6. Der Christusmodus

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Lukas 15,8

Montag 12.11.2012 - Die Chronik: Die Passion des Königs - Der Fokus: Lukas 15.1-32 - Lukas 15,8 - GRÜWZL 349 - Die Ganzheit der Person - EJWZL

Alle Anteile des Lebens in sich zulassen und in Christus vereinigen lassen, um alles Verlorene und scheinbar Sinnlose ins Ganze unserer Persönlichkeit von Gott zu seiner Ehre integrieren lassen zu können.

Die Orientierung:

Lukas 15,8 Oder welche Frau, die zehn Drachmen hat, wenn sie eine Drachme verliert, zündet nicht ein Licht an und kehrt das Haus und sucht mit Fleiß, bis sie sie findet? 

Die Frau hat eine von zehn Drachmen verloren. Zehn ist die Zahl der Ganzheit. Eins ist ein Bild für die Einheit. Wenn die Frau eine Drachme verloren hat, fällt sie aus ihrer Ganzheit, aus ihrer Einheit mit sich selbst und mit Gott. Sie hat ihre Mitte verloren. Und ohne diese Mitte nützen ihr die neun Drachmen  auch nichts. Sie fallen auseinander. Sie sind nicht mehr miteinander verbunden. Die Frau weiß um ihren Verlust. Sie hat sich selbst verloren. Gregor von Nyssa deutet die Drachme als Bild für Christus. Psychologisch könnte man sagen, die Drachme symbolisiert das Selbst. Wer sein Selbst verloren hat, der tut nach außen Vieles. Aber allem fehlt die Mitte, die Kraft, die Klarheit. - Die Frau fegt das ganze Haus aus. Sie fegt den Schmutz weg, der sich auf den Boden ihres Hauses gelegt hat. Gregor von Nyssa deutet diesen Schmutz als Bild für die Unachtsamkeit, mit der wir leben. Wenn wir uns unachtsam auf viele Aktivitäten einlassen, dann verschmutzt unser Haus. Wir sind nicht mehr Herr im Haus. Es legt sich eine Schicht von Staub auf den Boden unserer Seele. So müssen wir kräftig fegen, um wieder an den ursprünglichen Glanz unserer Seele zu gelangen. Anselm Grün aus "Jesus, Wege zum Leben" Seite 349