Die Vollmacht über den Satan

Foto Fotolia

.

Markus 5,11-15 / Lukas 10,17

Freitag 17.1.2025 – Der Fokus: Markus 5,1-20 Der Besessene von Gerasa wird von Dämonen - Markus 5,11-15 / Luk.10,17 - Die Dämonen / Die Vollmacht über den Satan - Leonhard Ragaz RAGBDJ 71/72

Sich neu von Jesus bevollmächtigen und aussenden lassen, um dämonische Einflüsse zu erkennen und Menschen davon befreien zu lernen

Die Orientierung:

Markus 5,11-15 Nun weidete dort in der Nähe eine große Herde Schweine an einem Berghang. Da baten sie ihn: "Lass uns doch in die Schweine fahren!" Jesus erlaubte es ihnen und die bösen Geister verließen den Mann und fuhren in die Schweine. Da raste die ganze Herde den Abhang hinunter in den See und ertrank. Es waren immerhin 2000 Tiere. Die Schweinehirten liefen davon und erzählten in der Stadt und auf den Dörfern alles, was geschehen war. Die Leute wollten das mit eigenen Augen sehen und machten sich gleich auf den Weg. Als sie zu Jesus kamen, sahen sie den, der bisher von einer Legion böser Geister besessen gewesen war, bekleidet und vernünftig bei ihm sitzen. Da bekamen sie es mit der Angst zu tun. 

Der Ausruf erfüllt Jesus nach der Rückkehr der Siebzig von ihrer erfolgreichen Sendung: ,,Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Siehe, ich habe euch die Vollmacht gegeben, über Schlangen und Skorpione zu schreiten und über alle Gewalt des Feindes, und nichts wird euch schaden können" (Lukas 10,17ff.) ist das Hochgefühl großer Siege über den zentralen Feind, auch wenn er nicht meint, es sei schon der letzte Sieg. Diese dämonische Welt kann, wie schon bemerkt worden ist, mancherlei Formen annehmen. Sie kann fast harmlos, ja lächerlich oder auch grotesk erscheinen. In dieser Form ist sie das Koboldische. Sie mag als entartete Sinnlichkeit auftreten: man mag sie in dieser Form das Faunische nennen. Sie mag als Zynismus erscheinen: dann ist sie das Mephistophelische. Damit ist schon der Schritt getan, der in die Finsternis führt. Und es kann eine grausige Welt sein. In diese führt uns die Geschichte von der Heilung des gadarenischen Besessenen, deren Seltsamkeit schon Viele abgestoßen hat. Ihr historischer Kern ist wohl der, dass von jenem, Besessenen gerade in der Krise der Heilung ein panischer Schrecken ausgegangen ist, der jene Schweineherde in die Fluten des Sees getrieben hat. Sie mag in der späteren Darstellung etwas entstellt worden sein (besonders in Bezug auf die Größe der Herde), aber ihre Tatsächlichkeit ist nicht zu bezweifeln. Und man kann darin einen tiefen Sinn finden: Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen der Welt des Dämonischen und der Welt der Unsauberkeit. Und es ist hier ein besonders gewaltiger Kampf von Jesus mit den Dämonen zu kämpfen. Noch heute! Die Seltsamkeit, welche der Kampf mit den Dämonen annehmen kann, tritt uns in der späteren Zeit besonders aus dem Ringen des Vaters Blumhardt mit der Gottliebin Dittus, das heißt mit den Dämonen, die sie quälen, entgegen. Aber gerade die beiden Blumhardt betonen, dass Jesus die Dämonen besiegt hat. Darum sollen wir uns mit dieser Welt, soweit sie noch existiert, nicht ohne Not einlassen. Die Welt, worin Jesus leuchtet, ist dämonenfrei, von Gottes heller Sonne beschienen. Leonhard Ragaz aus „Die Bibel eine Deutung / Jesus) Seite 71/72