ERNTEDANKFEST

Jesaja 58,7-12 / Markus 8,1-9 / 2.Korinther 9,6-15 / 5.Mose 8,7-18 / Lukas 12,13-21 / 1.Timotheus 4,4-5

Der Predigttext: 5.Mose 8,7-18  

5.Mose 8,10+11+17+18 – Die Kraft / Das Gebet als Dankbarkeit - Pfarrer Julian Scharpf, Fellbach

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5.Mose 8,10+11+17+18

Dienstag 4.10.2022 ERNTEDANKFEST - Der Predigttext: 5.Mose 8,7-18  - 5.Mose 8,10+11+17+18Die Kraft / Das Gebet als DankbarkeitPfarrer Julian Scharpf, Fellbach

Gott dankbarer werden für die Kräfte unseres Landes und seiner Christenheit, dankbarer werden aber auch für alle Kräfte unserer Familien und von uns selbst, die er uns geschenkt hat, dass wir das gute Land einnehmen können, das er für uns individuell, aber auch kollektiv vorgesehen hat

Die Mahnung:

5.Mose 8,10+11+17+18 Darum, wenn du gegessen hast und satt geworden bist, sollst du den HERRN, deinen Gott, loben für das gute Land, das er dir gegeben hat. Hüte dich, dass du des HERRN, deines Gottes, nicht vergisst, so dass du seine Gebote, seine Satzungen und Rechte, die ich dir heute gebiete, nicht beobachtest; du nicht sagst in deinem Herzen: Meine eigene Kraft und meine fleißigen Hände haben mir diesen Reichtum verschafft. Sondern du sollst des HERRN, deines Gottes, gedenken; denn er ist es, der dir Kraft gibt, solchen Reichtum zu erwerben; auf dass er seinen Bund aufrechterhalte, den er deinen Vätern geschworen hat, wie es heute geschieht.

Ich kann diese Worte von der Kraft Gottes berechtigterweise als eine Ermahnung an mich verstehen: Sei nicht so stolz auf das, was du hast. Schließlich kommt nichts allein durch dich. Selbst dein Ehrgeiz und deine Ideen sind nichts, was du dir selbst verschaffst, sondern sie sind von Gott geschenkt. Erinnere dich daran, dass du nicht alles in der Hand hast uns aus eigener Kraft schaffst. Das ist eine gesunde Kränkung, mit der uns Gott vor Hochmut bewahrt.

Ich kann die Worte Mose von der Kraft Gottes auch als eine Ermutigung lesen: Gott gibt uns immer wieder aufs Neue Kraft, um mit den Herausforderungen des Lebens zurechtzukommen. Gott bleibt seinem Bund mit den Menschen treu, er nimmt seine Verpflichtung ernst. Er hat die Israeliten damals nicht im Stich gelassen, und er wird auch uns nicht allein lassen. - Selbst in der leeren und öden Wüste hat Gott den Israeliten in scheinbar ausweglosen Situationen immer wieder geholfen. Er ließ Wasser aus dem harten Felsen hervorgehen, als sie Durst hatten und speiste sie mit Himmelsbrot, als sie hungerten.
So wie Mose die Israeliten beim Blick zurück erkennen lässt, wie sie Bewahrung erfahren haben, gibt mir dies Hoffnung für den Ausblick in die Zukunft. Pfarrer Julian Scharpf aus seiner Predigt zum Erntedankfest am 2.10.2022 https://www.calwer-stiftung.com/.452294.202264.htm

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2.Korinther 9,8+9

Montag 4.10.2021 – ERNTEDANKFEST – Predigttext: 2.Korinther 9,6-15 – 2.Korinther 9,8+9Die Großzügigkeit Gottes / Die großzügige Gemeinde -  Landesbauernpfarrerin Sabine Bullinger, Hohebuch

Die Großzügigkeit Gottes wahrnehmen und auf sie vertrauen lernen, dass wir sein Ebenbild werden können, Gnade um Gnade dafür schöpfen und geberfreudiger werden können

Die Faszination: 

2.Korinther 9,8+9 Gott hat die Macht, alle Gaben über euch auszuschütten, sodass ihr nicht nur jederzeit genug für euch selbst habt, sondern auch noch anderen reichlich Gutes tun könnt. 9 So steht es auch geschrieben: "Er hat den Armen reichlich gegeben, seine Gerechtigkeit besteht ewig." 

Ich erlebe Erntedank in diesem Jahr so widersprüchlich. Auf der einen Seite der reich geschmückte Erntedankaltar. Er lässt den Eindruck entstehen, als wäre alles gut. Früchte und Blumen zeigen: Das Gartenjahr war gut, die Landwirte konnten ihre Ernte einbringen. In weiten Teilen des Landes kann man mit den Erträgen einigermaßen zufrieden sein. Auf der anderen Seite: Die Nachrichten der vergangenen Monate berichteten Erschreckendes. Ungeahnte Hitzeperioden in eigentlich gemäßigten Temperaturzonen, Waldbrände weltweit. Starkregenereignisse und Überschwemmungen in vielen Ländern der Erde. Eine Flutkatastrophe ungeahnten Ausmaßes in Deutschland. Der Klimawandel nimmt apokalyptische Züge an.

Dieser Abschnitt aus dem 2. Korintherbrief ist ein Loblied auf die Großzügigkeit. Von Sparsamkeit keine Spur. Eine Großzügigkeit, die aus dem Herzen kommt und dabei die Sparsamkeit vergessen lässt, den Geiz sowieso. Eine Großzügigkeit, die ihren Ursprung hat in einer noch viel größeren Großzügigkeit, die so unfassbar reich macht, dass sie einfach überfließend ist. Es ist die Großzügigkeit Gottes, an die Paulus erinnert. Sie ist der Ursprung aller Gaben. „Weil du reichlich gibst, müssen wir nicht sparen“, wie es in einem Lied heißt. Im Abschnitt vorher hat Paulus zu Spenden für Bedürftige aufgerufen. Jetzt argumentiert er. Paulus macht gar keinen Druck. Keine Rede von „Du musst, sonst…“ oder „Man sollte…“ Paulus nimmt seine Gemeinde mit hinein in die Geschichte Gottes mit den Menschen. Sie ist so reich und überschwänglich, dass man davon einfach weitergeben muss. Ideell und materiell, spendabel und ganz fröhlich.

Er schenkt und gibt im Überfluss. Alle Menschen sind im Blick. Gott schenkt Gnadengaben und Begabungen aller Art. So reichlich, dass es jederzeit voll genug ist und man locker davon abgeben kann. „Volle Genüge“, im griechischen Urtext steht Autarkie. Autark sein, das bedeutet, alles zu haben, was man zum Leben braucht. Autark heißt: keine wirtschaftliche Not spüren, sein Leben selbst bestimmen und die Freiheit haben abzugeben, weiterzugeben, Gutes zu tun. Alles haben, was man zum Leben braucht. Landesbauernpfarrerin Sabine Bullinger, Hohebuch aus ihrer Predigt zum Erntedankfest 2021