will er sich mit uns verloben. Gerade das ist überaus tröstlich und zeigt uns, dass Gottes Gemeinschaft mit uns nichts Schwankendes, nicht immer wieder etwas Fragliches, sondern etwas Festes, Bleibendes sein soll. Der Weg zu dieser innigen Gemeinschaft ist ein heiliger Weg, der unserem heiligen Gott entspricht. Er will eine Braut haben, deren er sich nicht zu schämen braucht, die seiner würdig ist und dastehen soll, in weißer und reiner Seide. Offenbarung19,8 Und es wurde ihr gegeben, sich in feine, glänzend reine Leinwand zu kleiden; denn die feine Leinwand ist die Gerechtigkeit der Heiligen. Deshalb begegnet er ihr erst in Gerechtigkeit und Gericht. Die von ihm Erkorne muss vor allem erkennen lernen, wie ungleich sie ihrem himmlischen Bräutigam ist, und darum stellt er sie, die Ungerechte, in das Licht seiner Gerechtigkeit. Beim Schauen in diesen heiligen Spiegel errötet die Braut und erschrickt; sie fühlt ihre gänzliche Unwürdigkeit und Unreinigkeit und geht durch ein inneres Gericht. Der Bräutigam erschrickt nicht, wenn er die Braut in Tränen sieht; er weiß, es muss so gehen. Er lässt sie aber nicht verzagen, sondern begegnet der Mutlosen in Gnade und Barmherzigkeit. Ihr Zustand ist ja jämmerlich; aber er stößt ihn nicht ab, sein Herz wallt von Erbarmen gegen die Betrübte. Er fühlt mit ihr, und alles, durch das sie jetzt nach innen und außen gehen muss, ist von seiner Seite nur darauf angelegt, sie zu heben, und damit sie Mut bekommt, versichert er sie, dass er ihre ganze Vergangenheit für immer vergessen wolle; er ist ihr gnädig. Elias Schrenk aus Evangeliums.net